An Mittwochmorgen um 7.30 Uhr ist ein wichtiges Stück der Arbeit am Kreisbauhof in Herschfeld erledigt. Aber ein ordentlicher Batzen Arbeit wird wohl noch auf das Team der Straßenwärter- und -meister zukommen, sei es in Herschfeld. Denn für diesen Tag herrscht Unwetterwarnung. Das gilt für die Rhön ebenso wie das Grabfeld, wo in Bad Königshofen ein Stützpunkt des Kreisbauhofs ist. Außerdem gibt es noch eine "Außenstelle" in Nordheim.

Seit 3 Uhr am Morgen waren drei Fahrzeuge des Kreisbauhofes in Herschfeld unterwegs, um zu streuen und den Straßenzustand zu prüfen. "Minus acht Grad hat mein Thermometer gemessen", sagt Frank Peters aus Rödles, einer der Bauhofmitarbeiter.
Grund genug, um das Straßennetz des Landkreises mit Streusalz sicher zu machen. "Bei mir in Haselbach waren es sogar minus zehn Grad", ergänzt Kollege Marco Jokiel. Der hat seine Runde in und um Bad Neustadt abgefahren und zum Beispiel bei der Brücke Richtung Rödelmaier gefährlichen Reif entdeckt.
Mittendrin in der Männerwelt der Straßenwärter
Mittendrin in der Männerwelt der Straßenwärter: Regina Leier aus Löhrieth und jetzt wohnhaft in Strahlungen. Die junge Frau hat im Sommer des letzten Jahres ihre Ausbildung zur Straßenwärterin am Kreisbauhof abgeschlossen. Es ist ihr erster Winter nicht mehr als Azubine.
"Wenn Schnee und Glatteis es nötig machen, wird Frau Leier heute Mittag auch eine Route übernehmen", sagt Bauhofleiter Karsten Schilling. Er wird Recht behalten. Schilling betrachtet derweil seine beiden Bildschirme am Büroplatz mit den Wetterprognosen. Am Vormittag, vielleicht auch gegen Nachmittag, hat sich die Unwetterfront für den Landkreis angekündigt. "Ob es bei dieser Kälte wirklich regnet, kann ich mir nicht vorstellen", spekuliert Frank Peters mit seinen Kollegen.

"Mit neun eigenen Fahrzeugen und drei Fremddienstleistern, insgesamt also zwölf Fahrzeugen, haben wir heute Nacht rund 340 Kilometer bestreut", weiß Bauhofleiter Karsten Schilling. Der hat auch die Außenstellen in Bad Königshofen und Nordheim im Blick. Insgesamt 36 Mitarbeiter sind am Kreisbauhof tätig. 15 in Herschfeld, elf in Nordheim und noch einmal zehn Mann in der Kurstadt Bad Königshofen. Hinzu kommen zwei Azubis.
Auf seinem Bildschirm kann Schilling nicht nur die Unwetterfront in grafischer Darstellung und in Echtzeit beobachten. Er hat auch Zugriff auf mehrere Messpunkte im Landkreis, die mit Kameras ausgerüstet sind. Auch vier ganz neue Messpunkte im Rahmen eines Bundesförderprogramms kann Schilling in Augenschein nehmen. Am Kreuzberg, bei Rödelmaier, zwischen Roth und dem Rhön-Park-Hotel und an der Rastanlage Mellrichstadt stehen diese neuesten Wettermelder mit hochmoderner Digitaltechnik.

Für das Team der Straßenwärter inklusive der Straßenwärterin Regina Leier heißt es in der Zwischenzeit, die Schneepflüge an die Unimogs zu montieren und mit großen Ratschenschlüsseln festzuschrauben. Es könnte mächtig Schnee kommen. "In den Staulagen werden bis zu 25 Zentimeter vorhergesagt", sagt Karsten Schilling.

Es könnte also ein langer Tag werden für die rund 15 Team-Mitglieder des Kreisbauhofes mit seinem Standort neben dem E-Center. "Wir rechnen damit, dass wir bis 22 Uhr im Einsatz bleiben werden. Und dann geht es am Donnerstag um 3 Uhr Morgens schon wieder weiter", sagt Schilling.

Wie sich der Donnerstag insbesondere für die Schülerinnen und Schüler im Landkreis Rhön-Grabfeld gestaltet, ist am Morgen noch offen. "Dass am Mittwoch schulfrei ist, haben wir als Arbeitsgruppe aus Schulamt, Verkehrsbehörde, Katastrophenschutz und wir als Bauhof beschlossen. Weniger wegen der Morgenstunden, sondern wegen der Entwicklung zum Nachmittag hin", erklärt Schilling. Der nachmittag brachte tatsächlich etwas Schnee, später sogar Eisregen.
Am Mittwochnachmittag wurde deshalb noch einmal konferiert, ob ein Unterrichtsausfall aus Sicherheitsgründen ein zweites Mal nötig ist.
Beim Bauhof ist man auf alles vorbereitet. "Letztlich ist das ja unser Job", sagt Bauhofleiter Schilling.
