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HERBSTADT: Haus mit Geschichte und Atmosphäre

HERBSTADT

Haus mit Geschichte und Atmosphäre

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    Großzügiger Innenhof: Zum Wohnhaus mit Gewölbekeller in Herbstadt gehören eine große Scheune und ein Nebengebäude.
    Großzügiger Innenhof: Zum Wohnhaus mit Gewölbekeller in Herbstadt gehören eine große Scheune und ein Nebengebäude. Foto: Fotos (3): Regina Vossenkaul

    Ein Haus mit genug Platz zum Arbeiten und Wohnen unter einem Dach hat das Ehepaar Christine Wehe-Bamberger und Dr. Klaus Wehe gesucht und schließlich in Herbstadt gefunden. Der ehemalige „Schulzenhof“, Baujahr 1826, nach dem die Schulzengasse auch benannt wurde, stand zur Versteigerung und konnte somit erworben werden.

    Zwei Jahre lang stand das Anwesen leer, jetzt wird es einer grundlegenden Renovierung unterzogen, wobei der ursprüngliche Charakter wieder zum Vorschein kommt. „Die neuen Besitzer sind ein Glücksfall für uns“, freut sich Bürgermeister Georg Rath. „Sie besitzen das nötige Know How und den Willen zu investieren, um das Anwesen wieder in den Zustand zu versetzen, der seinem Charakter würdig ist.“ Auch die früheren Besitzer hatten schon nach Kräften investiert und erneuert, allerdings so, dass spätere Schäden vorprogrammiert waren. Außen Sandstein und innen Gipsplatten mit Styropor - das ergibt nach Jahren ernsthafte Schwierigkeiten, weil die Wände nicht „atmen können“, ist sich der Bürgermeister sicher.

    Architekt Volker Eppler begleitet das Projekt von Anfang an und hat das Ehepaar Wehe fachlich beraten. So wurden zunächst die Gipsplatten entfernt und auch die Fliesen, die nicht zum übrigen Ambiente passen. Jetzt wird mit Lehmputz, luftdurchlässigen Farben und Holzdielen gearbeitet. Interessante Entdeckungen haben Bauherren, Planer und Handwerker während der Bauphase gemacht, unter anderem haben Vorgänger bei fälligen Renovierungen einfach eine neue Wand eingebaut und diese neu gestaltet, sodass einige der alten Wandbemalungen erhalten geblieben sind und freigelegt werden konnten. Der große Raum im Erdgeschoss, der früher als Wohnküche diente und jetzt der Aufenthaltsraum wird, hatte einen bemalten Sockel und ein Mittelteil sowie einen farbenfrohen Fries oben und kleine Stuckornamente an der Decke, wie es im 19. Jahrhundert üblich war. Mehr handgefertigten Stuck findet man an der Decke der ehemaligen „guten Stube“ des Hauses im ersten Stockwerk. Sie ist ein so genanntes Innendenkmal, das erhaltenswert ist. Restaurator George Hille freut sich über die Relikte der ursprünglichen Ausstattung des Hauses, die in kleinen Ausschnitten sichtbar bleiben sollen. Bis zu zehn Schichten wurden abgetragen, um die im 19. Jahrhundert üblichen Verzierungen frei zu legen.

    „Das Haus macht uns viel Freude, es hat eine Geschichte und eine besondere Atmosphäre“, sagt Christine Wehe- Bamberger bei einem Rundgang durch das Anwesen. Dass es unter Denkmalschutz steht, stört sie nicht, immerhin hat sich die Bayerische Landesstiftung mit einem Zuschuss von 18 500 Euro an den zusätzlichen Kosten beteiligt.

    Auch eine große Scheune gehört dazu, hier wäre viel Platz für Ausstellungen, Workshops und Events. Christine Wehe, die Künstlerin ist, hat schon viele diesbezügliche Ideen und will auch Kurse veranstalten. Ein geöffnetes Gasthaus, das sich gleich um die Ecke befindet, wäre dabei hilfreich, aber bisher hat sich kein Pächter gefunden, wie Bürgermeister Rath bestätigt. Herbstadt hat noch ungefähr zehn leer stehende Anwesen, wer eines davon erwirbt und renoviert oder auf dem Grundstück neu baut, kann auch einen Zuschuss aus dem Innenentwicklungsförderprogramm der Allianz-Gemeinden erhalten.

    Infos unter www.allianz-grabfeldgau.de.

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