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Kleinbardorf: Kommt die geplante Ortsumgehung von Sulzfeld und Kleinbardorf am Ende doch nicht?

Kleinbardorf

Kommt die geplante Ortsumgehung von Sulzfeld und Kleinbardorf am Ende doch nicht?

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    Kommt sie oder kommt sie doch nicht? In der Gemeinde Sulzfeld wachsen ob des zähen Verlaufs und ausstehender Entscheidungen die Zweifel.
    Kommt sie oder kommt sie doch nicht? In der Gemeinde Sulzfeld wachsen ob des zähen Verlaufs und ausstehender Entscheidungen die Zweifel. Foto: Grafik: Marina Burger

    Wann beginnt der Bau der Umgehung von Sulzfeld und Kleinbardorf? Oder bleibt das Vorhaben im mehr als zähen Verfahren und wegen der gestiegenen Kosten stecken? Oder ist die ganze Sache gar politisch nicht mehr gewollt und man sagt es nur nicht?

    Fragen, die während der Bürgerversammlung aufkamen, ohne dass eine Antwort in Sicht wäre. Seit über zehn Jahren beschäftigt man sich in der Gemeinde Sulzfeld nun mit der Umgehung, über 280.000 Euro hat die Gemeinde schon in Gutachten und anderes investiert.

    280.000 Euro für die Planung

    Es sind Themen, wie diese, die Bürgermeister Jürgen Heusinger zunehmend "täglich unerträglich" empfindet, wie er es formuliert. Dazu gehören etwa auch die als völlig übertrieben empfundenen Auflagen zum Bau und Betrieb von Grünsammelstellen. Damit nichts unentdeckt ins Erdreich gelangen kann, sind betonierte und überdachte Flächen für Rasenschnitt ebenso vorgeschrieben, wie laufend Probeentnahmen und vieles mehr. "Was soll denn da verrotten?", fragte sich Heusinger, wo doch die Abfälle alle acht bis zehn Wochen abgeholt würden.

    Womöglich könnten die Grünabfälle einmal für ein kleines Wärme-Kraftwerk genutzt werden, falls man sich in der Gemeinde für eine Nahwärmeversorgung entscheiden sollte. Eine entsprechende Fragebogenaktion kündigte Heusinger in seinem gut zweistündigen Bericht im Gemeinschaftshaus an.

    Fotovoltaikanlagen: finanzieller Erfolg

    Dort war auch von Erfolgen die Rede. Zum Beispiel bei den Fotovoltaikanlagen, die bei Gesamtinvestitionen von 291.000 Euro bis heute 496.000 Euro Erlös gebracht hätten.

    Sehen lassen können sich auch die Ergebnisse im Tourismus. Tagesgäste am Zeltplatz, Dauercamper und die Bettenbelegung summieren sich für 2023 fast auf 30.000 Übernachtungen. Besonders beliebt seien die immer ausgebuchten Blockhütten, deren Errichtung sich schon bald amortisiert hätte, sagt Heusinger.

    Eine spezielle Wiese für VW-Bulli-Fahrer soll zusätzliche Gäste anlocken. Endgültig fertig werden soll das Wlan-Netz am Campingplatz in gut vier Wochen. Froh ist man auch darüber, einen neuen Wirt für das Gästehaus in Sulzfeld gefunden zu haben. Wiedereröffnung soll am 15. Oktober sein.

    Baugebiet: Alles auf Anfang

    In Heusingers Kategorie "täglich unerträglich" fällt dagegen das durch ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs ausgebremste neue Baugebiet an der Bundestraße nach Bad Königshofen. Das Gericht hatte im vergangenen Herbst das so genannte beschleunigte Verfahren kassiert, das auch beim neuen Kleinbardorfer Baugebiet zur Anwendung gekommen war. Jetzt gehe im zeitaufwendigen Regelverfahren alles wieder von vorne los, stellte Heusinger fest.

    "Es wird viele Baustellen in Kleinbardorf in den nächsten Jahren geben" kündigte der Bürgermeister an. Neben der Ertüchtigung der Kläranlage ging er vor allem auf die Kanalbaumaßnahmen in Sulzfeld und Kleinbardorf ein. Die Kosten für den neuen Kanal werden auf insgesamt 3,5 Millionen Euro geschätzt. Nach Abzug von 1,3 Millionen an Zuschüssen, bleiben noch 2,1 Millionen, die gemeinsam finanziert werden müssen. Ob durch Beiträge der Hausbesitzer, allein durch Gebührenerhöhung oder in einer Mischform müsse noch entschieden werden.

    Neue Wasserleitungen

    Die Baumaßnahmen böten zudem die Gelegenheit, in den betroffenen Gebieten gleich neue Wasserleitungen zu verlegen. Auch die Aufnahme in das Dorferneuerungsprogramm sei möglich, was auf großen Zuspruch der gut 50 Besucher und Besucherinnen der Bürgerversammlung stieß. Allerdings müsste man vorher eigentlich Klarheit darüber haben, was aus der Umgehung wird. Denn danach würden sich auch Schwerpunktmaßnahmen der Dorferneuerung richten.

    Nachgefragt wurde aus den Reihen der Kleinbardorfer auch zu der geplanten neuen Stromtrasse Richtung Münnerstadt. Ob Kleinbardorf dadurch direkt betroffen sein würde, etwa durch den Bau eines Strommastes, wusste Heusinger nicht zu beantworten, versprach aber die Bevölkerung sofort zu informieren, wenn es Neues gebe.

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