Kurz vor dem Advent wird in Großeibstadt Kirmes gefeiert. Dabei feierte die Dorfjugend gleich drei Tage, die gesamte Bevölkerung war am Samstag zur Kirmespredigt und anschließend zur Tanzveranstaltung ins Gemeindehaus eingeladen. Ausgelassen wurde bis in die Morgenstunden gefeiert und dabei auch über die ein oder andere Anekdote aus der Kirmespredigt gesprochen.
Die Kirmesgesellschaft, bestehend aus Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus Großeibstadt, hatte schon zwei Abende gefeiert, als am Samstagnachmittag die Burschen einen Leiterwagen mit den Mädchen durch das Dorf zogen. Musikalisch unterstützt von den "Haubachrebellen" wurde die Kirmespredigt verlesen – natürlich in Reimform und im ortsüblichen Dialekt.
"Ampelumfahrer" und "Motorradschubser"
Den Zuhörern wurden einige wahre Begebenheiten aus dem Dorfleben wiedergegeben, vielleicht an der ein oder anderen Stelle etwas ausgeschmückt. So war unter anderem von verloren gegangenen Koffern am Urlaubsort zu hören und einem Blitzer, der einem "Ampelumfahrer" vier Wochen "gesundheitsförderndes Laufen" eingebracht hat. Beim Verkauf eines ausgedienten Gemeindebulldogs wurde eine Frontladerschaufel zu viel verkauft und zwei Reiselustige Großeibstäderinnen hatten zunächst ein Handy vergessen und wurden dann beim Aussteigen am falschen Bahnhof unfreiwillig getrennt. So führen sich die Geschichten fort, aber alle Protagonisten konnten schließlich über ihre Missgeschicke zumindest schmunzeln.
Ein Pechvogel berichtete selbst als Kirmesprediger von seinem Missgeschick, als er Vaters Motorrad mit seinem Auto anfuhr und auf die Seite legte. Sein Pech hielt an, wie er berichtete: „Doswache hob ichs mit n Ruck aufgerisse un leider gleich auf die anner Seite geschmisse.“ Nach notdürftigen Reparaturen konnte der geplante Motorradurlaub aber doch noch stattfinden. Und auch dem scheidenden Bürgermeister wurde für seine Arbeit gedankt und die Tatsache, dass er dem falschen Bürger zum 90. Geburtstag gratuliert hatte, wurde ihm verziehen.
Nach der Predigt zogen die über 30 Mitglieder der Kirmesgesellschaft in das Gemeindehaus ein, wo Helfer des TSV schon am Zapfhahn und in der Küche warteten. Nach einer Stärkung sorgte Harald "Magic" Kirchner für ordentlich Stimmung. So tanzte am frühen Abend der Dorfnachwuchs, später zeigten Tanzpaare ihr Können und schließlich feierten alle gemeinsam zu Rocksongs. Zusätzlich für Stimmung sorgten die Kirmesgesellschaften aus Schönau und Unterweißenbrunn, die auch einen Gruppentanz aufführten.
