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UNSLEBEN: Großes Interesse am Wasserschloss

UNSLEBEN

Großes Interesse am Wasserschloss

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    Sehr romantisch, aber auch sehr kostspielig im Unterhalt: Bei einer Führung erläuterte Hausherr Christoph Graf zu Walburg Wolfegg die anstehende Sanierung des Wasserschlosses in Unsleben.
    Sehr romantisch, aber auch sehr kostspielig im Unterhalt: Bei einer Führung erläuterte Hausherr Christoph Graf zu Walburg Wolfegg die anstehende Sanierung des Wasserschlosses in Unsleben. Foto: Foto: Eckhard Heise

    Besitzer eines Schlosses zu sein, ist nicht nur ein Privileg, es ist auch sehr kostspielig. Bei einem Tag der offenen Tür informierten Gräfin und Graf Waldburg über die anstehenden Renovierungsarbeiten am Wasserschloss von Unsleben.

    Da historische Gebäude stets von Interesse sind, nahmen rund 300 Besucher die Gelegenheit wahr, einen Blick in das Schloss zu werfen. Bei Führungen erläuterte das Besitzerehepaar die umfassenden Arbeiten am Ostflügel des Anwesens, die allein eine halbe Million Euro verschlingen.

    Wie schon historische Zeichnungen in dem zu einem Veranstaltungssaal umgebauten ehemaligen Kuhstall belegen, war das Schloss im Laufe der Jahrhunderte umfangreichen Umbauarbeiten unterworfen, die letztendlich für die bevorstehende Sanierung verantwortlich sind. Ursprünglich waren die beiden Fachwerkflügel miteinander verbunden, erklärte Schlossherr Christoph Graf zu Waldburg Wolfegg. Vor rund 300 Jahren beseitigten die damaligen Schlossbesitzer den Verbindungsbau, seitdem kippt ein Flügel langsam aber sicher in Richtung Innenhof. „Fachwerk ist grundsätzlich sehr stabil, daher ist in den letzten 300 Jahren noch nichts Einschneidendes passiert“, erläuterte der Graf. Vor vier Jahren habe er zufällig einen gebrochenen Deckenbalken entdeckt und umgehend das Denkmalamt informiert, das sofort tätig wurde. Mit modernster Laser-Technik vermaßen Ingenieure das Gebäude von allen Seiten. Auf Grundlage der dabei gewonnenen Erkenntnisse planten dann die Architekten, was zu geschehen hat. Mit Zugseilen aus Stahl würden nun die Lasten von Dach und Wänden so umgeleitet, dass sie auf den starken Außenmauern liegen. In drei Monaten schon soll das Gebäude weitgehend stabilisiert sein.

    Neben dem Sanierungsbedarf beeindruckten die Gäste aber auch die Schönheit und der original erhaltene Zustand der Räume, der Wendeltreppe und des gesamten Areals. „Ich wollte schon immer mal sehen, wie es im Schloss aussieht“, war vielfach zu hören.

    Der enorme finanzielle Aufwand soll auf verschiedene Schultern verteilt werden. Neben den Eigentümern, dem Denkmalamt und Stiftungen ist auch der Landkreis an der Finanzierung beteiligt. Landrat Thomas Habermann, der schon seit Jahren die Arbeit des Vereins „Freunde Wasserschloss Unsleben“ unterstützt, sagte auch seine weitere Hilfe zu.

    „Wir freuen uns über das große Interesse, das dem Schloss und der Arbeit des Vereins aus der Öffentlichkeit entgegengebracht wird“, versicherte die Vorsitzende und Ehefrau des Schlossherrn, Viktoria Gräfin zu Waldburg Wolfegg. Vor zwei Jahren gründete sie mit sechs Mitstreitern den gemeinnützigen Verein, „um einen neuen Weg zu gehen, das kulturelle Erbe hier zu schützen und bekannt zu machen“. Seit Gründung gehören dem Verein unter anderen an die ehemalige Unslebener Bürgermeisterin Elisabeth Machon sowie Schlossbesitzer der Umgebung wie Baron und Baronin Truchsess (Schloss Bundorf) und Hans-Dietrich Baron Stein (Schloss Völkershausen).

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