In den vergangenen Wochen hat Familie Schroth die Eskalation und die Auseinandersetzung zwischen den Palästinensern auf dem Tempelberg und der Israelischen Polizei, die Eskalation der Gewalt zwischen Juden und Moslems, der Krieg zwischen Gaza und Israel mit seinen Auswirkungen auf die Menschen dort und in Deutschland sehr beschäftigt. Anti-Israeldemonstrationen auf deutschen Straßen, bei denen lauthals die Zerstörung Israels und der Tod aller Juden gefordert wurde mit Gewaltausbrüchen, das alles war Anlass für Anke und Stefan Schroth, zu einem ökumenischen Gebetsgottesdienst für Frieden im Nahen Osten einzuladen. Auf dem Haselbacher Festplatz, wo im Sommer das Missio-Camp gefeiert wird, beteten Geistliche, Politiker und Menschen guten Willens um Frieden in Israel. "Mit diesem Gottesdienst möchten wir gemeinsam ein Zeichen setzen gegen Hass und Gewalt, gegen Krieg und Terror, gegen Antisemitismus und Lüge", beschrieb es Stefan Schroth.
Dekan Dr. Matthias Büttner sprach von "tiefer Solidarität" mit den Menschen jüdischen Glaubens."Ihnen schlagen in diesen Tagen wieder alte Vorurteile entgegen vermischt mit neuem Hass. Wir haben aufgrund unserer Geschichte eine besondere Verantwortung gegenüber den Juden und gegenüber dem Staat Israel. Diese Verantwortung erlaubt selbstredend Kritik an der Politik dieses Staates. Sie erlaubt aber nicht das Verbrennen israelischer Flaggen vor Synagogen oder gar den tätlichen Angriff auf Menschen jüdischen Glaubens."
Besondere Beziehung zu Israel
Pater Korbinian Klinger, der Guardian des Klosters Kreuzberg, hat als Franziskaner eine besondere Beziehung zu Israel. Er zitiert den Lateinischen Patriarch von Jerusalem: "Von seinen Gemeindemitgliedern in Israel und Palästina sagt er: Sie haben ununterbrochen Angst, sie fühlen sich unsicher, sie fürchten sich vor der Zukunft. Das Ausbleiben der Touristen und der Pilger wegen der Pandemie hat die allgemeine wirtschaftliche Notlage noch verstärkt. Der Frust ist groß. Aber: Wir geben nicht auf. In der israelischen und in der arabischen Gesellschaft gibt es viele, mit denen wir Brücken bauen können. Und wir werden es schaffen."
Der stellvertretende Landrat Josef Demar unterstrich die eindeutige Haltung zur Nahost-Eskalation des Bundespräsidenten und der Bundesregierung: "Israel hat das Recht, sich zu verteidigen. Der Kampf gegen Antisemitismus und Hass ist unsere staatliche und bürgerschaftliche Pflicht. Wir dürfen nicht still sein oder gar wegschauen." Bischofsheims Bürgermeister Georg Seiffert sprach all denen, die aufstehen und nicht wegschauen, seinen Dank aus.
Den musikalischen Part des Gebetsgottesdienstes übernahmen Christoph Zehendner und Bernd Brümmer mit Liedern, die berührten und zur Versöhnung aufriefen.