Der hohen Nachfrage nach Hortplätzen kommt die Stadt mit dem Bau eines neuen Schülerhorts auf dem Schulberg nach. Rund 3,1 Millionen Euro wird das Bauwerk kosten, das direkt an die Karl-Ludwig-von-Guttenberg-Grundschule angefügt wird. Der neue Schülerhort macht die Grundschule sogar barrierefrei, da das Schulgebäude nicht über einen eigenen Aufzug verfügt. Dieser wird in den zweigeschossigen Schülerhort eingebaut. Der Stadtrat gab in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause seine Zustimmung für die detaillierten Planungen.
Platz für rund 100 Kinder, eine Mensa, ein großer Gemeinschaftsraum, kleinere Räume für die Hausaufgabenbetreuung. Mit 830 Quadratmetern Nutzfläche passt der neue Schülerhort geradeso auf das recht kleine dreieckige Grundstück gegenüber der Parkplätze. Die Planungen wurden vom Büro Konopatzki und Edelhäuser aus Rothenburg ob der Tauber in der Stadtratssitzung vorgestellt. Optisch wird der Schülerhort die rote Fassadenfarbe der Grundschule aufnehmen. Im Erdgeschoss dominieren große Fensterflächen, die für Licht im Innern sorgen werden. Um den Schülerhort auf der kleinen Fläche unterzubringen, müssen die Wegeverhältnisse bezüglich Rhönblick sowie der Feuerwehrzufahrt geringfügig geändert werden.
Baubeginn ist in den Osterferien
Stadträtin Gudrun Hellmuth regte an, Rückzugsmöglichkeiten für die Schülerinnen und Schüler im Hort zu schaffen. Auf ihre Nachfrage bestätigten die Planer ferner, dass eine Lüftungsanlage nicht vorgesehen ist. Die Lüftung der Räumlichkeiten erfolgt durch Stoßlüften via Fenster. Zweiter Bürgermeister Norbert Klein merkte an, dass Räume für die Hausaufgabenbetreuung zur Verfügung gestellt werden zu Zeiten, wenn in den Klassenräumen der Grundschule niemand mehr Unterricht hat. Stadtbaumeister Michael Wehner hob jedoch hervor, dass auch die Klassenzimmer für die Hausaufgabenbetreuung genutzt werden. Die entsprechenden Räumlichkeiten im Schülerhort werden recht klein ausfallen. Die Bauarbeiten für den Schülerhort sollen in den Osterferien des kommenden Jahres beginnen. Fertig sein soll der Hort zum Schuljahr 2022/23.
Bereits mehrfach diskutierte der Stadtrat über den Neubau einer Tagespflege mit Sozialstation in der Straße Am Weichselrain in Nachbarschaft zum Point Center. Da in der Nachbarschaft auch der Schlachthof zu finden ist, sollte dessen Bestandsschutz sowie etwaige Erweiterungs- und Umbaumöglichkeiten nicht durch die dann dort befindliche Tagespflege eingeschränkt werden. Zudem handelt es sich bei dem Bauplatz Am Weichselrain um ein Gewerbegebiet, wo Tagespflegen eigentlich nur ausnahmsweise eingerichtet werden dürfen. Diese Ausnahme bestätigte nun der Stadtrat. Die immissionsschutzrechtlichen Belange müssen aber noch vom Landratsamt geprüft werden.
Kindertagesstätte auf dem alten Sportplatz
Um eine Kindertagesstätte auf dem alten Sportplatz bauen zu können, hat der Stadtrat den Bebauungsplan "Herschfeld Ost" geändert. Die bestehenden Sportanlagen werden vom Neubau der Kita abgegrenzt. Weggefallen sind mögliche Bauplätze sowie Parkplätze durch die aktualisierten Planungen. Auf Nachfrage von Stadtrat Hartmut Schmutz bestätigte Michael Wehner die Änderungen und begründete diese mit einem ökologisch wertvollen Heckenbestand, der erhalten bleiben soll sowie einer erweiterten Planung für die Kindertagesstätte. Der geschäftsleitende Beamte der Stadt, Michael Weiß, der zum letzten Mal vor seinem Ruhestand maßgeblich in einer Stadtratssitzung mitwirkte, verneinte die Notwendigkeit zur Schaffung weiterer Parkplätze. Am Rhön-Klinikum habe sich die Parkplatzsituation zwischenzeitlich entschärft, so Weiß.
Kein Problem hatte der Stadtrat als Träger öffentlicher Belange mit dem Bebauungsplan "Am Fronhof" der Nachbargemeinde Salz. Stadträtin Rita Rösch fragte nach einer weiteren Rad- und Fußwegeverbindung zu dem dort entstehenden Gebiet mit Wohnbebauung und Gewerbe. Bereits vor Jahren, so Michael Weiß, gab es die Idee einer Wegeverbindung von der Saalestraße durch die Saalewiesen nach Salz. Ob ein solcher Weg durch das Naturschutzgebiet Saalewiesen mit Brücke über die Saale heute noch möglich sein könnte, soll geprüft werden.

Aus der nichtöffentlichen Sitzung vom 2. Juli gab Bürgermeister Michael Werner folgende Beschlüsse bekannt: Die Erneuerung der Abwasserleitungen in der Herschfelder Falltor- und Kirchstraße im Rahmen der Straßensanierung übernimmt die Firma Strabag aus Ritschenhausen für 844 687 Euro. Der Ausbau der Franz-von-Liszt-, Franz-Schubert- und der Richard-Wagner-Straße wird von der Firma Zehe Bau aus Burkardroth ausgeführt und kostet 1 689 776 Euro.