(lab) Wunderschönes Selbstgemachtes konnten die Besucher der dritten Bad Neustädter Handarbeitsausstellung „Stich für Stich“ bewundern. 45 Aussteller präsentierten Gesticktes, Gestricktes, Geklöppeltes, Genähtes und vieles mehr. Dass man sich dabei im alten Gefängnis befand, war kaum zu spüren, so liebe- und effektvoll hatten die Aussteller ihre „Zellen“ hergerichtet und dekoriert.
Viele hatten sich, wie könnte es auch anders sein, mit einer Handarbeit neben die bereits fertigen Ausstellungsstücke gesetzt und waren gern bereit, mit neugierigen Besuchern zu fachsimpeln und Tipps und Tricks auszutauschen, sodass die Ausstellung nicht nur schöne Dinge präsentierte, sondern auch in angenehmer, kommunikativer Atmosphäre stattfand.
Dabei gab es viel zu entdecken: Occhi zum Beispiel, eine Technik, bei der aus einem auf ein Schiffchen aufgewickelten Faden Spitzen hergestellt werden. Die einzelnen Glieder der Spitze sehen wie kleine Augen aus, daher auch die Bezeichnung „Occhi“ – italienisch für „Augen“. In einem anderen Raum konnte man sich über die Flachsverarbeitung von früher informieren.
Dass Handarbeit Wertarbeit ist, stellte Schirmherrin Gitta Biedermann bei ihrer Begrüßung heraus: Sie trug ein handgearbeitetes Tuch von etwa 1880, das in der Familie weitergegeben wurde und so zwei Weltkriege überstanden hatte. Außerdem könne man durch Handarbeit sich und andere glücklich machen.
Den drei „Golden Girls“, Brigitte Schicks, Anita Hartmann und Carmen Schlott, die die Ausstellung organisiert hatten, überreichte Gitta Biedermann ein Flachssträußchen von der historischen Ernte in Löhrieth und dankte für ihren Einsatz.