Der Präsident der Handwerkskammer für Unterfranken, Hugo Neugebauer, brachte dieser Tage den Goldenen Meisterbrief nach Trappstadt. Diese besondere Auszeichnung ist Konrad Hutzler (73) gewidmet, dem Landmaschinenmechanikermeister. Pachtweise hat er seinen Reparaturbetrieb nun an Dieter Mauer übergeben, der aus Irmelshausen stammt. Der Betrieb firmiert künftig mit „Maschinenteile Dieter Mauer“. Eigentlich führt der Landmaschinenmechaniker schon seit Juni dieses Jahres die Werkstatt. Am Wochenende war im Nachhinein nun offiziell die Übergabe.
Mauer verspricht: „Reparieren werde ich alles, was reinkommt und was noch rentabel ist“. Beruflich war er von 1980 bis Mai dieses Jahres bei der Firma Michael Keller in Bad Königshofen tätig. Schließlich reifte der Entschluss, sich selbstständig zu machen und mit Konrad Hutzler erste Gespräche wegen der Betriebsübernahme zu führen. Ein Lehrgang vermittelte Mauer zudem wichtige Grundlagen zur Betriebsführung. Seine Frau Petra (45) wird ihm als Chefin vor allem in schriftlichen Dingen zur Seite stehen. Für Hutzler ist nun die Zeit gekommen, etwas kürzerzutreten. Zumal er nach wie vor auch noch das Amt des Diakons ausübt.
Eigentlich versucht er schon seit zehn Jahren, einen Gang zurückzuschalten. Beide Berufe unter einen Hut zu bringen, sei zwar nicht immer einfach gewesen. „Doch irgendwie ist es immer wieder gegangen“, sagt er. Seine Berufswahl hat Hutzler nach eigenem Bekunden nie bereut: „Ich möchte keinen Tag in meinem Leben missen“, fügt er an. Wenngleich er oft bis in die Nacht hinein arbeitete.
Repariert hat er Schlepper diverser Marken, Mähdrescher – eben Landmaschinen aller Art, aber auch viele andere Einsatzgeräte. Dazu kam, dass er Pferde beschlug und auch Kühen, die früher als Zugtiere eingesetzt wurden, die notwendigen Hufe verpasste. Seit der Grenzöffnung 1989 kommen auch Kunden aus dem benachbarten Thüringen in seine Werkstatt. Geschätzt wurden sein fachliches Können und der menschliche Umgang mit den Kunden.
Handwerkspräsident Hugo Neugebauer würdigte Hutzler für seine „stetige und strebsame Lebensleistung“. Leider könne er heute nur noch selten einen solchen Goldenen Meisterbrief übergeben.
Eigentlich hatte Hutzler den Beruf Schmied gelernt. Bei seinem Lehrherrn Karl Kappes in Eschau im Spessart machte er als 14-Jähriger seine ersten beruflichen Gehversuche und hatte fern der Heimat Familienanschluss. Schon früh um 5 Uhr hieß es aufstehen und die Pferde füttern, ehe es in die Schmiede ging. „Für die Woche habe ich als Lohn sechs Mark erhalten und davon habe ich auch noch was gespart“, dreht er augenzwinkernd das Rad seiner beruflichen Lebensgeschichte zurück.
Fast fließend war der Übergang vom Schmied zum Landmaschinenmechaniker. Nach erfolgreicher Lehrzeit besuchte Hutzler für ein halbes Jahr die Landmaschinenschule in Augsburg. Tätig war Hutzler später bei einer Firma in Bergrheinfeld. 1965 schließlich legte er seine Meisterprüfung ab.