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Bad Neustadt: Mobilität in Bad Neustadt auf der Zielgeraden: Diesen Dienstag sind noch einmal die Bürger gefragt

Bad Neustadt

Mobilität in Bad Neustadt auf der Zielgeraden: Diesen Dienstag sind noch einmal die Bürger gefragt

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    Eine verkehrsberuhigte Bad Neustädter Altstadt – das ist ein Vorschlag von Seiten des Verkehrsplanungsbüros R+T, der interessierten Bürgern am Dienstag erläutert werden soll.  Würde das umgesetzt, dürften Fahrzeuge im Altstadtbereich künftig nur noch Schrittgeschwindigkeit fahren.
    Eine verkehrsberuhigte Bad Neustädter Altstadt – das ist ein Vorschlag von Seiten des Verkehrsplanungsbüros R+T, der interessierten Bürgern am Dienstag erläutert werden soll.  Würde das umgesetzt, dürften Fahrzeuge im Altstadtbereich künftig nur noch Schrittgeschwindigkeit fahren. Foto: René Ruprecht

    Wie sollen sich Mobilität und Verkehr in den kommenden 10 bis 15 Jahren in Bad Neustadt entwickeln? Nichts Geringeres als eine Leitschnur dafür soll das Integrierte Mobilitätskonzept (IMK) werden, das das Büro R+T Verkehrsplanung GmbH aus Darmstadt seit 2022 für die Stadt Bad Neustadt entwickelt. Aktuell befinde man sich auf der Zielgeraden, so der Stadtplaner Ralf Huber-Erler vom Planungsbüro. Im Frühjahr sei das Projekt abgeschlossen.

    Diesen Dienstag, 6. Februar, ab 18 Uhr geht es in die letzte Beteiligungsrunde: Die Planer stellen ihre auf Grundlage ausführlicher Analysen und über diverse Bürgerbeteiligungen erarbeiteten Maßnahmenvorschläge vor. Anschließend möchten sie mit interessierten Bürgern in kleinen Gruppen darüber ins Gespräch kommen. Interessierte Bad Neustädter sind um 18 Uhr ins Alte Amtshaus geladen.

    Was das Integrierte Mobilitätskonzept leisten kann und was es nicht ist

    Wer am Dienstag bereits konkret ausgearbeitete Projektideen erwartet, wird allerdings enttäuscht sein. "Wir sind noch immer auf einer gewissen Flughöhe", erläuterte Huber-Erler vorab im Pressegespräch. Das IMK habe nie auf planungsreife Lösungsideen im Einzelnen abgezielt. Vielmehr sei das Konzept als "Gesamtschau" gedacht, die dem Stadtrat an die Hand gegeben werde, damit dieser die nächsten 10 bis 15 Jahre Maßnahmenvorschläge herausgreifen, ausarbeiten und umsetzen kann. 

    Entscheidend sei, dass nicht mehr, wie in früheren Planungen üblich, vom Kfz-Verkehr aus gedacht wurde. In einer modernen Verkehrsplanung würden alle Möglichkeiten, sich in der Stadt zu bewegen, gleichberechtigt betrachtet. Bewusst wolle man Mobilitätsverhalten hin zu "umweltfreundlichen Verkehrsmitteln" beeinflussen, so Huber-Erler.

    Welcher Art sind die Maßnahmenvorschläge, die das Büro am Dienstag vorstellt? In einem Pressegespräch griff Erler vorab einige Ideen beispielhaft heraus. 

    Fußverkehr: Über schmale, glatte, barrierefreie Streifen durch die Altstadt

    Barrierefreiheit ist im Fußverkehr nicht nur in der Altstadt, sondern in ganz Bad Neustadt das große Thema. Knotenpunkte und wichtige Achsen sollten daraufhin geprüft werden, rät das Planungsbüro. Empfohlen werde außerdem die Schaffung barrierefreier Zuwege zur Altstadt. 

    Problematisch erwies sich an vielen Stellen in der Altstadt der Pflasterbelag. Statt da auf komplette Barrierefreiheit abzuzielen, so Huber-Erler, könnte man mit glatten Pflasterbändern schmale, barrierefreie Streifen schaffen.

    Das Queren der Spörleinstraße ist aufgrund des KFZ-Verkehrs für Fußgänger mitunter problematisch, so die Rückmeldung aus der Bürgerschaft. Hier könnte durch vorgezogene Seitenbereiche und die Schaffung von Engstellen der Verkehr ausgebremst und die Breite der Straße punktuell verringert werden. So kämen Fußgänger leichter und schneller auf die andere Seite. 

    Radverkehr: Priorisierte Radrouten in die Stadtteile, zu den Schulen und zum Bahnhof

    "Fahrradfahren funktioniert nur, wenn man sich in der ganzen Stadt bewegen kann", so Huber-Erler. Eine entscheidende Maßnahme sei deshalb die Einrichtung priorisierter Radrouten zur Anbindung der Stadtteile, der Schulen und des Bahnhofs. Die Radverkehrsführung sei als Radfahrstreifen oder als Fahrradstraße möglich.

    Prüfen müsse man, ob eine direkte Führung des Radverkehrs über die Meininger Straße denkbar ist. Schon jetzt bewertet Huber-Erler dieses Vorhaben allerdings vorsichtig als "ambitioniert bis sehr schwierig" und bringt als Variante zwei eine Streckenführung über die Hedwig-Fichtel-Straße, Otto-Hahn-Straße in Richtung Bahnhof und von dort aus über den Donsenhaug nach Norden ins Gespräch. Eine weitere Maßnahme sei die Optimierung der Radverkehrsführung am Bahnhof.

    ÖPNV: Bedarfsgerechte Anbindung schlechter angebundener Gebiete

    Beim ÖPNV ist der barrierefreie Ausbau und eine verbesserte Ausstattung der Bushaltestellen eine wichtige Maßnahme. Zur Optimierung der Stadtbuslinien werde derzeit ein Stadtbuskonzept entwickelt. Bei all dem sei natürlich die Finanzierbarkeit mitzuberücksichtigen. In schlechter angebunden Gebieten wie den Industriegebieten, Dürrnhof, Lebenhan und Löhrieth könnte eine "bedarfsgerechte ÖPNV-Anbindung" das Angebot optimieren.

    KfZ-Verkehr: Schrittgeschwindigkeit für die Altstadt, Tempo 30 in Herschfeld

    In der Analyse habe das Büro den Parksuchverkehr in der Altstadt als großes Defizit erfasst. Um dem zu begegnen, wird die Einführung eines verkehrsberuhigten Bereiches in der Altstadt als Maßnahme vorgeschlagen.

    Im Kfz-Verkehr dürfte dann in der Altstadt nur noch Schrittgeschwindigkeit gefahren werden, der Fußverkehr wäre dem Kfz-Verkehr gleichgestellt, Parken nur innerhalb markierter Flächen möglich. Ergänzend empfiehlt das Verkehrsplanungsbüro den Ausbau eines Parkleitsystems, um den Parkverkehr verstärkt zu umliegenden Parkmöglichkeiten zu lenken.

    Für die Kernstadt und Herschfeld wird, wo rechtlich möglich, eine Geschwindigkeitsreduzierung auf Tempo 30 empfohlen. Die Signalsteuerung an Knotenpunkten soll optimiert werden, so ein weiterer Maßnahmenvorschlag.

    Verkehrsmittelübergreifend sollen die Wege von und zu Schulen vertiefend geprüft und ein Schulmobilitätsplan erstellt werden.

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