Auch "Die Tafel" bekam die Auswirkungen von Corona zu spüren. Bei der Jahreshauptversammlung schilderte Vorsitzende Romy Straub, welche Anstrengungen die ehrenamtlichen Helfer zu bewältigen hatten, damit der Betrieb wie gewohnt laufen konnte.
Einigermaßen stolz ist die Vorsitzende darauf, dass die Einrichtung in der Rederstraße während der Pandemie nur vier Wochen geschlossen war. In dieser Zeit richtete das Team die Räumlichkeiten coronagerecht her, sodass nach der Wiedereröffnung ein "normaler" Betrieb gewährleistet werden konnte. Die Schutzmaßnahmen führten allerdings dazu, dass der Ablauf wesentlich verlangsamt wurde und die übliche Öffnungszeit fast nie ausgereicht hat.
Spendenverhalten hat sich deutlich verändert
Auch das Spendenverhalten hat sich deutlich verändert, fuhr Romy Straub fort. Sachspenden, insbesondere Lebensmittel, Obst und Gemüse sind zurückgegangen, während sich die Einrichtung aber über eine erhebliche Zunahme an Bereitstellung finanzieller Mittel freuen konnte. Mithilfe der Zuwendungen konnte der neue Transporter ohne Probleme bezahlt werden. Darüber hinaus fand sie sich in der Lage, die Lücke beim Aufkommen der Lebensmittel durch Einkauf zu schließen. Bei der Gelegenheit wies die Vorsitzende darauf hin, dass Gemüse- und Obstspenden von Gartenbesitzern gern angenommen würden.
Darüber hinaus wurden im Vorjahr Spendenaktionen veranstaltet, so dass zu Weihnachten Gutscheine als Extra an die Kunden ausgegeben werden konnten. Zurzeit läuft auch wieder eine Erntedank-Aktion und die Rewe-Tüten-Aktion wird ebenfalls wieder angeboten. Dem hohen Spendenaufkommen stehen allerdings geringere Einnahmen durch den Verkauf gegenenüber. Insgesamt hat sich an der Zahl der Kunden und am Kaufverhalten aber wenig verändert.
Das könnte sich aber bald ändern, befürchtet Lothar Schulz vom Diakonischen Werk. Er erwartet, dass sich die Zahl der Bedürftigen durch die aktuell stark ansteigenden Lebenshaltungskosten deutlich erhöhen wird. Gerade die Energiepreise bringen Familien mit geringem Einkommen in Not, so dass er inzwischen schon mehrere Berechtigungsscheine für die Nutzung der Tafel ausgegeben hat, wie er berichtete. Außerdem hofft er, dass der Landkreis seine Unterstützung aufstockt.