Michl Müller – ein bisschen Schelm, ein bisschen Hofnarr und vor allem ein Schlitzohr – war der Star der Prunksitzung in Hendungen. Der fränkische Comedian wurde vom Publikum frenetisch gefeiert.
Der Stargast aus Garitz hatte zunächst den Elferrat im Visier. Dieser stelle die schönsten Männer aus Hendungen. Den Elferrat unterzog er einem wochenlangen Trainingsprogramm, unter anderem mit dem Üben des Klatschens in freier Natur, worauf in Hendungen keine Krähen mehr gesehen wurden. Auf der Fahrt in die Rhön stellte sich für den selbsternannten "Dreggsagg" die Frage, soll er nach Hendungen oder nach Mellrichstadt? Will er Spaß haben oder nach Mellrichstadt fahren? Michl Müller entschied sich für Hendungen.
Er war im Rahmen seines freiwilligen sozialen Jahres auch in Berlin, beim Faschingsclub "die Ampel". Was folgte, war ein grandioser Seitenhieb auf die Politprominenz. So nannte Michl Müller Finanzminister Christian Lindner einen "gut gekleideten Hütchenspieler", Friedrich Merz "das Dörrobst aus dem Sauerland", und außerdem habe ein Sandsack mehr Ausstrahlung als unser Kanzler. Geradezu saublöd sei es, sich jetzt mit den Bauern anzulegen, die ja im Winter bekanntlich nichts zu tun haben.
Michl Müllers Gesangsmedley sorgte für mächtig Stimmung
Geradezu zu Höchstform lief Michl Müller bei seinem Gesangsmedley auf, das er als Zugabe präsentierte. Da durfte natürlich im Text auch die nette Fleischereifachverkäuferin nicht fehlen, und im Publikum war sogar eine solche auszumachen.

Wie kam der "Dreggsagg" als TV-Größe eigentlich nach Hendungen? Christopher Koch, der Sohn der Sitzungspräsidentin Nicole Koch, nahm letztes Jahr an einem Casting "Fastnacht in Franken, jung und närrisch" teil. Dabei erhielt jeder Büttenredner einen Paten zugewiesen, und der Pate für Christopher war Michl Müller. Mit Erfolg. Christopher schaffte es in die TV-Sendung und machte mit seinem Paten aus, dass dieser nach Hendungen zum Fasching kommt.
Wie Herkules nach Hendungen kam
Die 67. Prunksitzung der He-Ka-Ge war aber mehr als nur der wunderbare Auftritt von Michl Müller in Bandans Wunderland. Sitzungspräsidentin Nicole Koch führte locker und gekonnt durch das abwechslungsreiche Programm, das mit humorvollen Büttenreden und grazilen Showtänzen nur so gespickt war. Das Wunderland wurde zauberhaft von Magdalena Langhammer eröffnet.

Ein Highlight war gleich nach der Pause das Singspiel "Herkules", den Martin Reußenzehn meisterhaft verkörperte. Sein Foto mit der Hydra hatte 12.000 Likes. Und dieser Herkules musste sich auf Geheiß von Zeus (Christoph Schneider) in Hendungen mehreren Aufgaben unterziehen. Der halbe Gott strotzte nur vor Selbstbewusstsein. Da halten ihn auf dem Weg nach Hendungen auch sieben Ampeln und sieben Umleitungen nicht auf. Doch Kräfte hat dies ihm schon gekostet. Für die Biber-Plage hat Herkules sofort das geeignete Mittel: den Einsatz des Wolfes als Biber-Jäger. Und auf dem Hendunger Dorfplatz wollte er mit einem Göttertempel, eine Art Hendunger Akropolis, eine Touristenattraktion errichten. Dann würden die Kassen endlich wieder voll.
Närrischer Jahresrückblick in Hendungen
Mit dem Duo Fredi Breunig alias Eustach und Martin Wachenbrönner alias Gotthold hatten die Hendunger echte Faschingsgrößen an Land gezogen. Eustach war der Helfer von Gotthold. Er schleppte immer das Stromkabel von Gottholds E-Bike hinterher. Dafür bekam er pro Woche einen Kasten Bier. Gotthold brachte Eustach zum Wahnsinn. So fuhr Gotthold buchstäblich in eine Radar-Falle hinein und bei der Auto-Fahrprüfung fiel er glatt durch, weil er einen Geisterfahrer überholte.
Daniel Stapf als Knöchle und Burkard Stock als Ochtel führten durch den ganz normalen, wahnsinnigen Jahresrückblick. Sie hatten auch mahnende Worte parat: So hätten die "Säuköpfe" vor den Häusern der beiden Bürgermeistern nichts verloren. Es war letztes Jahr einiges los in Hendungen, witzelten sie, Stichwort Dixie-Klo oder Sportfest.
Witziger Online-Sport und Golf-Strümpfe
Von den Problemen ihrer Mutter Sabine Bach mit der neuen Technik, sprich mit dem Online-Sport, berichtete verzweifelt ihre Tochter Mia Bach. Letztere schämte sich wegen des Übergewichtes ihrer Mutter, doch diese sah ihre Kilos als Kapitalanlage bei den heutigen Lebensmittelpreisen. Christopher Koch wusste von der Shoppingtour mit seinen Eltern viel zu erzählen, etwa von den Golf-Strümpfen (die mit den 18 Löchern) und Bettina Bach-Umhöfer und Ralf Sick plauderten aus dem Nähkästchen einer langen Ehe.

Aufgelockert wurde die Prunksitzung durch Showtänze der Prinzengarde (Trainerinnen Meike Andres, Felizitas Langhammer), der Purzelgarde (Sabine, Lea und Mia Bach), der Garde Waltershausen (Christina Kürschner, Janine Köhler, Teresa Heckenlauer), der Juniorengarde (Carolin Gluth, Helena Fries) und des Männerballetts (Anna-Lisa Stapf). Im Finale sangen Magdalena und Felizitas Langhammer sowie Karin Bach-Langhammer den Song "Ich will zurück ins Wunderland".