Fladungen verwandelt sich in der Adventszeit erneut in ein Mekka für Lego- und Bibelfans gleichermaßen. Kaplan Thomas Elbert, ein leidenschaftlicher Legofan seit Kindertagen, öffnet zum zweiten Mal die Tore seiner Lego-Ausstellung unter dem Motto "Bibel einmal anders" im Pfarrheim.
Was als reine Freude am Bauen begann, hat sich mittlerweile zu einer beeindruckenden Sammlung von biblischen Szenen entwickelt, die aus tausenden und abertausenden Legosteinen detailreich nachgebaut wurden. Bereits im letzten Jahr zog die einwöchige Ausstellung rund 1000 Besucher an, die gespannt die mit Legosteinen nachgestellten Gleichnisse Jesu bewunderten.

"Die Bibel lebendig machen", das ist Thomas Elberts Mission. Die Ausstellung soll nicht nur die Geschichten der Heiligen Schrift zugänglicher machen, sondern auch den Glauben auf eine spielerische und kreative Art und Weise näherbringen. Elbert ist überzeugt: "In den biblischen Geschichten steckt eine Grundwahrheit, die es zu begreifen gilt."
Moses und Josef im Fokus
In diesem Jahr stehen gleich zwei große Persönlichkeiten des Alten Testaments im Mittelpunkt: Moses und Josef. Diese Figuren hat Thomas Elbert mit Hilfe unzähliger Legosteine zum Leben erweckt. Sein Lieblingsstück? Der beeindruckende Durchzug der Israeliten (personalisierte Lego-Figuren seiner Schüler) durch das Rote Meer, bei dem sich die Streitmacht des Pharao im Hintergrund gleichmäßig bewegt.

"Heuer ist alles noch größer und viel detaillierter gebaut", erzählt Elbert, der beim Aufbau Unterstützung von seinen Schülern und einem gleichgesinnten Legofan erhalten hat. Bei der Auswahl der Szenen hat sich Elbert an den Kunstwerken seiner Schüler orientiert, die ihre Vorstellungen in Zeichnungen festhielten, welche Elbert dann nachbaute. So sind beeindruckende Darstellungen entstanden, wie die von Josef im Brunnen oder von Moses und Aaron vor dem majestätischen Palast der Pharaos, bei denen man nur erahnen kann, wie viel Arbeit dahinter steckt.

Moses, Josef und ein T-Rex treffen aufeinander
Auf Wunsch eines Kindes, das im letzten Jahr zu Besuch war, gibt es heuer sogar einen Lego-Dinosaurier zu bewundern. Diese Ergänzung zeigt, wie sehr Thomas Elbert den Dialog mit seinen Besuchern schätzt und wie die Ausstellung als Türöffner dienen kann – nicht nur für Kinder, sondern auch für Menschen, die sonst wenig Berührungspunkte mit Kirche und Glaube haben. Denn: "Die Lego-Welt spricht Kinder und Erwachsene gleichermaßen an", hat Kaplan Elbert festgestellt.
Der 42-Jährige hat über ein Jahr an der Ausstellung gearbeitet, sich Inspiration aus dem Internet geholt und unermüdlich nach günstigen Angeboten für Steine und Figuren gesucht. In jeder freien Minute und auch während seines Urlaubs hat er an seinen Legowerken gebaut. "Da geht ein Haufen Freizeit drauf", berichtet er. Und die ein oder andere Nachtschicht musste er auch einlegen. Doch für Thomas Elbert ist das Lego bauen auch eine willkommene Ablenkung vom Alltag, die ihm hilft, den Kopf frei zu bekommen und abzuschalten.

Mit der Ausstellung setzt Thomas Elbert aber nicht nur das Buch aller Bücher in Szene, sondern möchte auch gleichzeitig etwas Gutes tun. Deshalb werden die Einnahmen aus dem sonntägigen Verkauf von Kaffee und Kuchen sowie aus einem Lego-Quiz an die Station Regenbogen gespendet. "Wir haben den christlichen Auftrag, Freude in die Welt zu bringen, und das gelingt mir hier auf wunderbare Weise", erklärt er seine Intention.
Ein Muss in der Adventszeit
Freude kommt beim Betrachten definitiv auf. Wer ganz genau hinschaut, findet sogar ein paar kleine "Gags" zum Schmunzeln. Thomas Elbert hat nämlich Figuren eingebaut, die nicht aus der Bibel stammen, wie zum Beispiel Captain Jack Sparrow, Donald Duck oder die Muppets Waldorf und Statler.

Wer also sehen möchte, wie die Geschichten von Moses und Josef und viele weitere Figuren im bunten Glanz der Legosteine zum Leben erwachen, sollte in der Adventszeit im Fladunger Pfarrheim vorbeischauen.
Die Ausstellung ist von 30. November bis 22. Dezember geöffnet, an den Samstagen und Sonntagen von 11 bis 18 Uhr sowie an den Donnerstagen und Freitagen von 14 bis 18 Uhr. Montags bis mittwochs steht sie Besuchergruppen zur Verfügung, die die Kunstwerke in Ruhe betrachten möchten.