Wenn Tino Nenninger, Straßenwärter im Bauhof des Landkreises Rhön-Grabfeld, den Joystick in die Hand nimmt, dann hat er ganz sicher nicht ein spannendes Spiel vor Augen. Nein, es ist ein Mäh-Roboter, den er unter einem Gebüsch, über besonders steiles Gelände oder in ein Regenrückhaltebecken steuern kann. Derartige Geräte besitzt seit einigen Jahren auch die Straßenmeisterei Rödelmaier.
"Früher musste das alles mit der Motorsense oder mit einem Balkenmäher erledigt werden und damit kamen wir nicht überall hin – oder es war an steilen Böschungen zu gefährlich für den Bediener", sagt Karl-Heinz Baumeister, Dienststellenleiter in Rödelmaier. Das war auch der Grund, warum der Landkreis Rhön-Grabfeld ein solches ferngesteuerte Gerät angeschafft hat, fügt Hauptstraßenmeister Karsten Schilling, Leiter am Kreisbauhof in Bad Neustadt, an."Diese Roboter haben uns schon gute Dienste geleistet und bieten vor allem auch mehr Sicherheit für unsere Mitarbeiter."
Wofür der Roboter in Rhön-Grabfeld überall eingesetzt werden kann
Egal ob Mähen von Hanglagen, Straßenbegleitgrün, in Solarparks, entlang von Gewässern, auf Sichtflächen oder Streuobstwiesen – der Roboter ist überall einsatzbereit. Da der jeweilige Mitarbeiter dank der Fernsteuerung nicht unmittelbar am Gerät steht, kann er sich fernab jeglicher Gefahrensituationen positionieren und die Maschine sicher bedienen.
Außerdem ist er vor direkten Belastungen wie Vibrationen, Lärm und Abgasen geschützt, was sich spürbar positiv auf die Gesundheit des Anwenders auswirkt. Da das Mulchergebnis sowohl bei Vorwärts-, als auch bei Rückwärtsfahrt identisch ist, entfallen gefährliche, bodenschädigende und zeitraubende Wendemanöver am Hang.
Roboter verrichten saubere Arbeit
Mit der entsprechenden Arbeitsbreite und der verstellbaren Höhe des Mähwerks werde in kürzester Zeit eine sehr hohe Flächenleistung erreicht, sagt Karsten Schilling. Speziell geformte Mulchmesser verteilen das Schnittgut gleichmäßig und hinterlassen auch auf Sichtflächen ein sauberes Schnittbild. Das zeigte sich zuletzt bei einem Kurs zum Zaunaufbau des Veterinäramtes Bad Neustadt.
In ein paar Minuten hatte der Roboter den Weg für den Zaunaufbau im Bereich des Atemschutzzentrums in Salz frei geschnitten. Ab und zu sah man kleine Rauchwolken aufsteigen und hörte ein Knirschen. "Dann hat er wieder einen Stein erwischt, aber das ist halb so wild."
Gerade an den großen Straßen in Rhön-Grabfeld war die Arbeit früher gefährlich
Karl-Heinz Baumeister erinnert an die teils steilen Böschungen an den Bundes- und Staatsstraßen, zum Beispiel an der B 279 zur Autobahnauffahrt. Da sei es früher mit dem Mähfahrzeug, das speziell für solche Hanglagen ausgestattet war, schon gefährlich gewesen, sicher die Arbeit zu verrichten. "Gerade an solchen Steilhängen zeichnet sich die Maschine durch eine ausbalancierte Gewichtsverteilung und niedrigem Schwerpunkt aus."

Karsten Schilling vom Kreisbauhof nennt die Maschine ein "kleines schwarz-gelbes Kraftpaket". Das Schlegelmähwerk macht so gut wie jeden Weg frei. Und diese Arbeit kostet seinem Maschinenführer nur einen Klick an der Fernsteuerung. Das Raupenfahrzeug bewegt sich über Gummiketten, schafft steile Hänge und matschige Böschungen mit Bravour.

Rotierende Metallplatten zertrümmern auf einer Schnittbreite von 75 Zentimetern fingerdicke Sträucher und Gräser und hinterlassen am Boden ein sauberes Mulchbild.
Karl-Heinz Baumeister verweist auf das künftige Mähkonzept, wonach auf Nebenflächen, sogenannte Extensivbereiche, abschnittsweise gemäht werden sollen, um ein besonderes Augenmerk auf Kleinlebewesen zu haben.