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Aubstadt: Nach Anschlägen: Wie gehen die Faschingsumzüge in Aubstadt und Heustreu mit der verschärften Sicherheitslage um?

Aubstadt

Nach Anschlägen: Wie gehen die Faschingsumzüge in Aubstadt und Heustreu mit der verschärften Sicherheitslage um?

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    Um die Sicherheit bei den Faschingsumzügen in Rhön-Grabfeld zu gewährleisten, stecken Veranstalter und Polizei viel Zeit in die Vorbereitung.
    Um die Sicherheit bei den Faschingsumzügen in Rhön-Grabfeld zu gewährleisten, stecken Veranstalter und Polizei viel Zeit in die Vorbereitung. Foto: Silvia Gralla (Archivfoto)

    Mit Prunksitzungen und Faschingsumzügen stehen derzeit viele verschiedene Großveranstaltungen im Landkreis Rhön-Grabfeld an. Nach den Anschlägen auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg und kürzlich eine Demonstration in München werden die Sicherheitsvorkehrungen hochgefahren. Nach den Vorkommnissen sind bereits erste Umzüge – unter anderem wegen Sicherheitsanforderungen und deren Kosten – abgesagt worden. Wie wird in der Region damit umgangen?

    Die gute Nachricht für alle Närrinnen und Narren: Die Umzüge in Aubstadt (22. Februar, 13.30 Uhr) und Heustreu (1. März, 13 Uhr) finden statt. Dennoch, die Auflagen fordern auch die hiesigen Veranstalter. "Jedes Jahr wird es mehr und mehr", sagt Sebastian Abschütz, Vorsitzender der Abschter Fosenöchter. "Es hat heuer schon sehr, sehr viel Substanz gekostet", fügt er an. Er sei froh, wenn Samstagabend, 20 Uhr, die Veranstaltung beendet und nichts passiert ist, sagt er im Gespräch mit dieser Redaktion.

    Die Veranstalter des Faschingsumzugs in Aubstadt klagen über immer mehr, was beachtet werden muss.
    Die Veranstalter des Faschingsumzugs in Aubstadt klagen über immer mehr, was beachtet werden muss. Foto: Hanns Friedrich (Archivfoto)

    Abschütz rechnet je nach Wetterlage mit 2000 bis 4000 Menschen, die zum Faschingsumzug in die Grabfeldgemeinde kommen. Dafür gebe es ein Sicherheitskonzept. "Das ist ähnlich aufgebaut wie beim Fußball." Für die Besucherinnen und Besucher des Umzugs fährt ein Shuttlebus ab der Tuchbleiche in Bad Königshofen nach Aubstadt.

    Interne und externe Helfer sorgen für die Sicherheit

    Für die Sicherheit vor Ort sorgen 35 interne Helfer sowie 12 externe Sicherheitskräfte. Die Feuerwehr kümmert sich in Aubstadt um die Verkehrsregelung. Als mobile Sperren werden dafür die Einsatzwagen quer über die Straße gestellt. Im Einsatz werden die Feuerwehren aus Aubstadt, Großeibstadt, Gollmuthhausen und Irmelshausen sein.

    In einem vorbereitenden Treffen zwischen Polizei und Veranstalter bekamen die meist Ehrenamtlichen einen Überblick zum Thema Waffengesetz sowie Cannabisgesetz.
    In einem vorbereitenden Treffen zwischen Polizei und Veranstalter bekamen die meist Ehrenamtlichen einen Überblick zum Thema Waffengesetz sowie Cannabisgesetz. Foto: Silvia Gralla (Archivfoto)

    In Heustreu rechnet man mit 6000 bis 8000 Personen beim Umzug und mit 3000 bis 4000 Menschen bei der Aftershowparty, erklärt Bürgermeister Ansgar Zimmer im Gespräch mit dieser Redaktion. Neben der Polizei sind 18 professionelle Sicherheitskräfte und in gleicher Anzahl Kräfte der Feuerwehr und ehrenamtliche Sicherheitskräfte im Einsatz. Zimmer sagt: "Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung der Polizei."

    "Die Vorfälle überall sensibilisieren einen noch mehr", sagt der Bürgermeister. Er bezeichnet die Menge an Menschen, die nach Heustreu zum Umzug kommen, zwar als Herausforderung, aber als "stemmbar".

    So bereitet sich Heustreu auf den Faschingsumzug vor

    Zimmer erklärt, dass die Faschingsumzüge in Aubstadt, Wargolshausen, Heustreu und Mellrichstadt gleichlautende Umzugsbedingungen hätten. Für den Faschingsumzug sei ein umfangreiches Sicherheitskonzept mit Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und THW erarbeitet worden. Auch in Heustreu wird es mobile Einsatzsperren auf den Zufahrtsstraßen geben.

    Nach jeder Veranstaltung gebe es eine Art Reflexion mit den Sicherheitsbehörden. Im Dezember fand eine Sicherheitsbesprechung über die aktuelle Lage statt. Auch was den Ablauf der Veranstaltung betrifft, gebe es einen engen Austausch, um diesen so sicher wie möglich zu gestalten.

    Termin zwischen Veranstaltern und Polizei

    In Vorbereitung auf die Faschingsumzüge hat am Montag ein Termin zwischen Polizei und Veranstaltern in Aubstadt stattgefunden. Wie Melanie Sauer, Dienststellenleiterin der Polizeistation in Bad Königshofen, im Gespräch mit dieser Redaktion berichtet, war das Bedürfnis der vor allem ehrenamtlichen Beteiligten da, einen Einblick in die Neuerungen beim Cannabisgesetz und beim Waffengesetz zu bekommen.

    Melanie Sauer, die Dienststellenleiterin der Polizeistation Bad Königshofen, erklärt, dass für die Veranstaltungen im Landkreis Rhön-Grabfeld keine konkrete Gefährdungslage vorliege.
    Melanie Sauer, die Dienststellenleiterin der Polizeistation Bad Königshofen, erklärt, dass für die Veranstaltungen im Landkreis Rhön-Grabfeld keine konkrete Gefährdungslage vorliege. Foto: Hanns Friedrich (Archivbild)

    Sauer erklärt: Da das Hausrecht bei den Faschingsumzügen auf den Veranstalter übertragen ist, liegt es auch in dessen Verantwortungsbereich, diese Themen vor Ort im Blick zu behalten. In Aubstadt hatte Polizeikommissar Sebastian Flügel deshalb einen Überblick über die Gesetze und die Neuerungen gegeben. "Das ist auf gute Resonanz gestoßen", sagt Sauer.

    Wie auch die Veranstalter selbst lobt Dienststellenleiterin Sauer den Austausch zwischen den verschiedenen, beteiligten Stellen. Dieser sei sehr gut, man befinde sich im "ständigen Austausch" – in der Vor- und Nachbereitung, wie vor Ort. Bei den Faschingsumzügen behalten die Veranstalter zusammen mit der Polizei laut Sauer grundsätzlich auch den Jugendschutz im Auge.

    Polizeichefin: "Keine konkrete Gefährdungslage"

    Mit Blick auf die aktuellen Geschehnisse wie den Anschlag auf eine Demonstration in München sagt Sauer: "Hinsichtlich der aktuellen Geschehnisse liegt uns für die Veranstaltungen im Landkreis Rhön-Grabfeld keine konkrete Gefährdungslage vor. Wir haben die Veranstalter sensibilisiert, durch geringfügige, eigene Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit der Besucher und Teilnehmer beizutragen, wobei selbstverständlich die Gegebenheiten vor Ort mit Maß und Ziel zu berücksichtigen sind."

    Das Sicherheitskonzept sei "marginal" angepasst worden. Aktuell steht noch die verkehrsrechtliche Anordnung vom Landratsamt aus.

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