Mit reichlich Hexereien, Zaubereien, mystischen Gestalten und magischen Getränken stiegen die Eichenhäuser Fosenöchter schon vor Beginn der Prunksitzung in die fünfte Jahreszeit ein und verzauberten ihre Gäste am Eingang mit magischen Säften um sie in Faschingsstimmung zu bringen.
„Geh'n mer oder geh'n mer net“, Erika Demling und Annette Pfister hatten ihre Probleme mit einem Wellnessurlaub und ihren Gurkenmasken. Auch wenn beide nicht mehr Miss Eichenhausen werden, stand die Schönheit und die Körperpflege bei ihnen im Vordergrund. Das dies nicht ohne amüsante Probleme abging war dem Publikum im ausverkauften Saal nur recht.
Eichenhausen legt seine närrischen Schwerpunkte auf das Dorfgeschehen. Per Dorftratsch wurde so manches durch den Kakao gezogen.
Wenn kein Schmerz vorhanden ist, sucht Uschi Umhöfer als eingebildete Kranke so lange, bis es irgendwo zwickt. Und sie findet garantiert ein Wehwehchen n ach dem Motto „Vom Scheitel bis zum großen Zeh, tut jeden Tag was andres weh“.
Warum Herrenräder keine Kinderräder bekommen und woher die Kinderräder wirklich kommen, konnten Ulli Pfister und Heribert Schustek auf ihrer Einkaufstour mit Folgen nachhaltig klären. Den Pflegenotstand haben die Fosenöchter in Eichenhausen ausgerufen und dem Publikum das kommende Desaster nicht nur optisch präsentiert und nähergebracht. Wie die Pflege im Heim 2030 aussehen könnte und warum Toilettenpapier ein teures Gut wird, war Mittelpunkt des nicht so realitätsfernen Sketches.
Ein fachmännischer Blick und der Strom war weg. Gleich nach der Pause konnten die Funkenschuster Frank Hüllmandel und Thomas Schustek wieder Licht in das Chaos bringen. Magische Momente 2012 versprach Andrea Volkheimer und blickte tief in ihre Wahrsagekugel. Hellsichtig wurden so einige Fettnäpfchen und Anekdoten auf den Tisch gebracht, was manch einen im Saal tiefer in den Stuhl sinken ließ.
Im Gasthaus „Zum dürren Ast“ geht nicht nur die Hühnersuppe aus, sondern auch saubere Gläser sind Mangelware Einarmige Hummer, Gläser, durch man das Glockenläuten nicht hört und ein Hochzeitstag mit getrennter Rechnung, so eine Wirtschaft hat es in sich.
Ganz ohne Worte kamen die beiden Reisenden oder „Zwei Damen im Zug“ aus. Manuela Slabsche und Janine Bernhard zeigten den Unterschied der Schminkmethoden einer Stadtfrau und einer ländlich orientierten Dame. Schuhcreme statt Kajal und Lufterfrischer statt Haarspray, das Repertoire des Einkaufskorbes brachte viele seltsame Schminkutensilien zum Vorschein.
Aufgelockert wurden die Einlagen von zahlreichen Tanzdarbietungen die flott das Programm bereicherten. Da waren zum Beispiel die Wülfershäuser Schneeflöckchen, die mit eisigen Kostümen, aber gekonnten Tanzschritten das Publikum begeisterten, oder das hervorragende Tanzmariechen Paula Deuschler.
Der Applaus war echt und lang und war der Lohn für die Künstler. Schaurig wurde es bei den Zombies und den Hot Grufftis, und mystisch bei den Ladykrachern, die als Hexen die Bühne unsicher machten. Als echte Überflieger entpuppte sich das Männerballett „Speck-ulatius“, das grazil und voller Anmut über die Bühne schwebte und den Beifall auf seiner Seite hatte.
Garant für den Höhepunkt des Abends waren Alma und Anton, alias Margot und Christoph Hofgesang, Die nach langer Ehe immer noch von einem Fettnapf in den Nächsten tappen. Dafür hatten beide viel zu erzählen und manchen kessen Spruch auf den Lippen. Franz Heinrich überzeugte in der Bütt als Barkeeper. Was man als Barkeeper so alles erlebt und mit welcher Macht die Intelligenz mitunter über einen hereinbricht, darüber wusste Heinrich dank seines reichen Erfahrungsschatzes zu berichten.
Klein aber fein, der Eichenhäuser Fasching ist noch handgemacht und Textaussetzer werden mit Applaus bedacht. Zum besonderen Ambiente trägt auch die kleine Bühne und die Enge des Feuerwehrhauses bei. Dorfgeschehen auf amüsante und humorvolle Art und Weise, was will ein echter Faschingsnarr mehr.
