(sto) Die Sicherheitswacht – was ist sie, und was ist sie nicht? Die Sicherheitswacht ist keine Hilfspolizei, aber dennoch für die Polizei eine wertvolle Hilfe. Sie kann und soll die Arbeit der Polizei nicht ersetzen, sondern ergänzen. Sie ist keine „Bürgerwehr“ und schon gar nicht das, was der Volksmund unter dem Begriff der „Schwarzen Sheriffs“ versteht. Mit einem Satz gesagt: Der Gedanke der Prävention steht im Vordergrund.
Die Sicherheitswacht üben Bürger aus, die sich ehrenamtlich für diese Aufgabe zur Verfügung stellen und so Mitverantwortung für die innere Sicherheit tragen – wie Ines Janitz-van Eckert aus Mellrichstadt, Petra Müller aus Mittelstreu, Horst Dietz aus Stockheim und Jazek König aus Nordheim. Sie zeigen Verantwortungsbewusstsein und üben diese Sicherheitswacht nun im oberen Streutal, sprich in Mellrichstadt, Ostheim und Fladungen, aus.
Die Bürger werden sich sehr schnell an das Bild, vor allem aber an die Präsenz der Angehörigen der Sicherheitswacht gewöhnen, zeigte sich der Leiter der Polizeiinspektion Mellrichstadt, Egon Sturm, bei der Vorstellungsrunde in seinem Hause überzeugt. Im Beisein der Bürgermeister, Thomas Dietz als Stellvertreter aus Mellrichstadt, Ulrich Waldsachs aus Ostheim und Robert Müller aus Fladungen, überreichte Sturm den vier Sicherheitswacht-Angehörigen die Bestellungsurkunden durch das Polizeipräsidium Unterfranken.
Thomas Dietz machte sich zum Sprecher der Kommunalvertreter, als er die vier Sicherheitshelfer für ihr Engagement, diese Aufgabe wahrzunehmen, lobte und ihnen eine „glückliche Hand“ bei ihren Einsätzen wünschte.
An die Adresse des Inspektionsleiters gerichtet, verband Mellrichstadts zweiter Bürgermeister die Hoffnung, die der Stadtrat hegt, dass „die Personalstärke der Polizeiinspektion weiterhin wie bisher erhalten bleibt“. Diese Sorge, mit der Sicherheitswacht könnte die allgemeine Polizeipräsenz in den Kommunen zurückgefahren werden, ließ auch Bürgermeister Waldsachs aus Ostheimer Sicht anklingen. Derartige Befürchtungen zerstreute Egon Sturm mit der festen Zusage, „die Einführung der Sicherheitswacht bedeutet keinen Rückzug der Polizei“. Und Fladungens Robert Müller bekräftigte, dass „die Rathäuser voll hinter dieser Sache stehen“.
Eingehend hatte der Inspektionsleiter diesen neuen Aufgabenbereich skizziert und darauf hingewiesen, dass die vier Mitarbeiter der Sicherheitswacht im oberen Streutal „in einer mehrwöchigen Ausbildung vorbereitet wurden“. Die Ausbildung umfasste 40 Unterrichtseinheiten in den Bereichen Sicherheits- und Straf- und Ordnungswidrigkeitenrecht sowie psychologische Hinweise zum Verhalten im Einsatz.
„Geprüft und für gut befunden“, so Egon Sturm, werden Ines Janitz-van Eckert, Petra Müller, Horst Dietz und Jazek König voraussichtlich im Juni ihre ersten Streifen – zunächst als Doppelstreifen – laufen. Sie werden an einem Namensschild, einer Ärmelschlaufe beziehungsweise einer blauen Jacke oder einem Poloshirt, jeweils mit der Aufschrift „Sicherheitswacht“, erkennbar sein.
Diese vier Frauen und Männer werden während ihrer Streifen Ansprechpartner für die Bürger sein und Auskünfte erteilen. Sie beugen, so Egon Sturm, durch ihre Präsenz Straftaten sowie Störungen vor und tragen so zu mehr Sicherheitsgefühl bei. Neben den sogenannten Jedermannsrechten, zum Beispiel Festnahme auf frischer Tat, sind die Mitarbeiter der Sicherheitswacht auch zur Feststellung der Personalien berechtigt und können Platzverweise aussprechen.
Der Einsatz der Sicherheitswacht – flexibel und je nach Bedarf – wird von der Polizeiinspektion Mellrichstadt geführt. Und in den Rathäusern werden sie stets offene Türen vorfinden, damit sie ihren Aufgaben gerecht werden können – nach dem Motto „Gehen wir's an!“