Es gibt sie, diese Phasen im Leben, in denen eigentlich alles rund läuft und in denen man trotzdem spürt: Irgendetwas fehlt.
Bei Andreas Schmitt kam diese Phase Mitte 20. Das Gefühl beschreibt der gebürtige Neustädter so: „Mir war, als würde ich am Bahnhof sitzen und auf einen Zug warten, der nie kommt.“ Damals hatte der heute 34-Jährige erfolgreich in Köln sein Studium für Soziale Arbeit absolviert und war in Düsseldorf in verschiedenen sozialpädagogischen und therapeutischen Funktionen tätig.
2013 folgte ein radikaler Schnitt: „Ich habe alle meine Möbel verkauft, meine Wohnung und meine Arbeit gekündigt und mich für unbestimmte Zeit auf den Weg nach Thailand gemacht.“
Das Ziel war zunächst der Ort Chiang Rai in Nordthailand. Dort gibt es ein so genanntes Retreat-Center namens New Life Foundation – einen Rückzugsort für Ausstiegswillige und Sinnsuchende allerlei Art. „Es ist ein Ort zum Leben, Arbeiten und Meditieren, der Menschen aus der ganzen Welt anzieht und im Sinne des Buddhismus von einem großen Gemeinschaftsgefühl getragen ist“, sagt Schmitt. „Und immer mehr Menschen wagen so einen Schritt auch tatsächlich, weil sich etwas nicht mehr richtig in ihrem Leben anfühlt.“
Was Schmitt in den vergangenen drei Jahren in Thailand und später auch in Taiwan und auf den Philippinen alles widerfahren ist, welchen Menschen er begegnet ist und welche neue Richtung sein Leben genommen hat, das alles nennt der 34-Jährige heute „eine gute Fügung des Schicksals“.
Er hat neben verschiedenen Meditationsformen und Methoden der Selbsterfahrung auch die des Inner Dance gelernt, zu Deutsch Innerer Tanz. Und mit der, so Schmitt, verhält es sich wie mit vielen anderen spirituellen Praktiken auch: „Es ist letztlich schwer zu beschreiben, was dabei passiert. Man muss es selbst erfahren und spüren.“
Etwas konkreter wird er dann doch: „Beim Inner Dance geht es darum, durch Atmung und Musik in einen Trancezustand zu kommen. Das Gehirn reagiert dabei auf Frequenzen, die es sonst in der Reizüberflutung des Alltags gar nicht empfangen kann. In diesem Trancezustand gelangt man zu einem anderen Bewusstsein.“
Das sei wie das Auseinanderziehen eines inneren Vorhangs, hinter dem man in die eigene Seele schauen und tief liegende Konflikte auflösen könne. „Trance-Zustände sind eine Urform des Heilens. Alle nativen Stämme kennen sie, zum Beispiel in Form des Schamanentums.“ Zwischen 60 und 90 Minuten dauert eine Inner Dance-Gruppensession, der einzelne Teilnehmer sei dabei genauso von Bedeutung wie die gesamte Gruppe, betont Schmitt.
Seit einigen Wochen ist Schmitt wieder zurück in seiner Rhöner Heimat. Ob es ein längerer Aufenthalt wird, ist noch offen und hängt davon ab, ob er in die Tat umsetzen kann, was ihm an Plänen so vorschwebt. Der 34-Jährige möchte die Methode des Inner Dance nun gerne in der Umgebung bekannt machen.
Auch ein eigenes Retreat-Center in der Region zu eröffnen, könnte er sich vorstellen. Doch dazu braucht es Gleichgesinnte, Menschen, die so ein Projekt ideell und auch finanziell mittragen. Ein Grund, weshalb Schmitt sein Anliegen öffentlich machen will: „Ich bin offen für alle ernst gemeinten Anfragen und Impulse.
“ Und wer auf eine gute Führung des Schicksals vertraut, findet sie ja auch vor der Haustür, nicht nur in Fernost.
Mehr Informationen im Internet unter www.way-to-wonderland.com