Der Morgen nach dem schrecklichen Unfall ist grau und trüb. An der Kreuzung der beiden Bundesstraßen nahe Trappstadt erinnern nur noch Warnschilder vor ausgelaufenem Öl und Reifenspuren an das tragische Geschehen, das hier nur wenige Stunden zuvor seinen Lauf genommen hat.
Am Sonntagnachmittag war nach einem Zusammenstoß ein Auto ins Schleudern geraten und hatte ein Ehepaar aus Trappstadt erfasst, das auf einem Grünstreifen gewartet hatte, um die Straße zu überqueren. Der 58 Jahre alte Mann und seine 54 Jahre alte Frau, die in einer Neubausiedlung in Sichtweite zur Kreuzung wohnten, starben noch an der Unfallstelle.
Es ist nicht der erste schwere Unfall, der sich dort ereignet hat, von einem Unfallhäufigkeitspunkt will Kurt Etzel von der Bad Königshöfer Polizei aber nicht sprechen. Und obwohl es dort am Samstag auch schon einmal gekracht hat. Seit fast vier Jahren ist er hier Dienstellenleiter „In dieser Zeit hat es an der Kreuzung keinen tödlichen Unfall gegeben“, sagt er. Früher aber schon – vor dem Einbau von Warnhinweisen. „Das war einfach tragisch“, sagt Etzel über das Geschehen am Sonntag. Wie die Polizei ermittelt hatte, war kurz nach 14.15 Uhr eine 35-jährige Opel-Fahrerin aus dem Landkreis Hildburghausen auf der Staatsstraße 2283 aus Richtung Römhild kommend in Richtung Trappstadt unterwegs. An der Kreuzung zur Staatsstraße 2282 hielt sie nach ersten Erkenntnissen an einem Stoppschild zunächst an. Zum gleichen Zeitpunkt befuhr ein VW Golf, der von einem 78-Jährigen aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld gelenkt wurde, die Staatsstraße 2282 aus Richtung Bad Königshofen kommend in Richtung Hildburghausen.
An der Kreuzung kam es zum Zusammenstoß. Der Astra prallte gegen die linke Front des Golfs, der nach rechts von der Straße geschleudert wurde. Zu diesem Zeitpunkt befand sich das Ehepaar neben der Fahrbahn auf dem Grünstreifen. Der Golf erfasste beide. Der VW kam etwa 30 Meter nach dem Zusammenstoß in einem Acker zum Stehen. Die beiden Autofahrer erlitten jeweils einen Schock und wurden vom Rettungsdienst in Krankenhäuser gebracht. Die 74-jährige Beifahrerin im Golf kam ohne Verletzungen davon.
Staatsanwältin vor Ort
Eine Vertreterin der Staatsanwaltschaft Schweinfurt machte sich vor Ort ein Bild der Lage. Auf ihre Anordnung wurde ein Sachverständiger eingeschaltet. Die Feuerwehren aus Trappstadt und Bad Königshofen waren mit über 20 Einsatzkräften vor Ort, die Staatsstraße war für mehrere Stunden gesperrt.
Der jüngste schwere Unfall wird die Diskussion um einen Kreisverkehr neu entfachen. „Das ist die sicherste Lösung“, meint Dienststellenleiter Etzel, die zweitsicherste ist eine Ampelanlage“. Ob ein Kreisel dort aber sinnvoll sei, könne er nicht sagen. Dabei erinnert der Polizist an die Diskussion um die Ottelmannshäuser Kreuzung in Bad Königshofen, die sehr wohl einen Unfallschwerpunkt darstelle. Hier hatte sich der Stadtrat unlängst für den Bau eines Kreisverkehrs entschieden.
Trappstadts Bürgermeister Michael Custodis zeigte sich erschüttert über den schweren Unfall. Auch ihn beschleiche jedes Mal ein mulmiges Gefühl, wenn er mit seinem Auto an der gefährlichen Kreuzung stehe, sagt Custodis gegenüber der Main-Post. Er will jetzt in Sachen Kreisverkehr wieder nachhaken, nachdem es in der Vergangenheit dazu aus Trappstadt schon Initiativen gegeben hatte.