Die U18-Wahl hat bundesweit für Aufsehen gesorgt – vor allem, da die Linke als Wahlsieger hervorgegangen ist. Das Ergebnis im Wahlkreis Bad Kissingen ist hingegen nicht minder spannend, wenn es auch komplett vom Bundesergebnis abweicht. Als Sieger geht hier die CSU hervor, dicht gefolgt von der AfD. Das ist ein klarer Rechtsruck im Wahlkreis Bad Kissingen im Vergleich zum Bund.
Dieses Ergebnis erschreckt. Die in Teilen als rechtsextrem eingestufte Partei liegt mit 27,14 Prozent nur knapp zwei Prozentpunkte hinter dem Gewinner CSU und schneidet im Wahlkreis mit knapp 12 Prozent besser ab als auf Bundesebene. Dafür, dass die AfD eigentlich nur auf Wahlplakaten zu finden ist und es nicht einmal hinbekommen hat, im Wahlkreis fristgerecht einen Direktkandidaten aufzustellen, verwundert das Ergebnis umso mehr.

Über die Beweggründe, warum so viele junge Menschen in der Region eine Partei wie die AfD als gute Option für sich verstehen, lässt sich freilich nur spekulieren. Was man am Ergebnis der U18-Wahl im Wahlkreis Bad Kissingen aber ablesen kann, ist, dass die Parteien aus dem linken Spektrum wie Linke, SPD und Grüne die jungen Menschen in der ländlichen Region entweder nicht erreicht haben oder sie nicht überzeugen konnten. Die konservative CSU schafft das hingegen.
Der ländliche Raum und die grundsätzlich konservativere politische Ausrichtung, vielleicht auch im Elternhaus, sind mögliche Gründe, warum das Wahlergebnis so vom Bundestrend abweicht. Vielleicht sollte man sich Gedanken machen, ob es mehr Aufklärungsarbeit für junge Menschen braucht – in der Schule und außerhalb –, um aufzuzeigen, was eine demokratiefeindliche Partei wie die AfD mit ihrer Agenda verfolgt.