Der Schauspieler Moritz Führmann ist vielen aus Fernsehserien wie "Tatort", "Charité", dem "Usedom Krimi", "Schwarzwaldkrimi" oder auch der Krimiserie "Marie Brand" bekannt. Am Wochenende konnte man ihn live in Bad Königshofen erleben, denn hier war er als "Filmproduzent" bei den Dreharbeiten des Jungregisseurs Nils Arbes dabei.
Beide hatten sich bei einem Dreh kennengelernt. "Wir haben uns gut verstanden und da habe ich Nils angeboten, wenn er mich einmal braucht, komme ich gerne." Im Gespräch mit Moritz Führmann wurde schnell klar, dass ihm der Nachwuchs in der Filmbranche am Herzen liegt. "Junge, engagierte Leute muss man einfach unterstützen und da bin ich gerne bereit, auch einmal von Düsseldorf nach Bad Königshofen zu fahren."
Erst kam Jura, dann die Schauspielerei
Mit "Hallo ich bin der Moritz" hatte er sich vorgestellt und nahm hatte zwischen einem Dreh kurz Zeit, aus seinem Leben zu plaudern. Durch seine Familie kam er von Kleinkauf mit dem Theaterspiel in Kontakt. Nach dem Abitur wollte er zunächst Jura studieren, schwenkte dann aber auf das Theaterspiel um.
Gemeinsam mit einem Freund erarbeitete er eine Rolle, um sich am Theater in Leipzig vorzustellen. Aus 1.300 Leuten wurde er ausgewählt, bildete sich als Schauspieler weiter und kam so in die Theaterwelt, die ihn nach Potsdam und Düsseldorf führten. Über seine Frau Anna Schudt, die Tatort-Kommissarin war, kam er zum Fernsehen. In der Krimireihe "Harter Brocken" spielte er den Schützenkönig. Es folgte der Tatort "Nachtsicht" und viele andere.
Als Hobby nennt er spontan seine 11- und 13-jährigen Kinder. Mit ihnen verbringt er viel Zeit. Beide haben sich dem Basketballsport verschrieben und "das kommt mir sehr entgegen, weil ich früher Leistungsbasketball gespielt habe. Da kann ich den beiden einiges vermitteln."
Moritz Führmann ist aber auch ein begeisterter Radler. Mit dem Rennrad trifft man ihn auf den Radwegen in Düsseldorf entlang des Rheins. Aktuell hat der Schauspieler mit dem Boxsport begonnen. Grund ist der neue Schwarzwaldkrimi, in dem er einen Boxer spielt. "Also eine gute Gelegenheit, diesen Sport einmal auszuprobieren."
Warum Moritz Führmann seinen Beruf so liebt
Für eine Rolle musste er auch schon einmal lernen zu reiten, oder auch das Abseilen. "Das waren zwar nur wenige Meter, aber das hat mich schon gefordert." Das sind die Dinge, die er an seinem Beruf so liebt. Immer wieder lernt er neue Landschaften kennen, so wie das Grabfeld durch Nils Arbes. "Ich finde die Gegend wunderbar, war in Maria Bildhausen, auf der Salzburg und in Bad Königshofen unterwegs." Was ihn auch interessiert, ist die einstige deutsch-deutsche Grenze. "Das war Teil meiner Kindheit in Kassel, es war eine absurde Zeit."
Gefragt nach einem besonderen Erlebnis, nennt er einen Dreh über die Zeit der RAF in Stammheim. Drehort war unter anderem in den Zellen, in denen die Terroristen untergebracht waren. Moritz Führmann spielte dabei den Vollzugsbeamten. "Das sind ungewöhnliche Erlebnisse."
Als Nächstes kommt ein "Stuttgart Tatort" auf Schwäbisch. Eine Sprache, die sein Vater noch spricht, sodass er sich gemeinsam mit ihm einen Monat lang auf diese Rolle vorbereiten konnte. "Das war einfach ganz toll für mich." Der Film hat den Titel "Lass sie gehen!"
Spannend nennt es Moritz Führmann, mit jungen Leuten, wie in Bad Königshofen, Filme zu produzieren, auch wenn er noch in der Nacht zum Sonntag zurück nach Düsseldorf musste, da am nächsten Tag ein wichtiges Casting anstand.