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Oberelsbach: Ländlicher Bereich als Lebensraum der Zukunft: Bundesverband der Grünen bei Arbeitstreffen in Oberelsbach

Oberelsbach

Ländlicher Bereich als Lebensraum der Zukunft: Bundesverband der Grünen bei Arbeitstreffen in Oberelsbach

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    Eine Podiumsdiskussion mit (von links) dem Bad Neustädter Unternehmer Hubert Büchs, Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir, dem Abgeordneten Heiko Knopf, Silvia Hennig von "Neuland21" und Ludwig Hartmann, Fraktionsvorsitzender der Grünen im bayerischen Landtag, bildete den Abschluss eines Arbeitstreffens des Bundesverbands von Bündnis 90/Die Grünen in Oberelsbach.
    Eine Podiumsdiskussion mit (von links) dem Bad Neustädter Unternehmer Hubert Büchs, Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir, dem Abgeordneten Heiko Knopf, Silvia Hennig von "Neuland21" und Ludwig Hartmann, Fraktionsvorsitzender der Grünen im bayerischen Landtag, bildete den Abschluss eines Arbeitstreffens des Bundesverbands von Bündnis 90/Die Grünen in Oberelsbach. Foto: Eckhard Heise

    Der ländliche Raum und die Anforderungen der Zukunft rückten in der Rhöngemeinde Oberelsbach in den Fokus: Mit einer hochkarätig besetzten Teilnehmerliste aus dem Bundes- und Landesvorstand, mehreren Bundes- und Landtagsabgeordneten sowie einem Minister aus Hessen startete der Bundesverband von Bündnis 90/Die Grünen am vergangenen Samstag seine Themenreihe "Land schafft Zukunft". Mit von der Partie zahlreiche regionale Akteure, die zum Schwerpunktthema "Gut angebunden" Fragen zu Mobilität, Digitale Netze und Verwaltung diskutierten.

    Unter dem Gesichtspunkt, dass ländlichen Regionen zur Bewältigung der aktuellen Krisen eine überragende Bedeutung zukommt, behandelten die Teilnehmer die drei Schwerpunktthemen zunächst in Workshops. Die Bundestagsabgeordnete Susanne Menge fasste nach der Mittagspause die Ergebnisse zum Thema Mobilität zusammen und kam unter anderem zu dem Schluss, dass die Anbindung des ländlichen Raums durch regionale und überregionale Verkehrskonzepte verbessert werden muss. Beim Ausbau des Nahverkehrs stehen die Kommunen dabei vor gewaltigen Aufgaben, weshalb dringend die Unterstützung des Bundes erforderlich sei.

    Plichtaufgabe für die Daseinsfürsorge

    Zum Thema Verwaltung führte die Bundestagsabgeordnete Karo Otte Regie und präsentierte die Ergebnisse. Als Ansatzpunkt forderten die Teilnehmer eine Lichtung und Vereinfachung des Förderdschungels. Die einzelnen Programme sollten für Kommunen in Förderbudgets zusammengefasst und der Zugriff erleichtert werden. Voraussetzung sei weitere Digitalisierung und bessere Zugangsmöglichkeiten der Verwaltung.

    Die Digitalisierung war ohnehin eine Forderung in allen Themenkreisen, wurde aber bei den Mitstreitern des Bundestagsabgeordneten Tobias Bacherle als elementarer Prozess aufgefasst, der als Pflichtaufgabe unter dem Stichpunkt "Daseinsvorsorge" für alle Teile der Bevölkerung vorangetrieben werden müsse. Da die Technik das eine, der Umgang damit das andere ist, müssten jedoch Institutionen oder Personen vorhanden sein, die entsprechende Fähigkeiten fördern.

    Lebensbedingungen auf dem Land verbessern

    In der anschließenden Podiumsdiskussion mit Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir, Unternehmer Hubert Büchs, Geschäftsführer der Firma Jopp in Bad Neustadt,  Neuland21-Geschäftsführerin Silvia Hennig, Ludwig Hartmann (Fraktionsvorsitzender der Grünen im bayerischen Landtag) sowie dem Bundestagsabgeordneten Heiko Knopf als Moderator war der Digitalisierungsprozess auch ein immer wiederkehrendes Thema.

    Silvia Hennig sieht mit ihrem Verein "Neuland21" im ländlichen Bereich den Lebensraum der Zukunft und versucht, Lebensbedingungen nachhaltig zu verbessern und Abwanderung zu verhindern. Auch sie betrachtet die Digitalisierung als Grundvoraussetzung für die Entwicklung im ländlichen Raum.

    Ideengeber im Bereich erneuerbare Energien

    In der Gesprächsrunde, die auch online verfolgt werden konnte, wandte Tarek Al-Wazir jedoch ein, dass nicht nur auf die Defizite des ländlichen Raums geschaut werden sollte, sondern auch auf seine Vorteile und Stärken, was gleichzeitig als Vorlage für Ludwig Hartmann diente. Er machte darauf aufmerksam, dass die "Pioniere" und Ideengeber etwa im Bereich erneuerbarer Energien meist vom Land stammen.

    Auch Hubert Büchs sah den ländlichen Raum in vielen Bereichen gut aufgestellt. Der Breitbandausbau sollte aber vor allem die Bedürfnisse der Wirtschaft abdecken. Bedenken hat Büchs außerdem, ob ein Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs tatsächlich die erhoffte Wirkung erzielt. Der Gründer des Fördervereins "Modellstadt für Elektromobilität Bad Neustadt" plädiert vielmehr für bessere Koordination der öffentlichen Verkehrsmittel und bessere Anbindungsmöglichkeiten an das Fernnetz.

    Defizite bei der Bahnanbindung in Bayern

    Gerade in diesem Bereich entdeckten die Teilnehmer jedoch in Bayern erhebliche Mängel. Kein anderes Bundesland habe so viele Bahnstrecken stillgelegt wie der Freistaat, bemerkte Ludwig Hartmann. Tarek Al-Wazir sah im 49-Euro-Ticket ein wichtiges Instrument zur Steigerung der Attraktivität der öffentlichen Verkehrsmittel. Der große Vorteil sei zudem die überregionale Gültigkeit der Tickets.

    In einer Wortmeldung aus dem Publikum erinnerte der ehemalige Bundestagsabgeordnete Hans-Josef Fell an den Klimawandel, der bei allen Überlegungen Richtschnur für weiteres Handeln sei. "Wenn wir dem nicht in den nächsten Jahren erfolgreich entgegenwirken, sind alle gut gemeinten Ansätze umsonst gewesen."

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