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BAD KÖNIGSHOFEN: „Hannsdampf“ in allen Gassen - Hanns Friedrich wird heute 70

BAD KÖNIGSHOFEN

„Hannsdampf“ in allen Gassen - Hanns Friedrich wird heute 70

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    „Hier habe ich mein Königshofen im Blick.“ Hanns Friedrich an seinem Lieblingsplatz hoch oben auf dem Turm der Stadtpfarrkirche von Bad Königshofen.
    „Hier habe ich mein Königshofen im Blick.“ Hanns Friedrich an seinem Lieblingsplatz hoch oben auf dem Turm der Stadtpfarrkirche von Bad Königshofen. Foto: Foto: Andrea Friedrich

    „Guten Morgen, der Hanns. Hast schon gsehn, heut' Nacht hat's gebrannt. Bilder sind da, Text kommt gleich.“

    Ich weiß nicht, wie viele Tage meines bisherigen Redakteurslebens mit einem solchen oder ähnlichen Anruf angefangen haben – es waren eine Menge. Der Mann am anderen Ende der Leitung, Hanns Friedrich, ist nicht nur vor Ort, wenn's brennt und kracht, sondern auch, wenn geehrt, gefeiert, getanzt und gesungen wird – kurzum, immer dann, wenn es in unserem beschaulichen Landkreis irgendetwas zu berichten gibt.

    Heute ist er selbst die Nachricht, denn Hanns Friedrich wird 70.

    An runden Geburtstagen älterer Herren schaut man gerne zurück auf Stationen ihres Lebens. Doch wo fängt man an bei einem, der sich sozusagen selbst zur Marke gemacht hat, der in der Zahl der Ehrenämter und Funktionen dem Gatten der Queen, Prinz Philip, nicht so sehr hintansteht.

    Sein Elternhaus steht in Königshofen in der Schlundstraße, geboren ist er in Bad Kissingen am Fronleichnamstag 1947, was damals der 29. Mai war. Nach der Schule lernte er erst mal einen anständigen Beruf und ließ sich bei der Firma Valentin Trott zum Baustoff-Großhandelskaufmann ausbilden. Doch der junge Hanns fühlte sich bald zum medialen Bereich hingezogen. Als Tonband- und Radiofan startete er 1970 den Krankenhaus-Funk. Die Patienten im Krankenhaus Königshofen konnten so nicht nur über die Zimmerlautsprecher die Sonntagsgottesdienste mithören, sondern Samstagnachmittag gab es auch ein Wunschkonzert. „Ich bin vorher ins Krankenhaus und hab' mir die Zettel mit den Wunschmelodien der Patienten abgeholt“, erinnert sich der Grabfelder Rundfunk-Pionier. Diese Lieder wurden dann gespielt, Friedrichs Song-Sammlung ist wahrlich groß genug.

    Dazu kamen, darauf ist er noch heute stolz, hin und wieder Exklusivinterviews mit Schlagergrößen wie Heino oder Roy Black.

    Als 1977 die „Welle Mainfranken“ an den Start ging, war Friedrich an Bord. „Meine erste Reportage war über das Beschussamt in Mellrichstadt“, erinnert er sich. Den Durchbruch als BR-Reporter brachten die Querelen rund um die Eingemeindung von Ermershausen nach Maroldsweisach. Seine Berichte aus dem Rebellendorf, das bundesweit für Schlagzeilen sorgte, sind unvergessen.

    Als einer, der jeden kennt und den alle kennen, war es unvermeidlich, dass sich irgendwann die Wege der einstigen Heimatzeitung „Bote vom Grabfeld“ und von Hanns Friedrich kreuzen würden. Von 1980 bis Frühjahr 1989 war er dort Redakteur. Von 1991 bis 1993 gab er ein Gastspiel bei der Rhön- und Saalepost. Hanns Friedrich, stets Streetworker statt Stubenhocker, hat es seither vorgezogen, als „Freier“ zu arbeiten, sein eigener Chef zu sein, der sich selbst die Themen setzt.

    So wurde er zum „Hannsdampf“ in allen Gassen, denn seine Arbeit auf das Verfassen von Beiträgen, unter anderem für diese Zeitung, zu beschränken, hieße, sich auf ein Pflänzchen im großen Garten zu konzentrieren.

    Aufzählungen, das weiß ein Journalist wie Friedrich genau, sind für den Leser eher langweilig, weshalb wir uns hier auf die wichtigsten Ämter und Funktionen beschränken (alle Bücher, Filme und Ehrenämter als Anhang an diesem Artikel im Internet).

    Also: durchatmen, und los geht's: Buchautor, Filmemacher, seit 27 Jahren Vorsitzender des Vereins für Heimatgeschichte, Motor der Städtepartnerschaft mit Arlington, Pressesprecher, zum Beispiel bei der Bergwacht, beim BRK und beim Nordbayerischen Musikbund, aktiv in der Ungarnhilfe, beim Helferkreis Asyl, beim Verein Autobahnkirche, Lektor, Kommunionhelfer und Mesner. Das Museum für Grenzgänger gäbe es ohne sein Engagement wahrscheinlich nicht, die Städtepartnerschaft mit Arlington wäre längst nicht so lebendig und – noch einmal Luft holen – als Kreiskulturreferent ist er in 17 Jahren mehr als einmal um die Erde gefahren, um überall im Landkreis bei Vorträgen, Eröffnungen, Ausstellungen das zu tun, was er am liebsten tut – seine Heimat, Rhön-Grabfeld, zu repräsentieren.

    Die Heimat, das ist für ihn vor allem auch die Geschichte der innerdeutschen Grenze. Ein Thema, das ihn seit Grundschultagen nicht losgelassen hat. „Meine Mutter hat damals im Krankenhaus gearbeitet. Eines Tages lagen dort in der Waschküche blutverschmierte Stiefel und zerrissene Kleider. Als ich meine Mutter fragte, woher die kommen, sagte sie mir, dass an der Grenze mal wieder einer, der aus der DDR flüchten wollte, auf eine Mine getreten sei“. Ein Schlüsselerlebnis, das ihn geprägt hat.

    Es ist ihm förmlich zur Mission geworden, die Erinnerung an die Zeit, als „Zaun und Minen Menschen trennten“ (so der Titel eines seiner Filme), nachfolgenden Generationen zu vermitteln.

    Wer so viel macht, wird auch mal zum Berichterstatter in eigener Sache, wenn zum Beispiel „hf“ darüber berichtet, dass ein gewisser Hanns Friedrich eine Schulklasse zur ehemaligen Grenze geführt hat.

    Liebenswert hemdsärmelig, aber immer ein Sakko für offizielle Termine im Kofferraum, hat er sein Hobby, das Heimat heißt, zum Beruf, ja zur Berufung gemacht.

    Trotz Verbundenheit zur Grabfeld-Krume hat er von Arlington bis zum Jakobsweg überall seine medialen Spuren hinterlassen. „Zum Altwerden habe ich gar keine Zeit, zumindest steht kein Termin dafür in meinem Kalender.“

    „Mit 70 hat man noch Träume?“ Klar doch, ein Buch über seine persönlichen Erfahrungen während der Grenzöffnung wird es irgendwann geben, ansonsten geht es weiter wie gehabt, im Bestreben, Kreis, Kultur, Referent und Journalist unter einen Hut zu bringen.

    Kürzertreten ist für ihn kein Thema, es wird also noch viele Telefonate geben, die mit „Guten Morgen, der Hanns“ anfangen, und beinahe jeder am anderen Ende der Leitung, egal ob Feuerwehrkommandant, Landrat oder Bürgermeister, wird wissen, mit wem er es zu tun hat.

    Hanns Friedrich und seine vielen Jobs und Ehrenämter – Bücher, Filme, Pressesprecher und immer wieder die ehemalige innerdeutsche Grenze Wer genau wissen will, was Hanns Friedrich so alles in der Biografie stehen hat – Hier ist es. Vorsitzender im Verein für Heimatgeschichte im Grabfeld. Seit 1991 Kulturreferent des Landkreises Rhön-Grabfeld, seit 1998 Organisator der landkreisweiten Europatage der Musik (von Ernst Oestreicher übernommen). Mitglied der Museumsfachkommission des Bezirks Unterfranken. Pressesprecher: Bayerisches Rotes Kreuz - Kreisverband Rhön-Grabfeld, Bergwacht Rhön-Main-Spessart, Nordbayerischer Musikbund (Bezirksverband Unterfranken) und Kreisverband Rhön-Grabfeld, Verein Autobahnkirche A 71 e.V., Humanitäre Ungarnhilfe Hl. Elisabeth Hohenroth, Kolpingsfamilie Bad Königshofen. Ehrenamtlich: Helferkreis Asyl Bad Königshofen, Kirchlich engagiert, Mesner in der Hauskapelle des Elisabethaspitals, Mesner in Maria Bildhausen, Lektor und Kommunionhelfer. Seit 1977 Berichterstatter in den Gremien des Kreistags Rhön-Grabfeld. Bayerischer Rundfunk: 1977 bis 2012 (Hörfunk), 1999 bis heute (Bayerisches Fernsehen), Mitarbeit bei verschiedenen Beiträgen - z.B. "Hoch und Heilig" oder "Bilder einer Landschaft" - Auf Schatzsuche im Grabfeld, Auf Spurensuche im Grenzgebiet. Zeitungen:Bote vom Grabfeld 1980-1989 Main-Post Freier 1989-1991 Rhön- und Saalepost 1991-1993 Main-Post 1993 bis heute freier Mitarbeiter. Bücher: Bildschönes Bad Königshofen (Bildband) Bildschönes Wülfershausen/Eichenhausen Ein Gedenkstein für das Wunder des Friedens (Kirchenführer Autobahnkirche A 71) Ideengeber des Museum für Grenzgänger. 1993 Eröffnung des1. Unterfränkischen Grenzmuseums im Kurzentrums. 2006: Eröffnung des Museums für Grenzgänger. Turmmuseum Bad Königshofen Kulturpreis Grabfeld Nachbau der Synagoge im Maßstab 1:100. Autoplakette „Ich bin ein KÖN-IGs höfer“ Besondere Höhepunkte: Eröffnung des Museums für Grenzgänger – Die jährlichen Europatage der Musik –Führungen im Grenzmuseum und an der ehemaligen Grenze. Festvortrag zur 1250 Jahrfeier der Stadt Bad Königshofen – Rede: Verleihung des Frankenwürfels 2015 an Johann Böhm (Die Rede selbst hielt Regierungspräsident Paul Beinhofer) Verschiedene Ausstellungen: Kommunion-/Konfirmation Hochzeiten einst und heute Die Engel Boten Gottes 50 Jahre Kolpingsfamilie Bad Königshofen Maria und die Künstler Städtefreundschaft Arlington/Texas zum 50. und 65. Jubiläum Filme: Ein Herz und eine Seele – Städtefreundschaft 1988 aufgefrischt. Als Zaun und Minen trennten Der Todeszaun Es war einmal - Die DDR (Dokumentationen zur Grenze) Johann Peter Herrlein - Mit dem Pinsel den Himmel geöffnet. Johann Joseph Keßler – Der Barockbildhauer aus dem Grabfeld. Von Ratschern und stummen Glocken (Brauchtum in der Fasten- und Osterzeit) Von Sankt Martin bis Dreikönig (Brauchtum im Grabfeld der Advents- und Weihnachtszeit) Rhöner Advents- und Weihnachtszeit Beim frühen Morgenlicht - Dokumentation der Männerwallfahrt Vierzehnheiligen 1250 Jahre Königshofen im Grabfeld (Das Festjahr) 50 Jahre Kolpingsfamilie Bad Königshofen (Das Fest) 60 Jahre Nordbayerischer Musikbund (Festablauf) Im Wallfahrtsfieber: Doku der Wallfahrten: Merkershausen/Sulzfeld/Bundorf/Hollstadt/500 Jahre Schmalwasser 750 Jahre Reyersbach 950 Jahre Heustreu 1100 Jahre Burglauer Plantanz Obereßfeld Plantanz Eyershausen Das "Steinplattengrab" -Ausgrabungen in Rhön-Grabfeld Die lauteste Orgel der Welt - EXPO 2012 Yeouso Meine besonderen Schätze: Hunderte von Tonaufnahmen aus meiner 35 Jährigen Zeit als Reporter des Bayerischen Rundfunks. Interviews im Krankenhausfunk Mit bekannten Persönlichkeiten (z.B. Ministerpräsiden Alfons Goppel/Bundespräsident Walter Scheel - Heino - Michael Schanze - Roy Black - und viele andere.

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