Modern kochen, umweltgerecht den Garten bearbeiten und strukturiert den Haushalt führen - für einen selbst, für die Familie oder die Gesellschaft. Das notwendige Wissen dazu verleiht die Hauswirtschaftsschule in Bischofsheim, wo wieder ein Semester zu Ende gegangen ist. Im feierlichen Rahmen wurden zehn Frauen und Männer offiziell verabschiedet. Sie erhielten ihre Zeugnisse und den Titel "Fachkraft für Ernährung und Haushaltsführung". Von den zehn Absolventen werden acht noch die Berufsabschlussprüfung zum Hauswirtschafter oder zur Hauswirtschafterin ablegen.
Oliver Kröner, Leiter des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Bad Neustadt, hob in seiner Begrüßung die Vielfalt der Möglichkeiten hervor, die der Abschluss biete. Mit der Ausbildung in der Hauswirtschaftsschule sei ein gutes Fundament für die Zukunft gelegt worden.

Christina Weber-Hoch: "Sie werden nie arbeitslos sein."
Das unterstrich auch Schulleiterin Christina Weber-Hoch. "Sie werden nie arbeitslos sein", sagte sie zu den zehn Absolventen, darunter zwei Männer. Hauswirtschaftliche Fachkräfte würden überall dort benötigt werden, wo Menschen versorgt werden. Dieses Arbeitsfeld werde immer größer. Insofern biete die Schule mehr als nur das Rüstzeug, den eigenen Haushalt schneller, besser und organisierter bewältigen zu können.
In der Hauswirtschaftsschule lerne man, so Weber-Hoch, einen landwirtschaftlichen Betrieb sicher für die Zukunft zu machen. Sei es in Richtung Direktvermarktung oder Tourismus. Attraktive Perspektiven würden Kindergärten bieten, die für die Verpflegung der Kinder Fachkräfte brauchen. Einsatzgebiete seien darüber hinaus Tagungshäuser, Pflegeeinrichtungen oder Privathaushalte. "Vielerorts werden hauswirtschaftliche Kräfte gesucht. Und es werden immer mehr", betonte die Schulleiterin. "Hauswirtschaft ist modern."
"Wir brauchen insgesamt 16 Anmeldungen, um das Semester zu starten", warb Christina Weber-Hoch für die Schule. Neun Anmeldungen seien bislang eingegangen.
Semestersprecher Christof Hirt: "Ich werde mich gerne an die wunderbare Gemeinschaft erinnern."
Sie hätten viel gelernt und seien nun bereit, die neuen Fähigkeiten anzuwenden, erklärte Semestersprecher Christof Hirt. "Es ist wichtig, gut planen und organisieren zu können, um die Aufgaben im Haushalt effektiv zu erledigen." Auch das Wissen um eine gesunde Ernährung werde nützlich sein. "Ich werde mich gerne an die Schulzeit erinnern. Vor allem an die wunderbare Gemeinschaft", meinte er abschließend.
Stellvertretender Landrat Bruno Altrichter: "Hauswirtschaft ist omnipräsent."
"Hauswirtschaft ist omnipräsent", knüpfte stellvertretender Landrat Bruno Altrichter an seine Vorredner an. Künstliche Intelligenz werde diese nicht ersetzen können. "Es ist wichtig, dass es die Hauswirtschaft gibt." Es sei das Ziel des Landkreises als Schulträger, das Angebot der Hauswirtschaftsschule weiter zur Verfügung zu stellen, versicherte er.
3. Bürgermeister Manfred Markert: "Bischofsheim ist stolz auf die Hauswirtschaftsschule."
Bischofsheim sei stolz auf die Hauswirtschaftsschule, hob Manfred Markert, 3. Bürgermeister der Stadt, hervor. Diese würde zusammen mit der Schule für Holzbildhauer Bischofsheim prägen und bekannt machen. "Macht weiter so, damit das hier erhalten bleibt", wandte er sich an die Verantwortlichen.
Kreisbäuerin Margit Ziegler: "Hauswirtschaft ist nicht nur Frauensache."
"Hauswirtschaft ist nicht nur Frauensache", betonte Kreisbäuerin Margit Ziegler mit Blick auf die zwei männlichen Absolventen. Als ehemalige Studierende sei es ihr eine Freude, immer wieder an die Hauswirtschaftsschule zurückzukehren und zu sehen, dass der "Charme des Hauses" weiter bestehe. Sich in Alltagskompetenzen fortzubilden, hebe die Chancen für die Zukunft.


Stefanie Chlebowy aus Ostheim: "Ich kann es jedem nur empfehlen."
Was sagen die Absolventinnen und Absolventen selbst? Stefanie Chlebowy arbeitet als Hilfskraft in der Küche im Ostheimer Kindergarten und kümmert sich dort um die Verpflegung der Kindergarten- und Grundschulkinder. Insofern kann die gelernte Floristin die Ausbildung gut gebrauchen. Auch privat sei das Gelernte eine Bereicherung, sagte die Ostheimerin. "Ich kann es jedem nur empfehlen." Man lerne im Studium, dem Haushalt Struktur zu geben und nach einem Plan genau zu arbeiten. Vieles gehe dadurch schneller und besser von der Hand.
Helmut Seufert: "Man muss sich als Mann nicht genieren."
Eine neue Herausforderung im Ruhestand. Das suchte vor allem Helmut Seufert im Studium. "Ich hatte einen Schreibtischberuf und wollte etwas Praktisches machen." Der Ruhestand habe dazu die Möglichkeit geboten. Auch der 62-Jährige bestätigte, dass man in den eineinhalb Jahren lerne, den Haushalt überlegter anzugehen. In der überwiegend aus Frauen bestehenden Runde habe er sich sehr wohlgefühlt. "Man muss sich als Mann nicht genieren, eine Hauswirtschaftsschule zu besuchen."
Die Absolventinnen und Absolventen sind: Monika Bader aus Bad Neustadt, Anne Biendara aus Fladungen, Stefanie Chlebowy aus Ostheim, Diana Friedrich aus Riedenberg, Christof Hirt aus Hammelburg, Julia Klüber aus Mellrichstadt (Jahrgangszweitbeste mit einer Note von 1,22), Annemarie Lehmeier aus Bad Kissingen, Marina Prinz aus Bad Neustadt, Sandra Selbert aus Wartmannsroth (Jahrgangsbeste mit einer Note von 1,1) und Helmut Seufert aus Unterwaldbehrungen.
Fachkraft für Ernährung und HaushaltsführungBei der Ausbildung zur Fachkraft für Ernährung und Haushaltsführung handelt es sich um einen einsemestrigen Studiengang, der zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Haushalt und Beruf in Teilzeitform stattfindet. Rund 630 Unterrichtsstunden verteilen sich auf einen Zeitraum von anderthalb Jahren. Der Unterricht findet in der Regel am Dienstag und Mittwoch statt. Die ausgebildeten Fachkräfte haben im Anschluss die Möglichkeit, die Prüfung in Hauswirtschaft abzulegen. Unterrichtsfächer sind unter anderem Familie und Betreuung, Haushalts- und Finanzmanagement, Ernährung und Lebensmittel, Landwirtschaft und Erwerbskombination, Küchenpraxis, Haus- und Textilpraxis, Garten und Natur oder auch Medienkompetenz und Öffentlichkeitsarbeit. Anmeldeschluss für das kommende Semester ist der 28. Juli. Nähere Auskünfte unter www.aelf-ns.bayern.de oder unter 09771/6102-2212.Quelle: sbr