Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Rhön-Grabfeld
Icon Pfeil nach unten
Bad Königshofen
Icon Pfeil nach unten

Bad Königshofen: Kinderkleidungsgeschäft Bambino schließt nach 36 Jahren: Haben Sie den ultimativen Tipp für Eltern, Frau Lang?

Bad Königshofen

Kinderkleidungsgeschäft Bambino schließt nach 36 Jahren: Haben Sie den ultimativen Tipp für Eltern, Frau Lang?

    • |
    • |
    Kinderkleidung war 36 Jahre lang ihr Reich. Nun schließt Carmen Lang ihr Baby- und Kinderbekleidungsgeschäft "CL Bambino" in Bad Königshofen.
    Kinderkleidung war 36 Jahre lang ihr Reich. Nun schließt Carmen Lang ihr Baby- und Kinderbekleidungsgeschäft "CL Bambino" in Bad Königshofen. Foto: Gerhard Fischer

    Erst in Saal, dann in Bad Königshofen verwirklichte Carmen Lang ihren Traum vom eigenen Baby- und Kindermoden-Geschäft. Doch jetzt ist Schluss, der Ausverkauf läuft. Zeit für einen Rückblick auf weinende und lachende Kinder, aufgeregte Eltern und die Freude an der Arbeit mit Dreikäsehochs.   

    Angefangen hat alles 1988 in Saal mit Kinderwagen und Autositzen.
    Wie kamen Sie zur Geschäftsidee „Bambino Babyshop“?

    Carmen Lang: Ich war selbst junge Mutter und bin Vollblutverkäuferin von Anfang an. Die Idee, Artikel, die zu meiner momentanen Situation passen, zu verkaufen, bot sich einfach an.

    Schon ein Jahr später kam der Umzug nach Bad Königshofen. Sind Sie so schnell gewachsen?

    Lang: Nein, aber ich musste aus den Räumlichkeiten in Saal ausziehen und so bin ich im
    Januar 1989 nach Bad Königshofen gekommen. Nach 36 Jahren bin ich auch eine Bad Königshöferin.

    Von der technischen Seite mit Kinderwagen und Autositzen haben sie sich bald verabschiedet. Der Fokus liegt seitdem auf Textilien. Die Namensänderung „Bambino Baby- und Kinderbekleidung“ zeigt es. Warum dieser Schritt?

    Lang: Aufgrund der Nachfrage von Kunden, warum keine Kinderbekleidung angeboten wird, habe ich die Kinderbekleidung zusätzlich ins Sortiment genommen. Dieser Bereich hat mir dann so viel Freude bereitet, dass ich ihn immer weiter ausgebaut habe.

    Kinder-Wiegen zählen schon immer zum Angebot von Carmen Lang. Nun läuft nach 36 Jahren der Schlussverkauf im "Bambino".
    Kinder-Wiegen zählen schon immer zum Angebot von Carmen Lang. Nun läuft nach 36 Jahren der Schlussverkauf im "Bambino". Foto: Gerhard Fischer

    Die Arbeit mit kleinen Kindern stellt man sich mitunter schwierig vor.
    Nervte eine quengelnde Kundschaft nicht manchmal?

    Lang: Überhaupt nicht! Kinder kamen manchmal weinend in den Laden und sind freudestrahlend wieder gegangen. Es war mir immer wichtig, Zugang zu meinen „kleinen“ Kunden zu bekommen, dass sie gerne wieder kommen.

    Und die Eltern? Wie haben Sie die erlebt? Und vor allem: Haben sich die Eltern geändert von den Achtzigerjahren bis heute?

    Lang: Ja, schon! Auch damals wollten die Eltern immer nur das Beste für ihr Kind.
    Heute sind die Eltern geprägt durch die Medien und wissen genau, was sie für ihr Kind unbedingt benötigen. Da hat meine Beratung, die mir immer wichtig war, das eine oder andere aufklären können.

    Welchen Tipp haben Sie für junge Eltern parat. Sie müssen in all den Jahren doch große Weisheit in Sachen Elternschaft erlangt haben?

    Lang: Oh nein! Jedes Kind ist was Besonders. Und die große Weisheit bezüglich Kindern gibt es nicht. Wichtig ist es meiner Meinung nach, zum Beispiel bei einem Nein zu bleiben und dazu zu stehen. Auch dann, wenn Leute die Diskussion mit dem Kind mitbekommen. Kinder wollen Grenzen und diese gilt es einzuhalten, egal wer dabei zuhört.

    Freude an der Arbeit hatte Carmen Lang in all den 36 Jahren. Doch nun will sie mehr Zeit haben für die acht Enkelkinder.
    Freude an der Arbeit hatte Carmen Lang in all den 36 Jahren. Doch nun will sie mehr Zeit haben für die acht Enkelkinder. Foto: Gerhard Fischer

    Gibt es eine Episode, an die Sie sich besonders erinnern?

    Lang: Es gibt zig Episoden aus all den Jahren. Spontan fällt mir jedoch eine ein, mit einem circa eineinhalb Jahre alten Knirps. Ich habe verschiedene Bobbycars im Geschäft. Er hatte sich eines geholt und mich dann wirklich auf eine ganz besondere Art gefragt, ob das ein „Unimog“ ist. Mir war nicht bewusst, welches Fahrzeug das ist. Die Mutter hat dann aufgeklärt, dass der Opa genauso ein Fahrzeug besitzt.

    Man kennt Sie nicht nur als Bambino-Inhaberin, sondern auch als Kämpferin für die Sache der Werbegemeinschaft. Wie steht Bad Königshofen heute da, was das Gewerbe betrifft?

    Lang: Das Gewerbe hat in Bad Königshofen die gleichen Probleme wie andere Städte, auch Großstädte. Unser Privileg ist, dass wir unsere Kunden meistens kennen. Dadurch beraten wir unsere Kunde individueller.

    Welcher Wunsch müsste noch in Erfüllung gehen, was den Gewerbestandort Bad Königshofen betrifft?

    Lang: Ich würde mir wünschen, dass Jungunternehmer/Gründer Unterstützung bei der Stadt finden würden, wenn neue Geschäfte eröffnet werden sollen.

    Bunt muss es sein, damit Babys und Kleinkinder ihren Spaß haben. Das weiß auch Carmen Lang.
    Bunt muss es sein, damit Babys und Kleinkinder ihren Spaß haben. Das weiß auch Carmen Lang. Foto: Gerhard Fischer

    Eine letzte Frage: Was machen Sie nun mit der übrigen Zeit? Was musste zurückstehen und worauf freuen sie sich?

    Lang: Zurückstehen mussten meine Familie und meine Enkel.
    Freuen kann ich mich jetzt auf mehr Zeit mit meiner Familie und meinen Enkeln.

    Carmen Lang, das Bambino und die WerbegemeinschaftDer Anfang des Bambino Babyshops war am 1. Februar 1988 in Saal. Schwerpunktmäßig wurden Kinderwagen und Autositze verkauft. Am 2. Januar 1989 erfolgte der Umzug in die Kellereigasse nach Bad Königshofen. Noch im gleichen Jahr zog das Geschäft an den Marktplatz um. Schwerpunkt wurde der Verkauf von Baby- und Kinderbekleidung. 2003 erfolgte der letzte Umzug an die Adresse Marktplatz 13 (Eingang über Juliusstraße). Seit 2015 arbeitet Yvonne Abschütz mit im Laden.
    14 Jahre lang hatte Carmen Lang das Amt der Werbegemeinschafts-Vorsitzenden inne. Mit ihrem Team hat sie die Winterzauber und Sommerzauber-Events organisiert oder das Adventshaus mit Kinderbildern zum Erfolg geführt. Sie hat die Gemeinschaft auch für Vereine und Handwerksbetriebe geöffnet.fg

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden