Während die Menge im Hausmüll rückläufig ist, steigt sie beim Sperrmüll. Das sagten Gerald Roßhirt und Klaus Bittorf vom Kommunalunternehmen des Landkreises Rhön-Grabfeld vor dem Ausschuss für Umwelt- und Naturschutzfragen. Das ansteigende Konsumverhalten der Bevölkerung führe letztendlich dazu. "Es wird kaum noch etwas repariert, sondern entsorgt und neu gekauft." So stieg die Sperrmüllmenge kontinuierlich von 1724 Tonnen im Jahr 2014 auf 2218 Tonnen im vergangenen Jahr. Ganz anders beim Hausmüll. Dieser lag im Jahr 2018 bei 8620 Tonnen und sank auf 8559 Tonnen im Jahr 2019. Kreisrat Albrecht Finger (Bischofsheim) sagte dazu, dass es wichtig sei, in den kommenden Jahren den Focus auf die Abfallvermeidung zu legen.
Konjunkturbedingt, so erklärte der Geschäftsführer des Kommunalunternehmens, Gerald Roßhirt, sei die Mengenentwicklung bei den Gewerbeabfällen. Hier wurde mit 6176 Tonnen die Spitze erreicht. Im Jahr 2018 waren es noch 5365 Tonnen. Zur Entsorgung des Restmüllaufkommens sagte Roßhirt, dass sich die kleinen Gefäße bewährt hätten. Klaus Bittorf informierte die Ausschussmitglieder über die Problemabfälle. Diese werden regelmäßig und in kleineren Ortsteilen halbjährlich durch den Problem-Müll-Lkw in haushaltsüblichen Mengen von den Privathaushalten angenommen. Außerdem kann Problemmüll in den Wertstoffzentren abgegeben werden.
Erdaushub kommt auf die Kreisdeponie für Boden- und Bauschutt
Bei den Gefahrstoffen wie Farben und Lacke, Haushaltsreinigern, Laborchemikalien oder Ölmischungen und Pestiziden gibt es eine geringe Reduzierung auf 49,01 Tonnen (50,12). Sonstige, nichtbrennbare Abfälle werden an der Umladestation Herbstadt angeliefert. Dazu gehören Asbestabfälle, Eternitplatten oder ölverunreinigtes Erdreich. Lagen hier die Zahlen im Jahr 2017 noch bei 363 Tonnen, so reduzierten sie sich 2019 auf 293 Tonnen. Angesprochen hat Klaus Bittorf die Anlieferungen an der Deponie Rothmühle. 2018 waren es 2810 Tonnen, 2019 nur noch 1558 Tonnen. Erdaushub und nicht verwertbarer Bauschutt, der unbelastet ist, kommt auf die Kreisdeponie für Boden- und Bauschutt nach Salz.
Über die "Braune Tonne" erfolgt die Sammlung der Bioabfälle. Diese wurden 2019 nach Simmershausen und Walldorf transportiert und dort zu Kompost verarbeitet. Im Vergleich zum Vorjahr mit 3184 Tonnen gab es 2019 mit 3170 Tonnen eine minimale Reduzierung. Bei den Grüngutabfällen gibt es im Landkreis über 80 Plätze. Seit 2012 wird dort auch der Anteil an Baum- und Heckenschnitt genutzt. Nach der Sortierung und Zerkleinerung geht das Material in die Biomasse-Wärmeversorgung in Bad Neustadt. Der Großteil der gesammelten Mengen wird an die Kompostieranlage der Firma Heinisch angeliefert. Interessant die Auflistung des Einwohnerbezogenen Bioabfall- und Grüngutaufkommens.
Mehr Großgeräte, weniger Papier
Bei den Elektrogeräten stieg die Zahl von abgegebenen Kühlschränken, Radiatoren oder Wärmepumpen von 117 auf 128 Tonnen. Bildschirme und Monitore sanken von 138 auf 99. Großgeräte wie Waschmaschinen und Elektroherde stiegen von 241 auf 318 Tonnen. Haushaltskleingeräte sanken von 229 auf 186 im Jahr 2019. Diese Bereiche werden vom Landkreis Rhön-Grabfeld selbst vermarktet. Das Papieraufkommen sank von 4360 Tonnen auf 4226 Tonnen. Angesprochen wurden noch die telefonische Abfallberatung mit rund 20 000 Anrufen, sowie Führungen im Wertstoffzentrum Brendlorenzen. Landrat Thomas Habermann dankte sowohl Gerald Roßhirt und Klaus Bittorf, nannte aber auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sowohl im Wertstoffzentrum als auch draußen im Landkreis bei den Terminen aktiv sind.