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Bad Neustadt: Hundsgemein: Warum zahlen die Hendunger am wenigsten Hundesteuer?

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Hundsgemein: Warum zahlen die Hendunger am wenigsten Hundesteuer?

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    Hunde sind nicht immer ein Schnäppchen. Je nach Gemeinde in Rhön-Grabfeld kommen unterschiedliche Steuersätze auf Herrchen und Frauchen zu. 
    Hunde sind nicht immer ein Schnäppchen. Je nach Gemeinde in Rhön-Grabfeld kommen unterschiedliche Steuersätze auf Herrchen und Frauchen zu.  Foto: Thomas Obermeier

    In der Pandemie sind viele Menschen auf den Hund gekommen, und das ist wörtlich zu verstehen. Gegen weniger soziale Kontakte und Vereinsamung hilft vielen ein Haustier wie eben ein Hund. In der Statistik schlägt sich das nieder. 380 Millionen Euro an Hundesteuer flossen 2020 in die öffentlichen Kassen, das sind drei Prozent mehr als im Vorjahr. Doch was zahlen Hundefreunde überhaupt für ihren Vierbeiner in Rhön-Grabfeld? Ein Blick in die Satzungen deckt große Unterschiede auf.

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    15,34 Euro: Für wen ein niedriger Hundesteuersatz entscheidend bei der Wohnortsuche ist, der sollte Hendungen ins Kalkül ziehen. Billiger kann man seinen Vierbeiner nämlich im Landkreis nicht anmelden. Selbst ein zweiter Hund schlägt nur mit 17,90 Euro zu Buche. Und das Tollste: Wer sich einen Kampfhund anschafft, muss in Hendungen nichts extra zahlen. Das Dorf ist eindeutig das Paradies für Hundefreunde in Rhön-Grabfeld.

    Teures Pflaster Niederlauer

    Ein teures Pflaster für die Pfoten von Fiffi und Struppi sind hingegen Niederlauer, Rödelmaier und Strahlungen. Mit 75 Euro für den ersten Hund rangieren die Gemeinden auf den Spitzenplätzen, was die Hundesteuer betrifft. Und wer dort gar einen Kampfhund besitzt ohne ein Negativ-Zeugnis für das Vieh, der darf dort 500 Euro im Jahr an die Gemeindekasse abführen.   

    Die Hundesteuersätze im Landkreis Rhön-Grabfeld sind ein ziemlich buntes Sammelsurium. Nur die Sätze für Kampfhunde, für die kein Unbedenklichkeitsnachweis vorliegt, liegen mehrheitlich bei 500 Euro. Ansonsten: freie Auswahl. Nicht einmal Verwaltungsgemeinschaften einigen sich auf einheitliche Sätze. "Die Selbstbestimmung ist da sehr wichtig, gerade beim Thema Hundesteuer", heißt es mit hörbarem Augenzwinkern aus einer VG im Landkreis. Für manche Gemeinderätin und für manchen Gemeinderat ist die Diskussion um den passenden Steuersatz im Dorf offensichtlich Ehrensache.  

    Rabatte für Tierheim-Hunde

    Zwischen 30 und 50 Euro bewegen sich durchschnittlich die Hundsteuersätze in den 37 Gemeinden im Landkreis. Wer mehr als einen Hund besitzt, muss für die Anmeldung weiterer Tiere für gewöhnlich mehr bezahlen. So sind in Willmars 50 Euro für den Ersthund, aber schon 90 Euro für den Zweithund zu entrichten. Dafür wiederum sind für den Besitz eines Kampfhundes ohne Negativzeugnis in der Gemeinde nur 250 Euro fällig. Allerdings: Kampfhunde sind derzeit in der gesamten Verwaltungsgmeinschaft nicht registriert.   

    Ein wichtiges Thema, das vor allem mit dem verheerenden Brand im Tierheim Wannigsmühle bei Münnerstadt verstärkt in den Fokus rückt: Geben Kommunen Rabatte für Hunde, die aus einem Tierheim geholt wurden? In Ostheim wird das ab dem nächsten Jahr zum Beispiel der Fall sein, wenn die Hundesteuersatzung angepasst wird. Wer dort ein Tier aus dem Heim anmeldet, bekommt zum Beispiel im ersten Jahr umgerechnet einen Monatsanteil erlassen. In Sondheim/Rhön wird dies bereits praktiziert, ebenso in Oberelsbach.   

    Solche Ermäßigungen für Tierheim-Tiere sind bisher eher ungewöhnlich. In den Mitgliedsgemeinden der VG Bad Königshofen sowie der VG Saal kennt man einen solchen Rabatt zum Beispiel nicht. Allerdings: Auch Niederlauer, Schönau, Rödelmaier und Strahlungen fassen zum nächsten Jahr ihre Satzungen neu und gewähren für Tierheim-Hunde im ersten Jahr auf Antrag eine Steuerbefreiung. Burglauer, Hohenroth und Salz, die ebenfalls zur VG Bad Neustadt zählen, gehen diesen Weg bisher noch nicht mit. 

    Erlass für Jagdhunde

    Ausnahmen gibt es gelegentlich für besondere Tiere wie Rettungshunde, Assistenzhunde für Menschen mit einer Behinderung oder für Jagdhunde. Eine Steuerermäßigung gibt es zum Beispiel in der Gemeinde Sandberg für Hunde von Forstbediensteten und Jägern, wenn sie die Brauchbarkeitsprüfung erfolgreich abgelegt haben. 

    Bleibt die wichtige Frage, ob die Pandemie tatsächlich auch in Rhön-Grabfeld mehr Menschen als üblich zu Hundenarren gemacht hat. In den Walddörfern scheint das tatsächlich so. Von 2019 zu 2020 seien die Einnahmen um 18 Prozent gestiegen, auch 2021 ist bereits ein Anstieg von sechs Prozent zu bemerken.  

    Corona brachte nicht den Boom

    Für die VG Mellrichstadt wird kein besonderer Anstieg registriert, ebenso wenig in Bischofsheim.  Auch in Oberelsbach wurde nur eine durchschnittliche Anmeldung von zehn Tieren registriert wie auch in allen anderen Jahren. Aus Bad Königshofen wird ebenso lediglich "ein minimaler" Anstieg vermeldet.

    Bleibt am Ende ein Tipp für diejenigen Leserinnen und Leser, die eher Angst vor Hunden haben: In Bad Neustadt mit 659 Hunden ist die Chance groß, einem Hund zu begegnen. Mit 46 hat Hausen die wenigsten Vierbeiner registriert. 

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