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Geschichte erlebbar gemacht

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Geschichte erlebbar gemacht

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    Geschichte erlebbar gemacht
    Geschichte erlebbar gemacht Foto: FOTO EVA KREISEL

    Betroffenheit herrscht bei Bürgermeister Martin Balling und den Hendunger Gemeinderäten, die sich an diesem Morgen bei klirrender Kälte von Andreas Erhard vom Deutschen Kuratorium zur Förderung von Wissenschaft, Bildung und Kultur mit Sitz in Schweinfurt die Einrichtungen der Mahn- und Gedenkstätte deutsch-deutscher Geschichte in Behrungen zeigen und erklären lassen.

    Dazu gehört die ehemalige Führungsstelle im Grenzturm, der 1980 zur Sicherung des Grenzabschnitts Hammelbad erbaut wurde. 1999 entdeckte das Kuratorium das Bauwerk, sanierte es umfassend und integrierte den Turm in die Gedenkstätte. Von hier aus besichtigt der Gemeinderat auch einen rekonstruierten Erdbunker der Grenztruppen, die ehemalige Staatsgrenze und Teile der Grenzzaun-Anlagen sowie auf bayerischer Seite die Landesgrenze.

    "Geschichte muss erlebbar sein", betont Erhard, "eine Sammlung von Dokumenten in einem Raum kann Geschichte nicht wirklich vermitteln." Selbst die Gedenkstätte des Kuratoriums, die mittlerweile als Freilandmuseum anerkannt ist, kann nur eine Ahnung der Unmenschlichkeit dieser Grenze vermitteln. Dies aber mit beklemmendem Nachdruck.

    Erst vor gut zwei Jahren wurde das Mahnmal fertig gestellt. Seitdem verzeichnet das Kuratorium, das ähnliche Einrichtungen in Gompertshausen (zwischen Bad Königshofen und Coburg) und Billmuthausen (Raum Coburg) unterhält, ständig steigende Besucherzahlen. "Im Schnitt sind es 200 bis 300 im Monat", schätzt Erhard.

    Vor allem Schulklassen, aber auch Vereine und Historiker finden den Weg nach Behrungen. Außerdem besteht eine Partnerschaft mit dem Bundesgrenzschutz in Oerlenbach. Politische Prominenz war in der Mahn- und Gedenkstätte ebenso bereits vertreten wie Besucher vom Bodensee, aus Frankreich und Kanada.

    Immerhin ist die Einrichtung im weiten Umkreis einmalig in ihrer Art. Und das Museum soll noch erweitert und ergänzt werden. Aus diesem Grund strebt Erhard für das Kuratorium eine Partnerschaft mit der Gemeinde Hendungen an, um die ehemalige und noch bestehende Grenzinformationsstelle sowie den Aussichtsraum im Wasserturm in Rappershausen mit ins Konzept einbeziehen zu können. Ein Vorhaben, dem Bürgermeister und Gemeinderat positiv gegenüber stehen.

    Darüber hinaus bekommt das Kuratorium pachtfrei ein Grundstück überlassen, auf dem weitere ehemalige Grenzanlagen zur Dokumentationszwecken aufgebaut werden sollen. Im Frühsommer wird diese neue Einrichtung bereits eingeweiht.

    Daneben wurden in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates einige Bauvorhaben beraten. Keine Einwände hatte das Gremium gegen folgende Bauanträge: Uwe Würll (Rappershausen): Erweiterung des Wohnhauses; Daniela Heller (Rappershausen): Erweiterung des Wohnhauses; Maria und Thomas Baumüller (Hendungen): Einbau von Dachgauben, Anbau eines Wintergartens und Anbau eines Balkons; Martin Balling und Christina Seifert (Hendungen): Sanierung und  Umbau eines Wohnhauses und Abbruch und Neubau eines Nebengebäudes.

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