Die Liebe zu Tieren war bei Vorruheständler Helmut Guck schon immer da, praktisch von Kindesbeinen an. Besonders die Tauben, speziell die Texaner, begeistern den Sulzfelder. Diese Rasse gefällt ihm von der Farbe her und der große Vorteil sei die sonst bei Tauben nicht ganz einfache Geschlechtererkennung. Der Texaner-Züchter weiß sofort nach der Geburt, ob es sich um Weiblein oder Männlein handelt.
Seine „Rotfahligen mit den Binden“ sind die Täubinnen und die weißen und hellen sind die Täuber. Diese Vögel haben dazu einen weißen Schnabel. Mit einem „angelaufenen Schnabel“, also einem mit Farbe, sind sie ohne Chancen bei Ausstellungen.
Außerdem gibt es diese Rasse in mehreren Farbenschlägen, in Dom.-Rot, Blau mit Binden, Rotfahl, Braunfahl, Blaugehämmert oder Rotfahl- Gehämmert. Die Texaner, die um 1900 nach Europa kamen, sind seit 1972 in Deutschland als Rasse anerkannt. Die kräftigen, kompakten Tiere, haben eine auffallend breite Brust, sind 800 bis 950 Gramm schwer und haben in beiden Geschlechtern unterschiedlich gefärbte Gefieder. Nach 18 bis 21 Tagen schlüpfen sie.
Zur Zeit befinden sich rund fünfzig Tauben in den Schlägen von Helmut Guck, inklusive zehn Zuchtpaaren und diverser Jungtauben. Guck züchtet nur für Ausstellungszwecke. Der als solcher nicht mehr gebrauchte Kuhstall wurde eigenhändig für die Bedürfnisse der Tauben umgebaut. Für den gelernten Maurer war das kein Problem. Mit der Zucht dieser Taubenrasse befasst sich der Rassegeflügelzüchter seit beinahe 20 Jahren, vorher hielt er nur Flugtauben.
Mit einer erfolgreichen Teilnahme an einer Züchterschulung holte sich Helmut Guck den erforderlichen Wissensstand eines sachkundigen Rassegeflügelzüchters im Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter.
Am frühen Morgen, gleich nach dem Frühstück, dürfen die Tauben in den großen Hof. Hier genießen sie zwei bis dreimal in der Woche ihre Freiheit und nehmen ein Bad. Bei sonnigem Wetter wollen die interessanten Tiere nicht baden sondern lieber bei regnerischem Wetter. Warum, das kann der Züchter sich nicht erklären.
Zum Fressen laufen sie die schräge Taubentreppenleiter hinauf in den Stall. Doch ganz gefahrlos ist das Glück nicht, denn so mancher Greifvogel sieht in den Tauben eine willkommene Mahlzeit für seine Jungen.
Gefüttert wird in der Zuchtzeit zweimal am Tag immer früh und abends. Fertigfutter, bestehend unter anderem aus Mais, Hirse, Erbsen und Gerste ist wichtig. Die Täubchen sind Feinschmecker, und die Gerste als Vitamin-E Spender mögen sie nicht besonders und sie wird als letztes aus dem Futtertrog herausgepickt wenn nichts anderes mehr da ist.
Die Erfolgsserie seiner Züchterlaufbahn begann 2004 für Helmut Guck und er hat zwischenzeitlich zahlreiche Preise gewonnen. Neben vielen Bändern, Tellern und Pokalen, di er im Regal stehen hat, ist er mehrfacher Kreismeister und heuer wieder Vereinsmeister beim Kleintierzuchtverein Alsleben und Umgebung geworden. Seine kennfarbigen hellen und Rotfahl-Tauben erhielten Bewertungen von „v“, wie vorzüglich bis zu „hv“ wie hervorragend.
Bis zur Lokalschau Anfang November ist noch viel züchterische Arbeit zu leisten. Junge Tauben, die jetzt noch im Nest sitzen und sich noch zweimal bis zum Herbst mausern, müssen herausgeputzt werden. Auch müssen sie sich an die Ausstellungskäfige und an die weisen Kittel der Jury gewöhnen. Und dann gilt es vor den Augen der Preisrichter einen guten Gesamteindruck mit guter Körperform und exakter Körperhaltung zu machen. V-Tiere werden gewogen und müssen bis aufs Gramm genau das vorgeschriebene Gewicht haben, um besonders hohe Wertungen zu erzielen. Die Beschäftigung mit den Tieren erfordert viel Zeitaufwand, aber nur so sind hochrangige Preise zu erreichen, so Helmut Guck.