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Bad Neustadt: Neuer Kurdirektor von Bad Neustadt: Wo Horst Mikliss Stärken und Chancen für die Stadt in der Zukunft sieht

Bad Neustadt

Neuer Kurdirektor von Bad Neustadt: Wo Horst Mikliss Stärken und Chancen für die Stadt in der Zukunft sieht

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    Horst Mikliss ist neuer Kurdirektor und Geschäftsführer der Tourismus- und Stadtmarketing Bad Neustadt GmbH (TS).
    Horst Mikliss ist neuer Kurdirektor und Geschäftsführer der Tourismus- und Stadtmarketing Bad Neustadt GmbH (TS). Foto: Christian Hüther

    Es gab in der Vergangenheit schon ruhigere Phasen in der Tourismus und Stadtmarketing Bad Neustadt GmbH (TS) als zuletzt. Im Sommer 2021 verkündete Kurdirektor Michael Feiler seinen Abschied, kurz darauf brach auch Übergangslösung Christoph Neubauer seine Zelte in Bad Neustadt und später in Oberelsbach ab. Seit 1. August ist mit Horst Mikliss ein neuer Kurdirektor und gleichzeitig TS-Geschäftsführer im Amt. Welche Projekte er bearbeiten will:

    Reprädikarisierung Heilbad und Kur in Bad Neustadt

    "Kur ist mein Thema. Das liegt mir am Herzen, dass es hier damit weitergehen kann", sagt Horst Mikliss im Gespräch mit der Redaktion. Die Antwort verwundert nicht, schließlich leitete der 57-Jährige zuletzt das Heilbad Bad Alexandersbad im Fichtelgebirge.

    Die Diskussion rund um das Kurhaus und die anstehende Reprädikarisierung für die Stadt Bad Neustadt sieht auch er als Chance. Reprädikarisierung bedeutet dabei Sicherung und Erhalt des Prädikats "Bad" im Namen der Kurstadt. "Wir fangen im Prinzip von vorne an und können uns dort positionieren, wo wir hingehören wollen", so Mikliss. Angesichts der starken Konkurrenz in der Umgebung müsse man für sich eine Nische finden, um sich so von anderen Heilbädern ein Stück weit abzusetzen.

    Auch die Tatsache, dass die Krankenkassen inzwischen wieder ambulante Badekuren übernehmen, könne Bad Neustadt nutzen. Nun müssten die Ärzte, so die Forderung von Horst Mikliss, diese Kuren auch vermehrt aufschreiben. Und von der Politik müsse diesbezüglich mehr Druck kommen.

    Der Wohnmobilstellplatz in Bad Neustadt

    Mit durchschnittlich 4,3 von 5 möglichen Sternen wird der Wohnmobilstellplatz am Kurpark in Bad Neustadt derzeit bei Google sehr gut bewertet und ist bei Wohnmobilisten beliebt. Ein "Riesenthema", wie Horst Mikliss nicht nur deshalb empfindet. Das zeigten auch Erfahrungen auf einer größeren Caravan-Messe in Bremen, bei der Mikliss und weitere Mitstreiter jüngst vertreten waren.

    Der Wohnmobilstellplatz am Kurpark in Bad Neustadt hat gute Bewertungen und ist beliebt. 
    Der Wohnmobilstellplatz am Kurpark in Bad Neustadt hat gute Bewertungen und ist beliebt.  Foto: Christian Hüther

    Nur: Die Infrastruktur am Platz in Bad Neustadt, Beispiel Ladesäulen, ist nicht mehr zeitgemäß. Das trifft auch auf das Bezahlsystem zu, welches lediglich eine Zahlung mit Münzen zulässt. "Das müssen wir umstellen", sagt der Kurdirektor. Er könne sich zudem vorstellen, dort ein Funktionsgebäude mit Duschen, WC oder Waschmaschinen zu errichten. "Dann bleiben die Menschen vielleicht länger in der Stadt und sorgen für mehr Umsatz."

    Denn: "Seit Corona hat sich der Trend nach Individualisierung und Unabhängigkeit beim Reisen noch einmal verstärkt. Auf diesen Trend sollten wir aufspringen", ist Horst Mikliss überzeugt.

    Die Infrastruktur am Wohnmobilstellplatz ist veraltet. So kann beispielsweise nur mit Münzgeld bezahlt werden.
    Die Infrastruktur am Wohnmobilstellplatz ist veraltet. So kann beispielsweise nur mit Münzgeld bezahlt werden. Foto: Christian Hüther

    Die Beherbergungsmöglichkeiten in Bad Neustadt

    Seit seinem Antritt hat der neue Mann im Amt fast alle Beherbergungsbetriebe besucht. Neben leistungsfähigen sind ihm auch ältere Betriebe aufgefallen. "Hier spielt die Demografie eine Rolle und oft ist kein Nachfolger in Sicht. Da habe ich volles Verständnis dafür, wenn nicht mehr groß investiert wird", so Mikliss. Investoren in dieser Richtung würde er sehr begrüßen. 

    Der digitale NES-Euro von Bad Neustadt

    Die Digitalisierung soll beim Bad Neustädter Geschenkgutschein Einzug halten. Noch vor Weihnachten möchte man mit dem Projekt starten, peilt der Kurdirektor an. Der Ticketverkauf in der Stadthalle werde wahrscheinlich die erste Akzeptanzstelle sein, in den anderen Geschäften hänge es teilweise noch an den technischen Schnittstellen. "Hier wird die Zeit für uns arbeiten", denkt Horst Mikliss.

    Der NES-Euro im Scheckkartenformat (Archivfoto) soll zunächst bleiben, aber bald um eine digitale Variante ergänzt werden.
    Der NES-Euro im Scheckkartenformat (Archivfoto) soll zunächst bleiben, aber bald um eine digitale Variante ergänzt werden. Foto: Eckhard Heise

    Durch den digitalen NES-Euro sollen Einkäufe künftig mit dem Smartphone via QR-Code möglich sein. Ein weiterer Vorteil ist die centgenaue Abrechnung, der Gutschein muss also nicht mehr, wie jetzt, in Gänze eingelöst werden. Mikliss stellt jedoch klar, dass es die analogen Gutscheine im Scheckkartenformat noch weiter geben wird. 

    Die Belebung der Innenstadt von Bad Neustadt

    Wie die Innenstadt von Bad Neustadt belebt werden kann, bleibt ein Dauerthema. Stellvertretend für den Stadtmarketing-Verein nahm Horst Mikliss zuletzt einen Förderbescheid für das Projekt "Innenstadt neu erleben" in München entgegen. Die Stadt hatte bei der Bewerbung ihre durchgeführten Märkte vorgestellt, also Regional- und Mittelaltermarkt oder die Sternenwoche. Das Ziel: Einen größeren Besucherstrom genieren und Kunden anlocken, die vielleicht vorher noch nicht in Bad Neustadt waren.

    "Ich hoffe, dass so etwas noch einmal aufgelegt wird und es dann noch mehr um die Leerstandsproblematik geht", erklärt Mikliss. Konkret denkt er daran, dass mit einem Fördertopf Pop-Up-Stores finanziert werden könnten.

    In der Adventszeit hauchte das Stadtmarketing leerstehenden Gebäuden mit Pop-Up-Läden neues Leben ein (Archivfoto aus 2020).
    In der Adventszeit hauchte das Stadtmarketing leerstehenden Gebäuden mit Pop-Up-Läden neues Leben ein (Archivfoto aus 2020). Foto: Stefan Kritzer

    Das Prinzip, Leerstände mit einem kurzfristigen und provisorischen Einzelhandelsgeschäft zu beseitigen, hatte die Stadt zuletzt in der Adventszeit ausprobiert. In den Augen von Horst Mikliss müsste man den Betreibern von Pop-Up-Stores jedoch mindestens drei Monate Zeit geben, um mit ihrem Konzept Fuß zu fassen. "Und man muss ihnen unter die Arme greifen", sagt er. Dann würden die Chancen steigen, dass die Läden dauerhaft in der Innenstadt bleiben.

    Horst MiklissHorst Mikliss ist 57 Jahre alt und gebürtiger Rheinländer. Vor seinem jüngsten Engagement als Leiter der Kurbetriebe in Bad Alexandersbad in Oberfranken arbeitete er länger in Gersfeld in der hessischen Rhön. "Nun hat sich die Möglichkeit ergeben, zurückzukommen", freut sich Mikliss, der seit Oktober im Bad Neustädter Stadtteil Mühlbach wohnt. "Ich fühle mich hier richtig wohl. Bad Neustadt ist nicht zu groß und nicht zu klein, man hat alles vor Ort", sagt er über seine neue Heimat. Und: "Bad Neustadt hat richtig Potenzial."Quelle: chü

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