Natur, Tiere, Landwirtschaft, Traditionen. Diese Themenbereiche sind Oliver Heß wichtig. Und für diese möchte sich der Direktkandidat der Bayernpartei auch einsetzen. Bei der Landtagswahl am 8. Oktober geht er im Stimmkreis 604 Haßberge, Rhön-Grabfeld ins Rennen. Der 29-Jährige hat zwar seinen ersten Wohnsitz in Markt Einersheim bei Kitzingen. In dessen Nähe arbeitet er. Die Wochenenden verbringt er mit seiner Familie aber in der Regel in Querbachshof, seinem Zweitwohnsitz. Dort lebte er in seiner Jugend und dort sind auch seine Eltern zu Hause.
Es ist seine zweite Kandidatur für den Landtag - er trat bereits vor fünf Jahren an. Damit wolle er vor allem die Inhalte der Bayernpartei bekannter machen. Schon sein Vater sei politisch aktiv gewesen, erzählt Oliver Heß, allerdings bei einer anderen Partei, bei der SPD. In jungen Jahren habe er ihn oft zu politischen Veranstaltungen begleitet. Im Alter von etwa 19 Jahren habe er dann die Bayernpartei für sich entdeckt. "Bayern soll Bayern bleiben", umschreibt er den Grund seines Engagements für die Bayernpartei.
Die Pflege des Dialekts liegt Oliver Heß sehr am Herzen
Am Herzen liegt Oliver Heß insbesondere die Pflege der Dialekte. "Es gibt nichts Schöneres, als wenn man den Kreuzberg hinaufläuft und auf Menschen trifft, die breiten Dialekt sprechen", meint er. Man könne natürlich gerne auch Hochdeutsch reden. "Aber Dialekte gehören zur Heimatliebe dazu." Bayern stehe seiner Meinung nach für Tradition, Trachten und eben auch Dialekt. "Manchmal wird man schräg angeschaut, wenn man eine Lederhose anhat. Das darf nicht sein." Bei Festen trage er regelmäßig eine Lederhose und ein rot-weißes Hemd, außerhalb von Franken dürfe es dann gerne blau-weiß sein.

Die Stärkung Bayerns ist für Oliver Heß vorrangig. Zunächst müsse Bayern vorangebracht werden. Hier gebe es genug Baustellen, darunter den Straßenausbau. Vor allem etliche Ortsverbindungsstraßen müssten zumindest instand gesetzt werden. In den letzten Jahren habe sich diesbezüglich zwar schon einiges getan, aber es gebe noch viel Luft nach oben. Ferner nennt er den weiteren Ausbau der Digitalisierung. Insbesondere kleinere und mittelständische Unternehmen seien auf ein schnelles Internet angewiesen. Handlungsbedarf würde zudem in Bezug auf die Modernisierung der Dörfer und den Ausbau derer Infrastruktur bestehen.
Oliver Heß: "Wir zahlen viel zu viel Geld nach Berlin."
Dementsprechend lautet eine seiner Forderungen auch, dass Bayern weniger Geld in den Länderfinanzausgleich zahlt und mehr davon im Bundesland selbst bleibt. "Wir zahlen viel zu viel Geld nach Berlin", sagt er. Das sei auch ein Grund, warum er einen Punkt seiner Partei ebenfalls unterstützt: die Eigenstaatlichkeit Bayerns, das heißt einen unabhängigen bayerischen Staat. Diesen hält er durchaus für lebensfähig, weil er seiner Meinung nach wirtschaftlich stark sei.

Das Herz von Oliver Heß schlägt für die Kleintierzucht. Beim Besuch bei seiner Familie in Querbachshof wird man von etlichen zwei- und vierbeinigen Tieren empfangen. Auf dem Hof leben vier Pferde, rund 200 Hühner, etwa 100 Enten, 30 Gänse, darüber hinaus Tauben, Vögel, acht Katzen und drei Hunde. Einen Großteil seiner Freizeit investiert der 29-Jährige in die Kleintierzucht. Das sei ein Hobby der gesamten Familie.
Einsatz für das Tierwohl und weg von der Massentierhaltung
Nicht von ungefähr ist deshalb ein weiterer seiner politischen Schwerpunkte die Landwirtschaft, für die er sich starkmachen möchte. Landwirtschaftliche Produkte sollen seiner Meinung nach so weit wie möglich im eigenen Land bleiben und so wenig wie möglich exportiert werden. Des Weiteren möchte er sich für das Tierwohl einsetzen und weg von der Massentierhaltung. Nicht zuletzt fordert er ein Verbot des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat.
Er sei ein Tier- und Naturfreund, sagt Oliver Heß von sich selbst. "Ich liebe das Landleben. Es gibt nichts Schöneres."
Zur PersonOliver Heß wurde am 13. September 1993 in Kitzingen geboren. Als er neun Jahre alt war, zog seine Familie nach Querbachshof (Lkr. Rhön-Grabfeld). 2010 wechselte er erneut nach Kitzingen, um eine Ausbildung als Weinküfer zu absolvieren. Er ist verheiratet, hat einen zehn Wochen alten Sohn und lebt mit seiner Familie in Markt Einersheim. Aktuell arbeitet er als Anlagenbediener bei der Firma Knauf in Iphofen. Heß ist seit 2019 stellvertretender Landesvorsitzender für Unterfranken des Jungbayernbundes, der Jugendorganisation der Bayernpartei. Er ist bei der Freiwilligen Feuerwehr im Markt Einersheim aktiv und bei den Sportschützen in Kitzingen. Außerdem ist er leidenschaftlicher Kleintierzüchter. Sein Lieblingsplatz im Stimmkreis ist der Kreuzberg. "Das ist der Berg der Franken", sagt er. Seine politischen Vorbilder sind Uwe Hartmann, der für die Bayernpartei im Kitzinger Stadtrat sitzt und Parteivorsitzender Florian Weber. "Sie helfen mir stets, wo sie können. Ich kann mich auf sie verlassen." Oliver Heß' erste Amtshandlung als Landtagsabgeordneter wäre die Ankurbelung der Landwirtschaft und ein Verbot des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat.Quelle: sbr