Es war wieder ein Spektakel so ganz nach dem Geschmack vieler Oldtimerfreunde aus nah und fern: In Trappstadt fand vor dem Musikheim auf dem alten Sportplatz das mittlerweile schon traditionelle Treffen der „Oldtimerfreunde Grabfeld“ statt.
Fans alter Fahrzeuge waren wieder aus allen Himmelsrichtungen nach Trappstadt gekommen. Schon von weitem war das Tuckern der Motoren zu hören. Bestaunt werden konnten über 100 historische Trecker, Autos, Motorräder, Landmaschinen, eine Bandsäge und andere Fahrzeuge, die für Begeisterung bei den Technik-Interessierten sorgten.
Ein besonderer Anziehungspunkt und Hingucker war ein Dieselschlepper, bekannt als „Motorpferd“, aus dem Jahr 1924, das von einem feuerrotem Deutz-LKW herabmanövriert wurde.
Nur 365 Stück gebaut
Das „Motorpferd“ ist eine echte Rarität. Die Zuschauer wurden vorsichtshalber vom Eigentümer Walter Lehnert und Sohn Matthias von den Oldtimerfreunden Oberer Haßgau aus Brünn bei Ebern gebeten, an die Seite zu treten, denn auch bei einem Pferd aus Eisen ist Vorsicht geboten.
„Nur 365 Maschinen wurden hergestellt, fünf oder sechs Stück existieren noch in Europa“, wusste Lehnert zu berichten. „Gezündet werden muss der erste Straßenschlepper der Welt mittels einer Lunte.“ Damit das Ungetüm wieder laufen konnte, hätte man unzählige Arbeitsstunden investieren müssen.
Ein weiterer Blickfang war ein altes BMW-Motorrad R35 mit 14 PS in hervorragendem restaurierten Zustand, das 1937 in München produzierte wurde. „Das Motorrad wird heutzutage mit bis zu 10 000 Euro gehandelt“, erklärte Oldtimerfan Wolfgang Perschall aus Herbstadt.
Oldtimerfreund Werner Pelzl zeigte erstmals seinen Scheunenfund, eine „Victoria Damensachs“ mit 2,25 PS aus dem Jahr 1937. Pelzl präsentierte zudem seinen fertig lackierten Diesel-Standmotor mit Verdampfungskühlung, der im neuen Lack glänzte. Auch ein „Eicher“-Traktor mit 19 PS aus dem Jahre 1953 wurde von Werner Pelzl gezeigt, ebenfalls sein „Phänomen MOB“, Baujahr 1935 mit 98 Kubik und 2,25 PS.
Für Aufsehen sorgte auch die Vorführung einer alten Bandsäge. Besondere Verwendung fand sie früher, um kleinteilige Hölzer zu sägen.
Außergewöhnliche Motoren
Auch Oldtimerfreund und Dieselmotorenexperte Ewald Reitelbach aus Sulzfeld war mit einer Reihe restaurierter Diesel-Standmotoren mit außergewöhnlichem Diesel-Verdampfermotor mit Wasserkühlung beim Oldtimertreffen dabei. Egbert Schmitt aus Sulzdorf zeigte seinen Deutz-Trecker mit 11 PS. Gerhard Zeißlein aus Eyershausen gab seinem Lanz Bulldog die Sporen.
Weiterer Hingucker war ein restaurierter Wartburg 311 von Manfred Neundorf aus Westhausen. Das Schmuckstück schaffte mit drei Zylindern und seinen 45 PS eine Höchstgeschwindigkeit von 125 Stundenkilometern. „Bei dieser Geschwindigkeit wurde einem Angst und Bange als Beifahrer“, merkte ein Besucher aus Thüringen an.


Werner Pelzl äußerte sich am Ende des Treffens sehr zufrieden. „Dank der ganzen Truppe der Oldtimerfreunde Grabfeld und ihrer Ehepartner, die kräftig mithalfen, war das Treffen sehr erfolgreich“, so sein Fazit.