Nach 34 Jahren und 98 Tagen hat der bisherige Geschäftsleiter und Kämmerer der Gemeinde Bastheim, Klaus-Dieter Hahn, zum letzten Mal die Rathaustür hinter sich zugezogen. Bürgermeister Tobias Seufert hatte seine „rechte Hand“ bereits vor einiger Zeit im Kreis der Mitarbeiter vom Rathaus und Bauhof in die Freistellungsphase seiner Altersteilzeit verabschiedet. Auch im Rahmen der kürzlich stattgefundenen Bürgerversammlungen würdigte das Ortsoberhaupt dessen Wirken.
Zeit, einmal Rückschau zu halten. Als der gebürtige Wollbacher im Frühjahr 1987 als zweitjüngster Mitarbeiter seinen Dienst im neuen Bastheimer Rathaus antrat, saß Manfred Dietz erst kurze Zeit auf dem Bürgermeistersessel. Damals gab es in der gesamten Gemeindeverwaltung noch keinen einzigen Computer, erinnert sich Hahn. Die Schriftstücke wurden noch auf der guten alten Schreibmaschine mit Durchschlagpapier „geklimpert“. Erst nach und nach hielt die EDV Einzug in die Verwaltung – zunächst mit dem alten Triumph-Adler-Eingabegerät und später dann mit den Einzelplatz-PCs.
Warum sich Bastheim der Verwaltungsgemeinschaft anschloss
„Die technische Entwicklung in den vergangenen Jahren gerade auf dem IT-Gebiet ist rasant verlaufen und war mit der Zeit ohne Begleitung durch Computerspezialisten nicht mehr zu bewältigen“, nennt er einen der Gründe, warum sich die Gemeinde Bastheim nun seit Juli der Verwaltungsgemeinschaft Mellrichstadt angeschlossen hat. Auch die Aufgaben in der Gemeindeverwaltung sind immer vielschichtiger, diffiziler und anspruchsvoller geworden.
Mit einem kleinen Team im Rathaus können die von der Bevölkerung zu Recht geforderten, qualitativ hochwertigen Dienstleistungen einfach nicht mehr ständig gewährleistet und erbracht werden. „Auch wenn unser Team hoch motiviert, sehr fleißig und engagiert war“, betont der erfahrene Verwaltungsfachmann. Allerdings bedauert er, dass mit dem Abzug der Gemeindeverwaltung trotz der erhaltenen Bürgeranlaufstelle im Rathaus ein weiteres Stück Dorfleben weggebrochen ist. „Als ich hier meinen Dienst begonnen habe, gab es am Dorfplatz noch die Bäckerei, den Metzger, das Gasthaus und im Rathaus die Geschäftsstelle der Sparkasse. Davon ist nichts mehr vorhanden. Das stimmt einfach nur traurig.“
Weiter an der Zukunft der Gemeinde arbeiten
Doch er schaut nicht mit Wehmut zurück. Es gilt, den Blick mutig nach vorne zu richten und weiter an der Zukunftsfähigkeit der Gemeinde zu arbeiten. Immerhin hat man in den vergangenen drei Jahrzehnten auch viel erreicht. So wurden mit Hilfe der Dorferneuerung beziehungsweise der Städtebauförderung Braidbach, Reyersbach, Rödles, Unterwaldbehrungen und Wechterswinkel zu schmucken Ortschaften, die sich allemal sehen lassen können. In Bastheim wurde mit der „Besengau-Scheuer“ eine attraktive Veranstaltungshalle geschaffen, wurden Schule, Kindergarten und das Rathaus energetisch saniert beziehungsweise generalüberholt, konnte ein von den Einwohnern getragener „Dorfladen Besengau“ ins Leben gerufen werden.
Mit schmalem Budget hat man in allen Ortsteilen Infrastruktur und die öffentlichen Einrichtungen verbessert. Dank der Gemeindegremien hat man in den zurückliegenden Jahren sparsam gewirtschaftet, hat stets darauf geachtet, sich nicht übermäßig zu verschulden. Mit dem hoch motivierten Bürgermeister Tobias Seufert und mit einem vorwiegend von jungen, aber auch einigen erfahrenen Ratsmitgliedern besetzten Gemeinderat sowie einem personell und maschinell gut ausgestatteten Bauhof hält Klaus-Dieter Hahn die Gemeinde für bestens aufgestellt, um die für die Zukunft so wichtigen Weichen zu stellen.
Danke sagt er allen, die ihn in seinem beruflichen Leben begleitet, unterstützt und mit sachlicher Kritik vorangebracht haben. „Es war alles in allem eine sehr schöne Zeit im Bastheimer Rathaus mit den vielfältigen Aufgabenstellungen, zahlreichen Herausforderungen und einem klasse Mitarbeiterteam an der Seite“, so sein zufriedenes Fazit.