Seit vielen Jahren ist bekannt, dass der Klosterkomplex mit seinen verschiedenen Gebäuden auf dem Kreuzberg sanierungsbedürftig ist. Ebenso lange wird über Konzepte diskutiert, wie das geschehen kann. Einige Zeit stand sogar die Frage im Raum, ob der spirituelle Ort auf dem höchsten zugänglichen Berg Unterfrankens überhaupt erhalten werden soll. Dann wieder gab es große Planungen, die wegen Corona abgebrochen werden mussten.
So war es nun ein sehr erfreuliches Thema, mit dem sich der Bischofsheimer Stadtrat auf seiner jüngsten Sitzung beschäftigen musste. Auf der Tagesordnung stand eine Baugenehmigung "zur Erweiterung, Umbau und Sanierung des Klosters Kreuzberg".
Komplexe Planung macht Vielzahl von Absprachen erforderlich
Damit wurde deutlich: Ganz offensichtlich soll das Kloster weiterhin bestehen, was im Ratsgremium erfreut zur Kenntnis genommen wurde. Das gesamte Areal solle saniert und zukunftsfähig gemacht werden, stellte Bürgermeister Georg Seiffert fest. Bis es nun zum Bauantrag gekommen sei, sei eine Vielzahl von Behördenterminen und Absprachen mit Vertretern der Klosterbetriebe und des Franziskanerordens erforderlich gewesen, erinnerte er. Schließlich handle sich um eine "Riesenmaßnahme, bei der alles angefasst werden soll". An den Planunterlagen erkenne man schon, wie komplex das Vorhaben sei. "Alleine von den Bauzeichnungen ist es einem schon schwindlig geworden", so der Bürgermeister.

Der aktuelle Bauantrag sei nur ein erster Aufschlag, weitere Baumaßnahmen würden folgen. Der Antrag umfasse zwei Bauabschnitte. Zum einen den Umbau und die Sanierung des Wendelinusbaues. Dabei handelt es sich um das alleinstehende Gebäude gegenüber dem aktuellen Eingang zur Brauerei und zur Fassbierabholung. Daneben sollen im Bereich von Brauerei, einem Gewächshaus, der ehemaligen Wäscherei und am sogenannten Josefsbau Abrissarbeiten erfolgen. Hier solle dann eine komplett neue Brauerei entstehen.
Küche und Essensausgabe künftig im Marienbau
Davon, dass dieser Neubau notwendig sei, zeigten sich Seiffert und einige Ratsmitglieder überzeugt. Er habe sich bei einer Führung durch die Brauerei über die komplizierten Abläufe dort informieren können. Als Braumeister dürfe man hier kein Bier trinken, sonst finde man nicht mehr heim, witzelte der Bürgermeister. Die neue Brauerei und ihre Sudkessel sollen von dem Weg beim Wendelinusbau aus einsehbar sein. Auf dem Dach des Neubaues sei dann der Biergarten geplant.

Im zweiten Bauabschnitt sind die Sanierung und der Umbau des Marienbaus geplant, in dem aktuell zum Beispiel die Sudkessel zu sehen sind. Hier sollen Küche und Essensausgabe eingerichtet werden.
Im Ratsgremium wurde der Bauantrag durchweg positiv beurteilt. Der Aussage des Bürgermeisters, es sei nur positiv für Bischofsheim und die Region, wenn sich der Kreuzberg als zentraler touristischer Anlaufpunkt zukunftsfähig aufstelle, konnten sich die Ratsmitglieder nur anschließen.
Frage der Straßenverlegung noch nicht geklärt
Die Frage von Manfred Reder, ob mit dem Vorhaben auch die Frage der Zuwegung geklärt sei, beantwortete der Bürgermeister allerdings mit einem klaren Nein. Dieses Thema sei noch nicht abschließend behandelt worden.
Die Frage, die dann die meisten Reaktionen im Gremium hervorrief, kam aber von Egon Sturm. Der wollte nämlich wissen, ob der Umbau auch bei laufendem Betrieb der Brauerei möglich sei, oder ob es über Jahre kein Kreuzbergbier geben werde. Hier konnte der Bürgermeister beruhigen. "Es soll gewährleistet sein, dass wir in dieser Zeit nicht verdursten", so seine Antwort.

Über die konkreten Planungen und weitere Details des Bauvorhabens wollen die Verantwortlichen für das Kloster in nächster Zeit bei einem Pressegespräch informieren.