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Bischofsheim: Kaufmannsware: Einladung für die Brettl-Spitzen ins Hofbräuhaus

Bischofsheim

Kaufmannsware: Einladung für die Brettl-Spitzen ins Hofbräuhaus

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    Die Rhöner Formation "Kaufmannsware" hat es in die Volkssänger-Kultsendung Brettl-Spitzen des Bayerischen Fernsehens geschafft: Unser Bild zeigt das Quartett im Festsaal des Münchner Hofbräuhauses (von links)  Edith Hüttner, Angelika Enders, Theresa Seiffert und Ilona Zirkelbach.
    Die Rhöner Formation "Kaufmannsware" hat es in die Volkssänger-Kultsendung Brettl-Spitzen des Bayerischen Fernsehens geschafft: Unser Bild zeigt das Quartett im Festsaal des Münchner Hofbräuhauses (von links)  Edith Hüttner, Angelika Enders, Theresa Seiffert und Ilona Zirkelbach. Foto: Bayerischer Rundfunk/Sabine von Meyeren

    Wenn das kein Adelstitel ist für die vier Frauen der Rhöner Formation Kaufmannsware mit Weisbacher Wurzeln: Am 3. Oktober sind die ebenso feinen wie frechen Stimmen in der Volkssänger-Kultsendung "Brettl-Spitzen" im Bayerischen Fernsehen zu sehen. Ihre Bühne ist weltberühmt: Der Festsaal des Münchner Hofbräuhauses.  

    Aus der Ferne beobachtet

    "Wir waren schon geflashed von der Einladung", erzählt Ilona Zirkelbach, die üblicherweise das Akkordeon spielt in der Formation. Neben Ilona Zirkelbach musizieren noch Schwester Theresa Seiffert, Mutter Edith Hüttner und Tante Angelika Enders mit. 2019 hatte das Quartett den zehnten Geburtstag gefeiert.  2020 kam dann eine E-Mail des Brettl-Spitzen-Moderators Jürgen Kirchner. Er habe das Tun der Kaufmannsware vom fernen München aus durchaus verfolgt, die vier Rhönerinnen seien ihm schon mehrmals empfohlen worden, er wünsche musikalische Kostproben. Im November 2020, mitten in der Erkältungsperiode, schickten sie sechs Stücke an die Brettl-Spitzen-Redaktion, von denen drei schließlich ausgewählt wurden.   

    Die Fernseh-Premiere für die vier "Wilden Schlehen aus der Rhön", wie sie sich selbst nennen, verlief unter denkbar schwierigen Bedingungen. "Der Termin wurde mehrfach verschoben, dann erfolgte die Aufzeichnung mitten im harten Lockdown", erinnert sich Ilona Zirkelbach an die Tage in München im April 2021. Genauer gesagt war es ein Drehtag für die Kaufmannsware, die zusammen mit den Mitstreitern der Sendung, "De Gschubsten", ihre Stücke einspielten. "Normalerweise sind es fünf Tage mit zwei kalten Proben ohne Ton und Kamera und einem gemeinsamen Schlussstück aller Akteure", weiß Ilona Zirkelbach.

    Ausnahmesituation für das Fernseh-Team

    Doch Corona bedeutete auch für das Fernseh-Team eine Ausnahmesituation. Es gab für jeweils zwei Gruppen nur einen Drehtag. "Natürlich war auch die Bühnenaufstellung coronakonform. Dabei wurde aber unsere gewohnte Aufstellung über den Haufen geworfen, damit mussten wir uns zurechtfinden", erzählt Schwester Theresa Seiffert von der aufregenden Zeit in München. Sogar mit dem Zollstock wurden die Abstände nachgemessen auf der Bühne, damit auch alles regelkonform war.

    Charmanter Moderator: Jürgen Kirner.
    Charmanter Moderator: Jürgen Kirner. Foto: Martin Harth

    Zu der gehörte auch, dass ein nötiger PCR-Test nicht auf dem Handy ankam, weil eine E-Mail-Adresse falsch notiert war. Die Anreise mit Mund- und Nasenschutz, das praktisch menschenleere München im April 2021, geschlossene Restaurants sind dagegen fast beiläufige Episoden. "Was uns absolut gefallen hat: Wir wurden wie eine Familie aufgenommen, wir haben uns bei Jürgen Kirner und dem gesamten Team sehr wohlgefühlt", sagt Ilona Zirkelbach. Auch ihre Schwester Theresa Seiffert spricht von einem Drehtag in entspannter Atmosphäre.

    Eine Seltenheit in Franken und der Rhön

    Wer die vier Damen der Kaufmannsware je gehört hat, der weiß, dass hier instrumental und gesanglich keine Gelegenheitsmusiker unterwegs sind. "Aber vielleicht wird auch der Proporz eine Rolle gespielt haben bei der Auswahl, dass wir Frauen sind, dass wir aus Franken kommen", mutmaßt Ilona Zirkelbach. Sie weiß aber auch, dass es nicht leicht ist, fränkische Gruppen und gerade Couplet-Sängerinnen- und Sänger zu finden. "Diese Tradition ist hier bei uns auch nicht so verbreitet". Couplets oder andere Formen des ironisch-kritischen Gesangs sind eher eine Sache des Alpenraums, sagt die Schönauerin Zirkelbach.

    Nun sind nicht nur die vier Musikerinnen der Kaufmannsware gespannt, wie die gesplitteten Filmaufnahmen mitten aus dem Münchner Corona-Lockdown zu einem Ganzen zusammengesetzt wurden. Auch die vielen Fans in Rhön-Grabfeld und darüber hinaus dürften sich auf den großen TV-Auftritt der "Wilden Schlehen aus der Rhön" freuen.

    Die Brettl-SpitzenDer junge Volkssänger-Sound liegt im Trend. Seit 2012 widmet das Bayerische Fernsehen diesem Genre eine eigene Sendung: Die Brettl-Spitzen. Aufgezeichnet wird im Festsaal des Hofbräuhauses in München. Üblicherweise sind 500 Gäste im Saal, die Aufzeichnung mit der Kaufmannsware musste ohne Publikum erfolgen. Die Blütezeit der Volkssänger lag zwischen 1880 und dem Ersten Weltkrieg. In den aufstrebenden Metropolen München, Wien und Berlin spielten sie in Wirtshäusern und auf Brettl-Bühnen Wirtshauslieder mit oftmals derben Witzen und häufig Sozialkritik. Namen wie Liesl Karlstadt, Papa Geis, Weiß Ferdl und Karl Valentin erinnern an diese Blütezeit des Couplets.
    Die Brettl-Spitzen-Folge mit Kaufmannsware wird am Sonntag, 3. Oktober, um 20.15 Uhr im Bayerischen Fernsehen ausgestrahlt.BR/(fg)

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