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Kochen wie zu Großmutters Zeiten

Mellrichstadt

Kochen wie zu Großmutters Zeiten

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    "Hmm, lecker": Bei der Zubereitung von einfachen Gerichten aus der Nachkriegszeit langten die Drittklässler der
Volksschule Fladungen ordentlich zu. Besonders beliebt: die "Kartäuser Klöße".
    "Hmm, lecker": Bei der Zubereitung von einfachen Gerichten aus der Nachkriegszeit langten die Drittklässler der Volksschule Fladungen ordentlich zu. Besonders beliebt: die "Kartäuser Klöße". Foto: FOTOS (3) WIENRÖDER

    Im Rahmen des vom Bayerischen Rundfunk und der Landeszentrale für politische Bildung initiierten Projektes "Von Zigarettentausch und Kohlenklau - als Oma und Opa Nachkriegskinder waren" befassten sich die Schüler insbesondere mit den Bereichen Einkaufen und Kochen in der Zeit des Wiederaufbaus nach den Wirren des Zweiten Weltkriegs.

    Am vergangenen Dienstag war nun Tina Gentner von der Redaktion Kinderradio des Bayerischen Rundfunks nach Fladungen gekommen, um die Kinder für einen Sendebeitrag zu interviewen. Klassleiterin Sabina Urban und ihre Schützlinge luden die Reporterin in die Schulküche ein, wo sie Rezepte aus der alten Zeit zubereiteten.

    Sabina Urban verkündete stolz, dass sich die Kinder für das Projekt als fleißige Journalisten versuchten und ihre Großeltern sowie ältere Bekannte nach ihren Erlebnissen in jener Zeit befragten. Dabei sammelten sie auch allerhand Rezepte, aus denen übrigens demnächst ein kleines Kochbüchlein zusammengestellt werden soll. Auch ein Besuch bei Rudolf Mauder im Heimatmuseum "Salzhaus" in Mellrichstadt mit Besichtigung des Kaufmannsladens stand auf dem Programm der jungen Geschichtsforscher.

    Die Hemmschwelle vor dem Mikrofon hatten die Kinder schnell abgelegt. Sie erzählten Tina Gentner frei von der Leber weg, was sie über die alte Zeit in Erfahrung gebracht hatten.

    "Damals war das ganz anders mit dem Einkauf, nicht so wie heute, da war nicht alles portioniert und abgepackt wie im Supermarkt. Früher wurden die Lebensmittel abgewogen und die Leute mussten meist eigene Gefäße mitbringen, da hat man das dann eingefüllt", wusste die kleine Jelena zu erzählen.

    Die Kinder wussten, dass die Ernährung der Menschen vorwiegend aus Kartoffel-, Mehl- und Eierprodukten bestand. Teures Fleisch wurde selten gegessen, schließlich hatten die Leute damals nicht viel Geld. Die Kinder mussten essen, was auf den Tisch kam. "Da gab es keine Pommes oder Pizza", stellten die Schüler mitleidig fest. Die Not machte erfinderisch, fehlende Zutaten wurden durch andere ergänzt. Beliebt waren beispielsweise die "falschen" Marzipankartoffeln, denen durch Zugabe von Bittermandelöl der Marzipangeschmack verliehen wurde.

    Die Kinder wussten der Reporterin zudem noch so einiges über Lebensmittelkarten, typische Wochentags- und Festtagsspeisen, über Lebensmitteltausch und die Lagerung der Nahrungsmittel zu erzählen.

    In der Schulküche herrschte Hochbetrieb. Mit Elvira Dietz hatte sich eine Großmutter gefunden, die noch jede Menge Rezepte aus der Nachkriegszeit kennt. Auch ihre Töchter Ingeborg Finster und Claudia Herbert waren in das "Kochstudio" gekommen, um Sabina Urban und ihre Schüler zu unterstützen. Zubereitet wurden unter anderem Griesbrei, "Kartäuser Klöße" mit Vanillesoße, Linsensuppe, Kartoffelgemüse, Nudelsuppe mit selbst gemachten Nudeln und falscher Marzipan.

    Die Kinder waren vollauf mit Kartoffelschälen, Teigkneten, Rühren und anderen Dingen beschäftigt. Doch die viele Arbeit sollte sich auszahlen, denn trotz anfänglicher Skepsis fanden die Mädchen und Buben Gefallen an dem Nachkriegsessen und waren sich schließlich einig: "Das schmeckt echt lecker!"

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    Über das Projekt der Fladunger Schulkinder, das in eine Publikation des BR einfließen soll, wird demnächst im Kinderradio von Bayern 2 berichtet. Der genaue Sendetermin wird noch bekannt gegeben.

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