Als "eine Schule mit besonderen Möglichkeiten", beschreibt Schulleiter Jürgen Endres sein Sonderpädagogisches Förderzentrum in Hohenroth. Am Freitag fand an der Irena-Sendler-Schule der Tag der offenen Tür statt. Über 200 Kinder und Jugendliche besuchen aktuell die Schule und die Schulvorbereitende Einrichtung (SVE). Insgesamt kümmert sich ein Team aus rund 100 Personen bestehend um Kinder und Jugendliche mit den Förderschwerpunkten Lernen, Sprache und emotional-soziale Entwicklung.
Multiprofessionelle Zusammenarbeit
"Die einzelnen Förderbereiche sind nicht isoliert zu betrachten", erklärt der Schulleiter, daher ist multiprofessionelle Zusammenarbeit des Teams von großer Bedeutung.

Mit großem Engagement und Liebe zum Detail präsentierten die Mitarbeitenden der Einrichtung ihre einzelnen Bereiche. So konnten die Besucher einen Einblick in die Arbeit der SVE (Kinder von drei Jahren bis zum Schuleintritt) bekommen, wo die Buben und Mädchen auf spielerische Weise individuell auf die schulischen Anforderungen vorbereitet werden.
In den Diagnose- und Förderklassen "liegt das Hauptziel in einer intensiven und zielgerichteten Förderung nach individuellem Förderplan", so Endres. Klassenlehrerin Stefanie Genzler zeigte, wie beispielweise die Erarbeitung von Buchstaben an verschiedenen Stationen erfolgen kann, um neben dem reinen Bewegungsablauf des Stiftes auch die Schreibmuskulatur sowie die visuelle und auditive Wahrnehmung zu schulen.

In der Mittelschulstufe der Klassen 5 bis 9 werden die Schüler schließlich auf das Leben und den Beruf vorbeireitet. Hier ist es sogar möglich, den Mittelschulabschluss und den Abschluss im Bildungsgang Lernen zu erhalten. Werkmeister Lars Pyka zeigte, wie er den Schülern das Arbeiten mit Holz beibringt.

Eine Besonderheit bietet die Schule zudem: In der schuleigenen Audiometrie können Auffälligkeiten im Hören diagnostiziert werden, um gezielte Maßnahmen empfehlen zu können.
Unterstützung auch am Nachmittag
Die enge Anbindung an die heilpädagogische Tagesstätte ermöglicht es den Kindern, auch nach dem Schulvormittag verschiedene Therapieangebote wahrzunehmen. Logopädin Sabine Steinmetzer erklärte beispielsweise das Zusammenspiel von Fingerspitze und Zunge und zeigte, wie einfaches Stempeln mit den Fingern die Sprachentwicklung fördert.
Hilfe über das Förderzentrum hinaus
Aber nicht nur Kinder, welche die Irena-Sendler-Schule besuchen, erhalten Unterstützung. Der schuleigene "Mobile Sonderpädagogischer Dienst" unterstützt in den Regelschulen Kinder, Eltern und Lehrkräfte in Form von Diagnostik, Förderung und Beratung. Das gleiche Unterstützungsangebot bietet die "Mobile Sonderpädagogische Hilfe" für Kindertageseinrichtungen.