Die CSU hatte Mitglieder und Freunde am Wahlsonntag ab 18 Uhr zur Wahlparty ins Pfarrzentrum Mariä Himmelfahrt eingeladen. Nach und nach kamen die Gäste und informierten sich über den Stand der Wahlergebnisse, die auf einer Leinwand aktuell angezeigt wurden.
Unter den Gästen waren Altlandrat Gottfried Miller, Altbürgermeister Josef Schlagbauer und auch der stellvertretende Landrat Helmut Will war gekommen. Kommentare zu einzelnen Wahlergebnissen gab es reichlich. Erstaunt war man, dass Norbert Klein als Herausforderer von Bürgermeister Bruno Altrichter ein schlechteres Ergebnis hatte, als vor sechs Jahren. Das wurde vor allem dem Bürgermeisterbonus zugeschrieben.
Kein gutes Aushängeschild für die CSU sei der Wahlkampf in Bastheim. Jetzt habe man die Quittung, denn die von Parteifreunden geschasste Amtsinhaberin konnte sich über die BBU im ersten Wahlgang durchsetzen. Blamabel hingegen sei das Abschneiden des CSU-Bewerbers Dieter Jandausch, so war es zu hören. Überrascht hat auch das knappe Wahlergebnis von Peter Schön in Wülfershausen.
Als gegen 18.30 Uhr die erste Hochrechnung zur Landratswahl mit 73 Prozent für Amtsinhaber Thomas Habermann auf der Leinwand flimmerte, war Erleichterung zu spüren. Zum traditionell schlechteren Ergebnis in Mellrichstadt sagte Helmut Will, dass dies wohl immer noch auf die Schließung des Krankenhauses zurückzuführen sei. Dies würden die Mellrichstädter dem Landrat nachtragen. Habermann selbst ließ sich Zeit, bis er nach 21 Uhr mit viel Beifall im Pfarrsaal empfangen wurde. Er hatte bis zum letzten Ergebnis der Briefwahlen im Landratsamt ausgeharrt. Dort hatten ihm bereits Landtagsabgeordneter Steffen Vogel und Gegenkandidat Thorsten Raschert gratuliert.
Im Gespräch mit unserer Zeitung bezeichnete Thomas Habermann das Ergebnis von 69,29 Prozent als sehr zufriedenstellend. Thorsten Raschert habe sicher viel Stammwähler von SPD und Grünen für sich verbuchen können. „Alle Ergebnisse über 65 Prozent sind herausragend“, so der alte und neue Amtsinhaber. Er dankte den Wählern für ihr Vertrauen. Gleichzeitig bedauerte er die schwache Wahlbeteiligung. Jetzt will er an die elf Jahre als Landrat nahtlos anknüpfen und den Landkreis weiter nach vorne bringen.
Wir wollten wissen, wie er den Wahlsonntag verbracht hat. „Ich habe Brötchen zum Frühstück geholt. Dann war die Familie in Irmelshausen in einem Dorfgasthaus zum Essen. Zum Abschalten war das Tischtennisturnier in Bad Königshofen wohl nicht so geeignet, weil der TSV eine Niederlage einstecken musste. Dafür aber der Gottesdienstbesuch in Mühlbach. Beim Verlassen der Kirche klingelte schon das Handy. Mitarbeiter vom Landratsamt gaben den ersten Trend durch, und Ehefrau Ruth war die erste Gratulantin.
Keinen Alkohol gab es für Thomas Habermann bei der Wahlparty. „Ich halte mich an die Fastenzeit, gleichwohl können meine Gäste Alkohol trinken“, sagte er.
Ob im Landratsamt am Tag eins nach der Wahl gefeiert wird, wollten wir wissen. „Ich gehe, wie üblich, ins Büro. Aber ich lasse es mir nicht nehmen, mich bei meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die gute Arbeit in den vergangenen sechs Jahren zu bedanken“, sagte der Gewinner der Landratswahl, Thomas Habermann.