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WILDFLECKEN: Laufen, wo sonst Schüsse fallen

WILDFLECKEN

Laufen, wo sonst Schüsse fallen

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    Die Strecke im Griff: Hauptfeldwebel Eric Streisel organisiert seit Jahren die Wandertage auf dem Truppenübungsplatz. Archivfoto: Thomas Pfeuffer
    Die Strecke im Griff: Hauptfeldwebel Eric Streisel organisiert seit Jahren die Wandertage auf dem Truppenübungsplatz. Archivfoto: Thomas Pfeuffer Foto: Thomas Pfeuffer

    Ein großes Fest wird es diesmal nicht geben, doch ganz ohne besondere Aktionen wird das Jubiläumsjahr 80 Jahre Truppenübungsplatz Wildflecken nicht vorübergehen. Nachdem vor fünf Jahren das 75-jährige Bestehen in außergewöhnlichem Rahmen gefeiert wurde – inklusive des Wildfleckener Wilden Sommers –, plant die Bundeswehr nun mehrere Nummern kleiner.

    Großes Fest nicht zu stemmen

    Die damaligen Verantwortlichen hätten entschieden, dass ein Fest dieser Größenordnung in Zukunft personell nicht mehr zu stemmen sei, berichtet Major Gordon Stütz, Kommandant des Truppenübungsplatzes.

    Dennoch will die Bundeswehr anlässlich des Jubiläums bei den Wandertagen über den Truppenübungsplatz am 28. und 29. Juli ein größeres Programm bieten als in normalen Jahren. So wird das Kinderangebot der Bundeswehr mit Hüpfburg, Basteln, Kletterwand und Kinderschminken am Rastplatz 1 aufgebaut.

    Auf Wunsch etlicher Wanderfreunde zeige die Bundeswehr in diesem Jahr einige ihrer Fahrzeuge. Wie gewohnt wird das US-Camp zu sehen sein, und der Bundesforst informiert wieder über die Pflege des militärischen Übungsgeländes. Auch die Kriegsgräberfürsorge und das Karrieremobil der Bundeswehr sind vertreten.

    Startpunkt und Ende der Wanderung ist diesmal am Marktplatz in Wildflecken. Der Weg führt dann nach einem Anstieg an der Grenze zur Rhön-Kaserne auf den Truppenübungsplatz.

    Wie immer können Teilnehmer dann zwischen drei unterschiedlich langen Strecken ( 10,15, 15,75 km oder 22,65 Kilometer) wählen. Die Abzweigung zu beiden längeren befindet sich nahe der Schießbahn 16A.

    Seltener Blick auf den Kreuzberg

    Zur Erholung laden wieder zwei Rastpunkte ein. Der zweite Rastplatz liegt auf dem Steinküppel. Von dort aus können die Wanderer den seltenen Blick auf den Kreuzberg genießen. „Zu amerikanischen Zeiten war das schon mal ein Aussichtspunkt bei den Wandertagen“, sagt Hauptfeldwebel Eric Streisel, der schon seit Jahren die Wandertage organisiert.

    Die Vorbereitungen für den Wandertag sind umfangreich. Der Steinküppel liegt mitten im Zielgebiet unterschiedlicher Schießbahnen. „Es ist auch in diesem Jahr so, dass wir durch mit Blindgängern verseuchtes Gebiet gehen“, sagt Streisel.

    Alle Wanderwege sucht die Bundeswehr im Vorfeld ab, die beiden Aussichtsplattformen am Steinküppel (einer ist eben erreichbar, beim anderen müssen Wanderer etwas klettern) hat das Panzerpionierbataillon aus Bogen mit einem Mini-Minewolf gefräst.

    Das Gerät gräbt sich 25 Zentimeter in die Erde und fördert zum Beispiel Munitionsreste zutage, erklärt Kommandant Gordon Stütz. Zur Sicherung für die Wandertage sind 20 Soldaten und zivile Mitarbeiter auf dem Truppenübungsplatz abgestellt.

    Feldgottesdienst

    Eine Neuerung ist, dass am Samstag ein Feldgottesdienst gefeiert wird. Diesen werden die Militärseelsorger gestalten. Beginn ist um 13 Uhr am Rastplatz 1. „Ich wollte bewusst einmal etwas anderes anbieten“, erklärt der Kommandant, wie ihm die Idee gekommen ist. Auch so wird das Jubiläumsjahr zu etwas Besonderem.

    „Es ist auch in diesem Jahr so, dass wir durch mit Blindgängern verseuchtes Gebiet gehen.“

    Hauptfeldwebel Eric Streisel, Organisator

    Die Initiative „Rhön barrierefrei“ hat die Strecke übrigens schon getestet. Mit seinem Segway-Rollstuhl ist Daniel Alt aus Bad Brückenau die kürzeste der drei angebotenen Routen abgefahren. Es hat funktioniert. Alt bleibt dennoch realistisch: „Für einen Standard E-Rollstuhl ist die Strecke eher nicht zu empfehlen“, sagt er.

    3821 Wanderer übrigens (Kinder wurden nicht gezählt) kamen im vergangenen Jahr zu den Wandertagen der Bundeswehr.

    Das müssen Wanderer beachten Beginn: Die Wanderer werden an beiden Tagen vormittags zwischen 6 und 12 Uhr am Start am Sportplatz von Wildflecken eingelassen. Hintergrund ist, dass es alle bis zum Abend ins Ziel geschafft haben sollen. Parkplätze: Parken können Wanderer rund um den Ortskern von Wildflecken. Sicherheit: Die Bundeswehr weist darauf hin, dass die Wege nicht verlassen werden dürfen. Festes Schuhwerk wird dringend empfohlen. Hunde müssen an der Leine geführt werden und Fahrräder sind nicht erlaubt. Wegen der Brandgefahr besteht Rauchverbot. Zudem raten die Veranstalter von Stockkinderwagen ab. Wenn überhaupt sollten geländetaugliche Modelle genutzt werden. Startgeld: Am Eingang werden 2,50 Euro pro Wanderer fällig, der Pin mit dem Logo der Wandertage kostet 1,50 Euro.

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