Am 8. März 2026 stehen Kommunalwahlen in Bayern an. Auch in Rhön-Grabfeld stellen sich im Zusammenhang mit dem Urnengang schon jetzt spannende Fragen. Welche Kandidaten treten bei Gemeinderats- und Stadtratswahlen in den einzelnen Kommunen an? Welcher Bürgermeister kandidiert erneut? Wer verzichtet auf sein Amt. Im Landkreis beschäftigt politisch Interessierte bei dieser Wahl eine Frage besonders: Tritt Landrat Thomas Habermann nach dann knapp 23 Jahren im Amt erneut an?
Diese Frage lässt sich noch nicht abschließend beantworten, allerdings zeichnet sich eine Tendenz ab: Ab dem nächsten Jahr könnte tatsächlich ein neuer Landrat Verantwortung für Rhön-Grabfeld übernehmen. Darauf lässt unter anderem ein Brief schließen, der dieser Tage an die Verantwortlichen der CSU im Landkreis verschickt wurde.
Habermann-Verzicht unter Vorbehalt
Das Schreiben des Kreisverbandes, das der Redaktion vorliegt, trägt die Überschrift "Verfahren zur Auswahl einer Kandidatin oder eines Kandidaten für die Landratswahl". Darin wird zunächst hervorgehoben, dass die Kreis-CSU neben der Bundestagswahl am 23. Februar auch schon die bevorstehenden Kommunalwahlen am 8. März 2026 im Blick habe.
Weiter wird in dem Schreiben bestätigt, was Insider schon länger zu wissen glauben. Demnach hat Habermann bereits im vergangenen Oktober im Kreisvorstand angekündigt, nicht erneut als Landrat kandidieren zu wollen, sollte sich eine erfolgversprechende Kandidatin oder ein erfolgversprechender Kandidat finden. Es sei ihm aber wichtig, dass die CSU diese so wichtige Position weiter besetze, heißt es in dem Schreiben weiter.
In einem Gespräch mit dieser Redaktion erläutert der 68-jährige Landrat diese Vorgehensweise zum einen damit, dass es nach fast 23 Jahren Zeit für einen "gelingenden Generationenwechsel" sei. Definitiv abgesagt habe er noch nicht. Entscheidend und das Wichtigste sei für ihn, wie er gleich mehrfach betont, dass er den Landkreis "in guten Händen wisse" und dass es "in Rhön-Grabfeld gut weitergeht".
Christof Herbert zur Kandidatur bereit
Dass ein solcher Übergang gelinge, dazu wolle er einen Beitrag leisten, so Habermann. Gleichzeitig wolle er sich aber in dem nun anlaufenden Findungsprozess für eine Kandidatin oder einen Kandidaten in seiner Partei zurücknehmen. Klares Ziel dieses Verfahrens ist, wie es in dem Anschreiben der Kreis-CSU formuliert ist, in einem transparenten und fairen Verfahren "die bestmögliche Entscheidung für die Zukunft der Leitung unseres Landkreises zu treffen" und dann geschlossen hinter dem Kandidaten zu stehen.


Diese Zielsetzung betont neben Habermann auch CSU-Kreisvorsitzender Christof Herbert gegenüber dieser Redaktion. Seine Aufgabe als Kreisvorsitzender wäre es eigentlich, den Findungsprozess zu moderieren. Allerdings verzichtet er darauf, denn er hat bereits "seinen Hut in den Ring geworfen" und sein Interesse für eine Kandidatur als Landrat angemeldet. "Wenn es gewünscht wird, bin ich bereit", so Herbert gegenüber dieser Redaktion.
Findungskommission nimmt Vorschläge entgegen
Auf seine Anregung hin soll nun eine Findungskommission das Verfahren zur Kandidatenaufstellung organisieren. Mit Eva Böhm, Anne Zeisner, Josef Demar und Bastian Steinbach ist das Gremium geschlechterparitätisch und nach regionalen Aspekten zusammengesetzt.
Wie soll nun das Findungsverfahren für einen CSU-Landratskandidaten aussehen? Wie es in dem Anschreiben heißt, haben zunächst die Ortsvorsitzenden, die Mitglieder des Kreisvorstands, die Vorsitzenden der Arbeitskreise oder die Mitglieder der Kreistagsfraktion die Möglichkeit, bis zum 26. Februar "wohlüberlegte und ernstgemeinte Vorschläge" mit einer entsprechenden Begründung bei der Findungskommission einzureichen.
Nominierung des CSU-Kandidaten im April vorgesehen
In den ersten Märztagen (Kalenderwoche 10) soll dann bei den Vorgeschlagenen die Bereitschaft zur Kandidatur festgestellt werden. Daran schließt sich in der folgenden Woche eine erste Vorstellung im engeren Kreisvorstand an. In den letzten beiden Wochen im März wäre dann, so der bisherige Zeitplan, eine zweite Vorstellungsrunde in einem erweiterten Kreis der CSU-Verantwortlichen vorgesehen.
Anfang April soll dann eine Empfehlung des Kandidaten oder der Kandidatin durch den Kreisvorstand an die Kreisvertreterversammlung gehen. Die endgültige Nominierung des Landratskandidaten der CSU für die Wahlen im März 2026 könnte dann bei einer Kreisvertreterversammlung später im April erfolgen. Und dann, das betont Thomas Habermann ebenso wie Christof Herbert, sei eines gefordert und so endet auch das Anschreiben: "Wichtigste Voraussetzung für den Erfolg der anstehenden Wahlen ist unsere Geschlossenheit."