Eine gute Nachricht hatte der Vorsitzende des Wasserzweckverbands (WZV) Gruppe Mitte, Thomas Helbling, zu Beginn der Sitzung: Der WZV erhielt eine Auszeichnung für sein fünfjähriges Engagement beim Projekt "Wasserschutzbrot", eine Maßnahme zum Schutz des Grundwassers.
Regierungspräsident Dr. Eugen Ehmann sprach bei der Verleihung im großen Sitzungssaal der Regierung von Unterfranken von einer "Erfolgsgeschichte für den Grundwasserschutz". Das Kooperationsprojekt mit Landwirten, Mühlen, Bäckern und Wasserversorgern wurde vor fünf Jahren pilothaft gestartet (wir berichteten), mit dabei war auch der WZV Mitte. Die Grundidee ist, durch Verzicht der Landwirte auf die letzte Düngergabe in den "roten Gebieten", also den nitratgefährdeten Gebieten, weniger Auswaschungen zu riskieren und somit das Grundwasser zu schonen.
Die beteiligten Mühlen mahlen den entstandenen Weizen separat, weil er andere Backeigenschaften hat, die Bäckereien verarbeiten das Mehl zum "Wasserschutzbrot" oder zu "Wasserschutzbackwaren". Inzwischen haben sich 32 Landwirte, neun Wasserversorger, sechs Mühlen und 23 Bäckereien mit über 100 Verkaufsstellen der Aktion angeschlossen. "Dafür zolle ich ihnen großen Respekt", sagte Ehmann. "2019 wurden auf 300 Hektar gut 2000 Tonnen dieses Weizens angebaut. Der auf den Feldern zurückbleibende mineralische Stickstoff konnte dadurch im Mittel halbiert werden. Weniger Nitrat wird ausgewaschen." Als Wertschätzung für ihr Engagement erhielten alle Partner ein eigens kreiertes Schild mit der Aufschrift "Partner der Aktion Grundwasserschutz".
Zweckverbandsmitglieder stimmen Vergabe von Machbarkeitsstudien zu
Die Zweckverbandsmitglieder stimmten der Vergabe von zwei Machbarkeitsstudien bezüglich der Sicherstellung der Trinkwasserversorgung im Grabfeld zu. Nachdem das Büro Baurconsult eine Studie zum möglichen Wasserbezug von der Mellrichstädter Gruppe vorgestellt hatte (wir berichteten), erhält das Büro nun den Auftrag die Varianten "Bezug aus Thüringen" für 8400 Euro sowie den Bezug von der Fernwasserversorgung Oberfranken für 5000 Euro zu prüfen. Letzteres hatte das Wasserwirtschaftsamt gefordert, denn in den 90 Jahren war der Bezug aus Oberfranken schon einmal im Gespräch, wurde aber durch ein Bürgerbegehren gestoppt. Die Finanzierung der Studien wird unter den Mitgliedern der ARGE Wasserversorgung anteilig aufgeteilt.
Für Leinach, den Sulzfelder Gemeindeteil, liegt ein Angebot des WZV Stadtlauringer Gruppe für die Lieferung von jährlich 70 000 Kubikmeter Trinkwasser vor. Die technischen Voraussetzungen, den Umbau des Schachts in Leinach, müsste der WZV Gruppe Mitte schaffen. Ein Ingenieurvertrag mit dem Büro ALKA, Haßfurt, wurde bereits 2018 abgeschlossen. Die Kostenschätzung für die Bauarbeiten liegt bei rund 68 000 Euro, dazu kommen Ingenieurleistungen in Höhe von 21 916 Euro, die schon teilweise bezahlt sind. Die Verbandsräte stimmten dem Vorhaben zu, eine Liefervereinbarung soll abgeschlossen werden.
Wasserleitung im Stadtteil Ipthausen wird teurer als geplant
Der Bau der Wasserleitung in Ipthausen wird teurer als gedacht, weil die zunächst geplante Trasse aufgrund von Baumbewuchs verändert werden musste und ein zusätzlicher Knotenpunkt dazukommt. Dafür entfällt eine geplante Notversorgung, sodass letztendlich eine Erhöhung der Kosten um rund 5000 Euro entsteht.
Vertagt wurde der Punkt "Online-Erfassung der Zählerstände", weil zunächst geprüft werden muss, welche Programme mit den vorhandenen Buchhaltungsprogrammen kompatibel sind. Nachdem die Funkauslese aus Datenschutzgründen nicht zustande kommt, plant der WZV eine Alternative zu den Ablesekarten. Zugestimmt wurde der Zweckvereinbarung, die in der letzten ARGE-Sitzung vorgestellt wurde. Sie ist vom Landratsamt überprüft und allen Beteiligten zugestellt worden. Thomas Helbling fasste die letzte Sitzung für alle, die nicht dabei waren, kurz zusammen.
Kein Verständnis hatten die Gremiumsmitglieder für den Vorschlag der ausführenden Baufirma in Ipthausen, die Wasseranschlüsse auf privatem Gebiet, also von der Grundstücksgrenze bis ins Haus, dem WZV in Rechnung zu stellen, der dann die Rechnungen an die einzelnen Haushalte ausstellen müsste. Dieses Vorgehen entspricht nicht der Ausschreibung, die Rechnungsstellung bleibt bei der Baufirma, wurde beschlossen.