"Die schrecklichen Bilder von der Flutkatastrophe im Sommer kann ich einfach nicht vergessen. Sie schweben mir immer wieder vor den Augen." So, wie dem Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Geckenau, Wolfgang Grom, oder seiner Mitbürgerin Katharina Prax, geht es vielen Menschen auch heute noch, gut ein Vierteljahr nach dem Horrorereignis. Beide waren vor einigen Tagen selbst vor Ort im Ahrtal und machten sich ein Bild vom Umfang der gewaltigen Zerstörungen, die damals binnen weniger Stunden entstanden sind. Gemeinsam machten sich einige Geckenauer nach Winnerath, Altenahr und Erpel in Rheinland-Pfalz, um die im Landkreis Rhön-Grabfeld eingegangenen Geld-, Sach- und Lebensmittelspenden persönlich zu überreichen und vor Ort mitanzupacken.

Begonnen hatte die Geckenauer Hilfsaktion mit einer von Katharina Prax initiierten "Kuchen-to-go-Aktion" Ende Juli, unmittelbar nach der großen Flut. Wie aus einem spontanen Einfall etwas ganz Großes entstehen kann, zeigte sich anschließend: Eine riesige Hilfs- und Spendenbereitschaft im gesamten Landkreis folgte dem Aufruf. Von Anfang hatte auch die Geckenauer Wehr ein offenes Ohr für die Benefizaktion. Das Versprechen, jeder Cent komme da an, wo er gebraucht wird, wurde eingehalten. Insgesamt 15 000 Euro konnte die Geckenauer Abordnung an jenem Wochenende persönlich an bedürftige Familien in Bad Neuenahr-Ahrweiler, Winnerath, Altenahr und Heimerzheim sowie den Förderverein der Grundschule Aloisius in Ahrweiler übergeben. Die Freude über die Anteilnahme in der fernen Rhön, über die Geld- und Sachspenden war riesig.
Die Ärmel wurden hochgekrempelt
Doch mit der Spendenübergabe war es für die Geckenauer Feuerwehrkameraden nicht getan. Sie krempelten die Ärmel hoch, packten ihre Werkzeuge aus und schufteten von früh bis spät. Ihre tatkräftige Mithilfe war im Hochwassergebiet hochwillkommen. Alle Helfer haben aber gerne die Strapazen auf sich genommen und in den Einsatzstunden vor Ort so einiges über den Hergang in jener Nacht erfahren, die sie so schnell nicht vergessen werden. Sichtlich bedrückt und psychisch wie physisch arg mitgenommen erlebten die Helfer die Ahrtal-Bewohner. "Viele haben Angst, wieder etwas aufzubauen und es dann bei der nächsten Flutkatastrophe noch einmal zu verlieren", so Wolfgang Grom. Besonders angetan zeigten sie sich von der Gastfreundschaft, die ihnen an diesem Wochenende von den Menschen entgegengebracht worden war, die doch so vieles verloren haben.

Daher will das Geckenauer Hilfsteam rund um Katharina Prax und Wolfgang Grom auch künftig weitermachen. Geldspenden können weiterhin auf das Spendenkonto der Freiwilligen Feuerwehr Geckenau, Stichwort "Flutopfer" geleistet werden (IBAN: DE29 7935 3090 0011 0693 25). "Ich werde Ende Oktober mit einem Lkw weitere Sachspenden ins Katastrophengebiet bringen", kündigt Wolfgang Grom schon einmal an. Initiatorin Katharina Prax und Kommandant Wolfgang Grom bedanken sich bei allen helfenden Händen und Spendern für ihre großartige Unterstützung.