Sie spielen nicht Fußball und nicht Tischtennis, erzielten aber dennoch große Erfolge. Sie leben in Trappstadt und holten kürzlich bemerkenswerte Auszeichnungen für ihre Erfolge in der Kaninchenzucht: Michael Neuhöfer (62) wurde bei der 35. Bayernschau 2024, der Jubiläumschau des Landesverbands in Straubing, zum Landesmeister für die Rasse Satin (SA) elfenbein RA (=Rotaugen) mit der Vierer-Zucht-Gruppe der Nummern 4187 bis 4190 von der Jury ausgezeichnet. Er erhielt dafür den Ehrenpreis des Zuchtverbands Deutscher Rasse-Kaninchenzüchter. Seine Frau Iris (57) wurde Landesmeisterin auf Satin Blau. Sogar ihr fünfjähriger Enkel Leon wandelt schon auf den Spuren seiner Großeltern und erhielt den Jugend-Bezirks-Ehrenpreis.

"Na gut, die meiste Arbeit mache ich", stellt er klar. Unterstützt werde er dabei von seiner Frau, seinen Kindern Daniel, Linda und Mirco sowie dessen Sohn Leon. Worin die Arbeit bestehe? "Jeden Tag die Hasen füttern, mit Heu, Pellets, Karotten oder Maiskolben und Wasser natürlich. Auch Petersilienfutter mögen sie gerne." Dazu kommt die Fell- und Hygiene-Pflege.
Seit seinem 12. Lebensjahr betreibt er sein Hobby
Michael ist in Aub geboren und aufgewachsen und hat nach Trappstadt geheiratet. Ihn hat bereits 1974, mit zwölf Jahren, die Leidenschaft für die Kaninchenzucht gepackt, Iris 1988. Sein Opa Franz Wasser und sein Vater Edgar Neuhöfer gaben ihm die Gene weiter. "Mein Opa hatte mehr Schlachthasen, mein Vater betrieb schon richtig Kaninchenzucht. Dann hat es bei mir gefunkt. Wir Kinder sind da mit hineingewachsen. Aufgenommen wurde ich im Januar und im Dezember habe ich schon Tiere ausgestellt. Es war in Augsfeld, da wurde ich Jugendmeister vom Kreis Haßberge." Das habe ihn natürlich motiviert. Es sei eben ein ideales Hobby für den Winter. "Im Sommer gab's ja noch Fußball. Man muss doch irgendwie ausgeglichen übers Jahr kommen."
Haßberg-Kreis deshalb, "weil die Auber, Bundorfer, Obereßfelder und Sulzdorfer Mitglied im Zuchtverein Hofheim waren." Und seit 1994, als er 32 war, ist er bis heute Vorstand dieses Hofheimer Vereins. Er ist auch Vorstand des Kreisverbands Haßberge und als Trappschter im Rhön-Grabfeld-Kreis gemeldet.
Es gibt immer weniger Kaninchenzüchter
In Trappstadt gebe es nämlich keinen Verein, "nicht einmal mehr in Königshofen. Die haben alle abgemeldet. Alsleben, habe ich gehört, meldet im Januar ab. Die Alten sterben weg, Junge kommen kaum nach." In Unterfranken gab es letztes Jahr 180 Mitglieder weniger, "eigentlich schade." Sagt Neuhöfer aber nicht nur, sondern hält die Tradition aufrecht. Als seine Kinder noch zur Schule gingen, stellte er sein Hobby und Kaninchen zum Streicheln in ihren Klassen vor.
Bereits im Mai 2024 wurde er in Pocking bei Passau als "Bayerischer Altmeister der Rasse-Kaninchenzucht" geehrt. "Dazu muss man mindestens 60 Jahre alt sein, 30 Jahre lang eine Vorstandsposition bekleidet haben und mehrere größere Erfolge nachweisen können."
Was nun in Straubing für die Juroren wichtig gewesen sei: "Bei den vier Tieren der Gruppe muss das Gewicht passen, sie müssen hinten schön rund sein, ein gutes Fell haben, sauber sein, die Krallen geschnitten und das Hinterteil nicht schmutzig sein. Wenn das alles passt, erreichst du vielleicht mal 97 Punkte von 100. Das ist schon sehr hoch. Ich habe diesmal 97,5 zusammengebracht und wurde Klassen-Sieger, mit dem am dritthöchsten prämierten Einzel-Tier der 1300 Zuchtgruppen, also um die 5000 Tiere, die in der Messehalle in Straubing ausgestellt wurden." Dafür und für die achtbeste Zucht-Gruppe erhielt er die Medaille des Präsidenten des Deutschen Zuchtverbands.