So ist das Leben: Erinnerungen verblassen, die Intensität der Empfindungen schwindet. Und doch bleibt der muffige Geruch der Braunkohle in Erinnerung, als wir die ersten Male frei in den Osten fahren durften.
Und ein kalter Schauer läuft immer noch über den Rücken, wenn wir an die Gesten der Verbrüderung denken, als die Mauer fiel und als schließlich ein Jahr später nur aus zwei deutschen Staaten einer wurde. Aus dem tödlichen Grenzstreifen ist ein Grünes Band geworden, in dem sich die Natur frei entfalten kann.
Die staatliche Einheit ist verwirklicht, das wird dieser Tage allerorten gefeiert. Sie hat, bei allen schmerzhaften Umwälzungen, die Freiheit gebracht, die Freiheit des Wortes, der Rede und der Wahl.
Über die innere Einheit und ihre Verwirklichung wird viel geredet. Den klugen Ergüssen wollen wir keinen weiteren hinzufügen. Wir laden dazu ein, die Deutsche Einheit zu sehen, zu hören, zu riechen und zu schmecken bei einer beliebigen fränkisch-thüringischen Grenzüberschreitung.