Die zwei Themen Einleitung des Straßenabwassers der erneuerten Staatsstraße zwischen Sandberg und Waldberg sowie eine feste Einzäunung für Pferde- und Ziegenhaltung in Kilianshof waren Schwerpunkte in der ersten Gemeinderatssitzung des Jahres in Sandberg.
Seit der Erneuerung der Staatsstraße 2290 zwischen Sandberg und Waldberg fließt das Straßenabwasser auf einer Länge von 76 Metern im Bereich nördlich der Ortsdurchfahrt von Waldberg in die gemeindliche Kanalisation. Eigentlich ging es im Gemeinderat nur um eine Vereinbarung über eine Kostenbeteiligung der Straßenbauverwaltung. Es geht um eine Summe von etwas über 21.000 Euro.
Im Gemeinderat entbrannte daraufhin eine Diskussion darüber, dass zu viel Fremdwasser in die gemeindliche Kläranlage gelangt und dadurch Folgekosten entstehen könnten. Bereits seit zehn Jahren würde für die Gemeinde eine Auflage bestehen, Fremdwasser zu reduzieren.
Nach einem langen Austausch stimmte der Rat mit sieben zu drei Stimmen der Beschlussvorlage zu. In einem weiteren, diesmal einstimmigen Beschluss, hielt das Gremium fest, dass bei einem möglichen Ausbau der Ortsdurchfahrt in Waldberg das Straßenabwasser an ein Trennsystem angeschlossen und nicht in die gemeindliche Kläranlage geleitet werden solle.
Tierhaltung ja, aber keine feste Umzäunung
Einstimmig lehnte der Gemeinderat die Errichtung einer Einzäunung für Pferde- und Ziegenhaltung ab. Bei dem geplanten Bauvorhaben in Kilianshof wollte die Antragsstellerin das Grundstück vollständig mit einem festen, 1,40 Meter hohen Einstabmattenzaun einzäunen. Bereits im September 2023 hatte die Gemeinde das Einvernehmen nicht erteilt, da das Bauvorhaben im Außenbereich liege und die Bauherrin nicht privilegiert sei.
Mittlerweile hat das Landratsamt Rhön-Grabfeld den Bauantrag geprüft und ihn der Gemeinde zur erneuten Entscheidung zurückgegeben. Für das Amt spreche nichts gegen den Zaun. Der Gemeinderat bleibt jedoch bei seiner Ablehnung. Gegen die Tierhaltung habe man aber nichts, möchte aber einen beweglichen Weidezaun.

Bürgermeisterin Sonja Reubelt befürchtet, mit einer gegensätzlichen Entscheidung einen Präzedenzfall zu schaffen. Außerdem würde der feste Zaun nicht zum Ortsbildcharakter passen. Gleichwohl könnte das Landratsamt die Erlaubnis erteilen, wenn es den Beschluss des Gemeinderats für rechtswidrig erachtet.
Arbeitsgruppe mit Befugnissen für die Schulsanierung
Das Gremium hat sich zudem einstimmig dafür ausgesprochen, eine "Arbeitsgruppe Schulsanierung" ins Leben zu rufen. Diese Projektgruppe soll Grundsatzentscheidungen treffen können, die nicht erneut im Gemeinderat besprochen werden müssen. Das könnten zum Beispiel Fragen sein, ob im Gebäude hohe oder halbhohe Fenster eingebaut werden sollen. "Wir wollen effektiver arbeiten", erklärt Bürgermeisterin Reubelt das Ziel. Auftragsvergaben würden aber weiterhin in Gemeinderatssitzungen behandelt werden.

In der jüngsten Sitzung wurde unter anderem der Gemeinderat über die Eilentscheidung zum Kauf eines Schneepflugs von rund 18.000 Euro informiert. Die Entscheidung habe nicht bis zur nächsten Sitzung des Gremiums warten können, da für das darauffolgende Wochenende Schnee angekündigt war und das Räumschild am bisherigen Gerät nicht mehr einsatzfähig gewesen sei.
Schließlich beschloss das Gremium die Fortführung des Programms der Kreuzberg-Allianz zur "Förderung von Einzelmaßnahmen zur Energieeinsparung bei Wohngebäuden". Für das Jahr 2024 stellt die Gemeinde Sandberg maximal 5000 Euro Fördermittel zur Verfügung, die Privatleute für die Planung von Einzelmaßnahmen zur Energieeinsparung im privaten Bereich abrufen können. Von der Gemeinde werden dabei 50 Prozent der Kosten für einen Energieberater gefördert.