Wenn man in Mellrichstadt den Begriff "Heimatmuseum" hört, dann verbindet man mit diesen Begriff unmittelbar den Namen Rudolf Mauder. Und das aus gutem Grund. Seit 1983, als das Museum ins Leben gerufen wurde, ist der pensionierte Volksschullehrer für diese Perle im Salzhaus verantwortlich. Ohne ihn würde es das Heimatmuseum nicht geben, welches eines der Gebäude ist, mit denen man sich als echter Mellrichstädter identifiziert. Nicht nur die Sammlungen zum Handwerk, zum Wohnen und zur Landwirtschaft hat er selbst aufgebaut und eingerichtet. Er setzt sich auch für die Reparatur- und Instandsetzungsarbeiten an den Exponaten tatkräftig ein.
Damit nicht genug, ist es eines seiner Herzensangelegenheiten, auch jungen Menschen die früheren Zeiten zu vermitteln. Vor kurzem erst legte er im Museum einen "Waschtag" ein. Schülerinnen und Schüler aus Mellrichstadt konnten dabei selbst Hand anlegen und an Originalexponaten am eigenen Leib erfahren, wie schwer die Menschen früher arbeiten mussten. Darüber hinaus hält Mauder auch heimatkundliche Vorträge, die mit einer unglaublichen Detailfülle gespickt sind. 2014 wurde ihm für sein außerordentliches Engagement die Ehrenbürgerschaft von Mellrichstadt verliehen.
Die Geschichte lebendig machen
Nun kam einer weitere Auszeichnung dazu. Für seine großen Verdienste bekam er am 19. September auf Schloss Aschach (Lkr. Bad Kissingen) den Kulturehrenbrief des Bezirks Unterfranken verliehen. "Das hat mich sehr gefreut, weil dadurch auch meine Arbeit gewürdigt wird", sagt Mauder. Indirekt habe man ihm vonseiten des Bezirks so zu verstehen gegeben, dass man mit seiner Tätigkeit sehr zufrieden ist und wie wichtig die Arbeit am Heimatmuseum im Salzhaus ist.

Sein selbst gewähltes Arbeitspensum ist dabei immens. Vor der Corona-Pandemie führte er im Schnitt 50 bis 70 Klassen durchs Museum und vermittelte ihnen Einblicke in das Leben von damals. Bis aus Würzburg und Südthüringen kommen die Besucher, für die durch den Museumsbesuch ein Stück Geschichte wieder lebendig wird. "Ich habe viele Gruppen, vom Kindergartenkind bis ins hohe Seniorenalter reicht dabei die Palette", sagt der Museumsleiter. Vor kurzem erst habe er wieder einen historischen Unterricht angeboten. Unter anderem das Schreiben mit der Gänsefeder stand dabei auf dem Programm.
Wer selbst einmal das Museum besuchen will, der hat noch im Oktober sonntags von 14 bis 16 Uhr die Möglichkeit. Auch Führungen durch das Museum werden nach Absprache angeboten.
