Drei Bewerber um das Bürgermeisteramt gibt es in der Marktgemeinde Saal. Lothar Werner, nominiert von der Freien Wählergemeinschaft Saal, machte in seiner Wahlversammlung seine Ziele und Vorstellungen bekannt.
Im Schützenheim konnte der 57 Jahre alte gebürtige Saaler zahlreiche Bürger begrüßen. Der technische Betriebswirt, Werks- und Fertigungsplaner bei Siemens ist verheiratet und hat zwei Kinder. Seit zwei Amtsperioden, also seit zwölf Jahren, ist Werner Gemeinderat, seit 2013 auch in der katholischen Kirchenverwaltung tätig. Er sieht sich deshalb als Bindeglied zwischen politischer und kirchlicher Gemeinde und tritt an unter dem Motto „Wirtschaftlich, innovativ und nachhaltig“.
Sollte er zum Bürgermeister gewählt werden, will er sich dafür einsetzen, die Gemeinde für Dienstleister und Unternehmer attraktiv zu gestalten, um Arbeitsplätze zu schaffen und zu erhalten. Der demografische Wandel erfordere rechtzeitige Maßnahmen und Planungen. „Wir stehen auch in der Verantwortung für unsere Senioren, um Strukturen für ein Generationen-gerechtes Wohnen zu schaffen“, sagte Werner. Zu seinen Zielen gehören Erhaltung und Pflege der dörflichen Gemeinschaft, das aktive Vereinsleben soll gefördert werden. Auch zur Energiepolitik in Saal hat Werner konkrete Vorstellungen. Nach dem Bau der PV-Anlage auf dem Dach der Mehrzweckhalle denkt er an kleine Nahwärmenetze mit Hackschnitzelanlagen im Bereich VG, Bauhof, Feuerwehr und Kindergarten sowie im Bereich Schule, Rathaus, Mehrzweckhalle und Pfarrzentrum.
Die Dorfkerne will Werner durch finanzielle Unterstützung, Übernahme der Abriss- und Entsorgungskosten sowie Unterstützung bei der Bauplanung für potenzielle Bauherren attraktiv machen. Zum Thema Gemeindefinanzen versprach Werner jeden Euro zweimal kritisch zu hinterfragen, bevor er ausgegeben wird. Jugendarbeit ist für den Kandidaten unverzichtbar, sie sollte gefördert werden, unter anderem durch Einbindung der jungen Generation in diverse Projekte. Transparenz in der Gemeindepolitik ist für Werner wichtig: „Der Bürger muss wissen, an welchen Projekten wir arbeiten, welche geplant sind und in welchem Realisierungsabschnitt diese stehen.“
Auf die gute Infrastruktur und die damit verbundene Wohn- und Lebensqualität ging Werner ein, darum würden viele andere Gemeinden die Marktgemeinde beneiden. Stolz könne die Gemeinde auf eine solide Grundversorgung, die Sanierung der Festhalle mit PV-Anlage, das Feuerwehrhaus, das sanierte Gästehaus Waltershausen, den Bauhof, die Erweiterung des Kindergartens, die Umgestaltung und Sanierung der Friedhöfe sein. Es müssen noch angefangene Maßnahmen weitergeführt werden wie Ausbau der Marienstraße, die Rathaussanierung, die Neugestaltung der Vorplätze an Festhalle, Pfarrhof und Findelbergbrücke sowie der ökologische Saaleausbau.
Zur Umgehung, nach der auch in der Diskussion gefragt wurde, versicherte Werner, dass er sich an das Bürgervotum gebunden sieht, die Planung forcieren wolle und eine verträgliche Lösung anstrebe. Auf die Frage, ob er genug Zeit für das Bürgermeisteramt habe, berichtete Werner von einer vereinbarten Verkürzung seiner Arbeitszeit auf 25 Wochenstunden, ab 2016 sei er in der Freistellungsphase der Altersteilzeit.
Auch die Gemeinderatskandidaten der Freien Wählergemeinschaft Saal, nämlich Norbert Büchner, Stefan Bayer, Andreas Büchner, Benedikt Schmitt, Klaus Kellermann und Michael Ebner, stellten sich bei dieser Versammlung vor.