Im Alter von 80 Jahren starb Manfred Brünner – kurz vor Vollendung seines 81. Lebensjahres. Mit seinen beiden Cafés am Marktplatz bereicherte er seit Jahrzehnten die Gastronomie und das gesellige Leben in Bad Königshofen. Den Bäckermeister und Konditor, Gastronom und Hotelier kannten viele Menschen.
Über 50 Lehrlinge ausgebildet
Als Sohn eines Bäckermeisters am 9. November 1936 in Königshofen geboren, lernte er nach der Schule bereits 14-jährig im elterlichen Betrieb den Beruf als Bäcker - danach in Bad Kissingen Konditor. Es folgte die Meisterprüfung als Bäcker. Dieses kreative Handwerk auf zwei Ebenen übte er später im selbständigen Unternehmen bis zum Ruhestand etwa bis 2001 aktiv aus.
Schon in jungen Jahren hatte Manfred Brünner von seinen Eltern das Fachwerk-Café am westlichen Marktplatz, das heute den Namen „Extrablatt“ trägt, übernommen.
Sein mit zähem Fleiß errungener Erfolg spornte ihn an, zu expandieren und sich mit einem Neubau am östlichen Marktplatz ein zweites betriebliches Standbein zu schaffen. 1979 eröffnete er dort das weithin bekannte Café Mozart, das von einer besonderen Atmosphäre geprägt ist, ein stilvolles Ambiente besitzt und man weit und breit kaum findet.
In seiner mehr als 50-jährigen Berufslaufbahn bildete Manfred Brünner über 50 Bäckerlehrlinge aus. Mit Leidenschaft stand er hinter seinem Handwerk. Gebacken hat er Brot und Brötchen, Hörnchen und Nussecken, Obstkuchen und Torten. Besonders begehrt war sein „sahniger Erdbeerkuchen“, der sich über die Grenzen der Region bis nach Bad Kissingen herumgesprochen hatte.
Vor dem Bildnis Mozarts im ersten Stock hörten die Gäste immer wieder Mozart-Melodien und Volkslieder, die hin und wieder von ihm selbst am Klavier gespielt wurden. Der große Musiker und Komponist Mozart faszinierte ihn. Mit seiner Schwester ist Manfred Brünner einst auch im Duo als Geigenspieler aufgetreten, um musikalisch örtliche Veranstaltungen zu umrahmen.
In all seinen Berufsjahren war ihm Ehefrau Rita, geborene Mützel aus Fuchsstadt bei Hammelburg, die sich in den Bäckerei- und Gastronomiebetrieb aktiv eingebracht hatte, eine große Stütze. Sie starb vor wenigen Jahren. Aus der Ehe gingen zwei Töchter hervor.
Königshöfer Urgestein
Manfred Brünner war es wichtig, dass das Stadtbild von Bad Königshofen immer wieder von neuen Attraktionen bestimmt wurde. So war er auch der Ideengeber und Initiator des historischen Glockenspiels am Rathauserker, das er gemeinsam mit Bürgern, Firmen und Institutionen finanzierte. Die Glockenspielmelodien mit Szenen einer Sage um den verlorenen Ring einer Königin sind noch heute sehr beliebt.
Ein offenes Ohr hatte der Geschäftsmann für Menschen, Vereine und Organisationen wie namentlich dem Musikverein und die Soldaten- und Kriegerkameradschaft als deren Mitglieder er angehörte.
Die Stadt verliert in Manfred Brünner ein Königshöfer Urgestein, das in seinem Unternehmen zeitgemäß dachte und die Tradition mit der Moderne vorteilhaft miteinander verbunden wissen wollte.
Das Requiem ist am Freitag um 14 Uhr in der Stadtpfarrkirche, anschließend die Beerdigung.