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BAD NEUSTADT: Joe Kaeser in Bad Neustadt: Siemens-Standort bleibt

BAD NEUSTADT

Joe Kaeser in Bad Neustadt: Siemens-Standort bleibt

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    War in Bad Neustadt: Siemens-Chef Joe Kaeser
    War in Bad Neustadt: Siemens-Chef Joe Kaeser Foto: Foto: Christoph Stache, afp

    Am Montag noch traf Siemens-Vorstandsvorsitzender Joe Kaeser auf der Hannover-Messe US-Präsident Barack Obama und Bundeskanzlerin Angela Merkel, am Dienstagmorgen konferierte er im Landratsamt Bad Neustadt mit verantwortlichen Politikern vor Ort. Dabei ging es natürlich um die Zukunft des Siemens-Standorts Bad Neustadt. Joe Kaeser war auf Bitte von Landtagspräsidentin Barbara Stamm auf dem Rückweg von der Hannover Messe in der Kreisstadt vorbei gekommen. Eineinhalb Stunden diskutierte er hier mit Rhön-Grabfelds Landrat Thomas Habermann, Bad Neustadts Bürgermeister Bruno Altrichter und eben Landtagspräsidentin Barbara Stamm. „Es war ein sehr angenehmes Gespräch“, wie die Politiker anschließend der Presse gegenüber betonten. Dass Kaeser persönlich nach Bad Neustadt gekommen sei, rechneten sie ihm hoch an. „Respekt! Das ist außergewöhnlich!“ so Habermann.  Der Landrat wertete das Treffen auch als ein „Bekenntnis zur Regionalität“. Konkrete Ergebnisse gebe es zwar nicht zu vermelden. Allerdings habe der Siemens-Vorstandsvorsitzende ihnen glaubhaft Ängste und Befürchtungen hinsichtlich der Zukunft des Standorts nehmen können. „Der Siemens-Standort Bad Neustadt ist absolut nicht in Gefahr!“, sind Habermann und Altrichter nach dem Gespräch überzeugt. Hoffnungsvoll sind die Politiker nach dem Treffen vor allem für die Siemens-Bereiche „Motion Control“ und „E-Car“. Nicht zu retten ist dagegen der Bereich „Large Drive“. „Der wird verlagert“, so Habermann. Bereits Mitte März war bekannt geworden, dass in diesem Bereich 370 Arbeitsplätze in Bad Neustadt abgebaut werden sollen. Im Bereich Motion Control hingegen sei Siemens weltweit führend, so Habermann. „Das ist das Herz der Robotik.“ Joe Kaeser habe versichert, dass er darauf achten werde, dass sich dieser Bereich positiv entwickeln wird. Eventuell könnte hier sogar ausgebaut werden, geben die Politiker vorsichtig die Tendenzen des Gesprächs wieder.  Auch die Zusammenarbeit im E-Car-Bereich mit Valeo bewertete Joe Kaeser gegenüber den Politikern als „richtige Entscheidung für den Standort Bad Neustadt“. Auch hieraus könne eine „Stärkung“ für den Standort resultieren. Auf Nachfrage präzisiert Habermann noch einmal: Die 130 Arbeitsplätze, die aktuell in Bad Neustadt in diesem Bereich angesiedelt sind, seien sicher. Eventuell könnten es sogar mehr werden. Ziel der Politiker war es, Joe Kaeser die Situation vor Ort und in der Region zu schildern sowie die Sorgen ob der Entwicklungen bei Siemens zu übermitteln. Immerhin habe der Standort eine mittlerweile 80-jährige Tradition. Kaeser sei bewusst, dass es Aufgabe der Politik ist, sich um die Bürger vor Ort zu sorgen, so die Politiker. Er habe auch selbst Sorge um die Leute vor Ort geäußert. „Und das war echt!“, ist Habermann überzeugt. Dem Vorstandsvorsitzenden präsentierten Habermann und Co Bad Neustadt und die Region – dazu zählen auch Schweinfurt, ja ganz Mainfranken – als „Industriecluster“ und „Wissenschaftsstandort“. Einvernehmlich habe man festgestellt, die Zukunft liege nicht in der Fertigung, sondern in Forschung und Entwicklung. „Fertigungsnahes Engineering“ sei das Stichwort. Dafür seien Clusterbildung und Clusterkompetenz vor Ort unabdingbar. „Wirtschaft und Wissenschaft wachsen immer mehr zusammen“, so Habermann. Auch mit dem Technologietransferzentrum, für das Landtagspräsidentin Barbara Stamm die Unterstützung der Bayerischen Staatsregierung zusicherte, sei man da auf einem sehr guten Weg. Wichtig war es Habermann und Altrichter, die Aktivitäten der Politiker, Wissenschaftler und Unternehmer in der Region zu vermitteln: „Wir fordern und schimpfen nicht nur, wir tun auch sehr viel.“ Erst am Montag beispielsweise war Bürgermeister Bruno Altrichter wieder zu Gesprächen bezüglich der strukturellen Entwicklung in der Region im Wirtschaftsministerium. Siemens, so das Signal in dem Gespräch, setze auf „dezentrale Strukturen“, was eindeutig positiv für Bad Neustadt zu werten sei. „Die Bindung der Menschen hier ans Unternehmen ist stärker als in Ballungszentren“, so Barabara Stamm. Das wüsste auch der Vorstandsvorsitzende Joe Kaeser. Gegen ein gemeinsames Foto mit dem Vorstandsvorsitzenden für die Presse habe man sich in Absprache mit Joe Kaeser bewusst entschieden, so Habermann. Vier in die Kamera lachende Gesichter wären der Thematik nicht angemessen gewesen. „Hier haben sehr harte und seriöse gemeinsame Überlegungen stattgefunden“, so Habermann.

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