Auf den Friedhöfen in Neustädtles und Nordheim sollen künftig naturnahe Urnenbeisetzungen möglich sein. Die Gemeinderäte haben sich gemeinsam mit Bürgermeister Thomas Fischer die Friedhöfe angeschaut, um entsprechende Standorte festzulegen. Naturnahe Urnenbeisetzung bedeutet, dass eine verrottbare Urne in die Erde gegeben wird. Die Grabstelle wird allerdings nicht wie bei Erd-Urnengräbern bepflanzt, sondern bleibt Wiese. Für die Hinterbliebenen entfällt somit die Grabpflege.
In Neustädtles werden naturnahen Bestattungen künftig auf der Wiese vor der Urnenwand möglich sein. Die weiteren Urnenbeisetzungsmöglichkeiten sind davon nicht betroffen, sowohl Beisetzungen in der Urnenwand wie auch in Erdgräbern bleiben weiterhin möglich. Die naturnahe Beisetzung ist nur eine weitere Möglichkeit der Bestattung. Über die Gestaltung von Gedenktafeln müsse sich der Gemeinderat allerdings noch Gedanken machen. Möglich sei ein Gedenkstein, an dem die Namen und Daten der Verstorbenen angebracht werden aber auch anonyme Formen sollen angeboten werden, hieß es in der Sitzung.
Altes Friedhofskreuz mit Steintafel
Die erste Urnenwand mit sechs Fächern wurde 2008 auf dem Friedhof in Neustädtles aufgestellt. Die Erweiterung mit sechs weiteren Feldern folgte 2019. Der Bürgermeister informierte über Pläne, den Sockel des alten Friedhofskreuzes mit einer Steintafel auf dem Friedhof aufzustellen. Als Standort könnte der Bereich zwischen den beiden Urnenwänden gewählt werden.
Auf den Nordheimer Friedhof wurden 2008 23 Urnenplätze in einer Urnenwand geschaffen, die zweite Wand mit 36 Nischen wurde 2013 errichtet. Der Bürgermeister sprach von einer veränderten Bestattungstradition, weg von Erdbestattungen hin zu Urnenbeisetzungen. Dementsprechend seien die Urnen-Erdgräber an der Friedhofsmauer belegt. Erweiterungsmöglichkeiten für Erd-Urnengräber bestehen im alten Friedhofsteil. Naturnahe Urnenbestattungen sollen auf den Wiesenflächen unter den Bäumen, rechts und links des Hauptweges, unterhalb des Leichenhauses angeboten werden. Auch hier müsse noch entschieden werden, welche Gestaltung gewählt werde.
Freie Fläche in der Nähe der Kirche wird nicht genutzt
Die freien Flächen in der Nähe der Kirche sollen hierfür nicht genutzt werden, da sie nicht in gemeindlichem Eigentum, sondern dem der Kirche stehen. "Bei der Kirche muss man mit allem rechnen", begründete Fischer den Verzicht, hier naturnahe Bestattungen zu ermöglichen und verwies auf die aktuelle Entwicklung in Bezug auf das Schullandheim Thüringer Hütte. Es sei letztlich unklar, was künftig mit Gotteshäusern und den Grundstücken geschehe, daher sei es sinnvoll, wenn die Gemeinde auf ihren Grundstücken bleibe. Der neue Friedhofsteil, der vor gut 25 Jahren erweitert wurde, soll über die Jahre nicht mehr neu belegt werden, da er nicht mehr benötigt werde.
Zugestimmt wurde dem Antrag auf ein Schlaf-Fass für gewerbliche Vermietung als Kurzunterkunft in Nordheim. Der Antragsteller möchte mit dem Schlaf-Fass das Übernachtungsangebot erweitern. Auch die Terrassenüberdachung an einem Wohnhaus in Nordheim wurde genehmigt. Unter "Verschiedenes" diskutierten die Gemeinderäte über die Neugestaltung des Spielplatzes in Neustädtles. Der Jugendausschuss befasst sich derzeit mit der Auswahl der Spielgeräte.